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Überschussbeteiligung: Langsamerer Aufwärtstrend

5. März 2025 - Die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur stellte heute ihre 23. Auflage der jährlichen Untersuchung zu Überschuss-Beteiligungen und Garantien deutscher Lebensversicherer - die umfangreichste Untersuchung im deutschen Markt vor. Insgesamt 39 Unternehmen nahmen in diesem Jahr teil, die nach Prämien-einnahmen einen Marktanteil von 62 Prozent repräsentieren.

Die aktuelle Assekurata-Marktstudie (www.assekurata.de) offenbart, wie Altersvorsorgeverträge aus den Bereichen Klassik, Neue Klassik, Indexpolicen und Fondspolicen aktuell verzinst werden und welche Renditen die Kunden erwarten können. Darüber hinaus erhalten die Leser wieder umfangreiche Informationen rund um das Thema Garantien, beispielsweise zur Entwicklung des Höchstrechnungszinses und zur Dotierung der Zinszusatzreserve.

Deklarationen unter unsicheren Rahmenbedingungen
Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) Anfang Februar 2025 zum fünften Mal in Folge die Leitzinsen gesenkt hat, gehen die Überschussbeteiligungen in der Lebensversicherung weiter nach oben.

„Dies ist eine positive Nachricht an die Versicherten“, sagte Dr. Reiner Will, Geschäftsführer der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur, auf der Pressekonferenz zur Veröffentlichung der Studie. „Allerdings hat sich der Aufwärtstrend verlangsamt und längst nicht alle Anbieter gehen die Erhöhung mit, was vermutlich an den unsicheren Zins- und Inflationsprognosen sowie den weiterhin vorhandenen stillen Lasten in den Lebensversicherungsbilanzen liegt.“

Laufende Verzinsung steigt gegenüber dem Vor­jahr leicht an
Laut Assekurata hat mehr als jedes zweite Unternehmen die Deklaration gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Über alle Unternehmen ist die laufende Verzinsung auf 2,53 Prozent (Vorjahr: 2,42 Prozent) gestiegen; der höchste Einzelwert liegt aktuell bei 3,25 Prozent (Vorjahr: 3,00 Prozent). Inklusive Schlussüberschüssen und sonstigen Gewinnanteilen liegt die in Aussicht gestellte Gesamtverzinsung bei durchschnittlich 3,22 Prozent (Vorjahr: 3,12 Prozent). Bezogen auf den gesamten Beitrag des Kunden entspricht dies einer illustrierten Beitragsrendite von 2,32 Prozent (Vorjahr: 2,18 Prozent).

Gestiegener Höchstrechnungszins wirkt sich positiv aus
Darüber hinaus haben die Analysten in der Studie auch weitere Produktsegmente untersucht. So liegt die laufende Verzinsung in der Neuen Klassik (Moderne Klassik) bei durchschnittlich 2,58 Prozent und die Gesamtverzinsung bei 3,26 Prozent. Damit unterscheiden sich die Überschussbeteiligungen bei neuen klassischen Tarifen nur wenig von der Klassik, obwohl die Garantien im Vergleich niedriger ausfallen und meist endfällig gestaltet sind.

„Allerdings führt der zu Jahresbeginn von 0,25 Prozent auf 1,00 Prozent gestiegene Höchstrechnungszins dazu, dass zumindest für lang laufende Verträge wieder vermehrt positive Garantierenditen erzielt werden“, sagte Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei Assekurata. „Drei von 18 Gesellschaften sichern in ihren Tarifen den vollständigen Bruttobeitragserhalt als formale Garantieleistung auch wieder verbindlich zu.“ Positiv zu vermerken sind auch die Veränderungen bei den Garantieleistungen in der Rentenphase: Die garantierten Monatsrenten der Neuen Klassik liegen fast 20 Prozent über den Vorjahreswerten.

Höhere Renditen bei Indexpolicen
Ähnliche Tendenzen hat die Assekurata für die Indexpolicen (Select-Produkte) festgestellt. Neben den Verbesserungen bei den Garantien haben vor allem die positiven Börsenverläufe im Jahr 2024 zu gestiegenen Renditegutschriften geführt. Im Durchschnitt erhielten die Kunden 2024 eine Gutschrift von 3,78 Prozent, wobei die meisten Indexstichtage im vergangenen Jahr positiv waren.

„Nach vielen schwachen Jahren in der Vergangenheit ist dies ein kleiner Lichtblick“, stellte Lars Heermann fest. Seiner Meinung nach hat auch die gestiegene Überschussbeteiligung zu diesem positiven Trend beigetragen. Der deklarierte laufende Überschusszins, der für die nächsten Indexbeteiligungen relevant ist, liegt bei durchschnittlich 3,04 Prozent (Vorjahr: 2,80 Prozent) und ist damit höher als in den anderen Produktsegmenten, so dass sich die Perspektiven noch etwas verbessern.

Angebot in Fondspolicen wird vielfältiger
Weitgehend konstant bleibt demgegenüber mit 2,37 Prozent (Vorjahr: 2,34 Prozent) die laufende Verzinsung bei den untersuchten Fondspolicen. Hierbei handelt es sich um hybride fondsgebundene Produkte mit mehreren Anlagetöpfen. In der Anbieterverteilung hat sich die Bandbreite zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Wert jedoch deutlich ausgeweitet und liegt bei beachtlichen 2,25 Prozentpunkten. Vielfältiger wird in den Tarifen auch das Angebot an Fonds. So können Kunden im Schnitt aus 91 verschiedenen Fonds (Vorjahr: 83) die passende Auswahl treffen.

Studienergebnisse - ein gemischtes Fazit
Insgesamt zieht die Assekurata aus den Studienergebnissen ein gemischtes Fazit. Einerseits schaffen die Rückflüsse aus der Zinszusatzreserve (ZZR), die sich im Jahr 2024 auf 5 Milliarden Euro beliefen, Freiräume für künftige Überschussbeteiligungen. Zudem ermöglicht die gesunkene Inflation wieder positive Realverzinsungen in Lebensversicherungen. Allerdings werden die allgemeinen Preissteigerungen von der Bevölkerung noch immer als äußerst hoch wahrgenommen, was eine sinkende Sparneigung zur Folge hat.

„Infolgedessen dürfte auch die Attraktivität der Überschussbeteiligung weniger stark wahrgenommen werden“, schlussfolgerte Assekurata-Geschäftsführer Dr. Reiner Will. „Die Motivation, langfristig sein Geld in zinsabhängige Anlagen zu investieren, was charakteristisch für Lebensversicherungen mit Überschussbeteiligungen ist, könnte darunter leiden.“

Die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur GmbH führt ausschließlich Rating-Verfahren durch, bei denen die Vertreter der gerateten Einheit der Agentur einen schriftlichen Auftrag zur Erstellung des Ratings gegeben haben (beauftragte Ratings). - Die aktuelle rund 150-seitige Marktstudie 2025 einschließlich vieler Einzelauswertungen können Interessenten hier  bestellen. (-el / www.bocquel-news.de)

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