6. September 2012 - Elf Jahre nach den schrecklichen Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York jährt sich nun die Aufnahme des Geschäftsbetriebes der Extremus Versicherungs-AG zum zehnten Mal. „Zehn Jahre schadenfreier Geschäftsverlauf" lautet die Bilanz.
Zum zehnjährigen Bestehen der Extremus Versicherungs-AG (www.extremus.de) wurde jetzt in Berlin Bilanz gezogen. „Extremus arbeitet erfolgreich", sagte Extremus-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Robert Pohlhausen (Foto), der im Juli 65-jährig nach einem Vierteljahrhundert im Vorstand der VGH (www.vgh.de) - davon die letzten zehn Jahre als Vorsitzender - in Pension gegangen war. Die Sicherheitsorgane hierzulande hätten im vergangenen Jahrzehnt sehr umsichtig gearbeitet, so dass die Extremus einen insgesamt schadenfreien Verlauf verkünden könne. Der Staat trage den „überragenden Teil der Haftung". Der Spezialversicherer Extremus hätte ohne diese Haftungszusage gar nicht seine Geschäftstätigkeit aufnehmen können. Nur mithilfe staatlicher Garantien sei Extremus in der Lage, Großrisiken durch terroristische Anschläge abzusichern.
Jahreskapazität von 2 Milliarden Euro
Die Extremus Versicherungs-AG stellt für Schäden durch Terrorismus bei Großrisiken eine Jahreskapazität von 2 Milliarden Euro zur Verfügung. Mit Unterstützung der Bundesregierung konnte diese Summe auf 10 Milliarden Euro aufgestockt werden. Aufgrund dieser Vereinbarung erhielten im Gegenzug alle Unternehmen und Institutionen mit einer Gesamtversicherungssumme für die Feuer- und Betriebsunterbrechungsversicherung bis 25 Millionen Euro automatische Deckung durch ihren Feuer- und Betriebsunterbrechungsversicherer.
Die tragischen Geschehnisse am 11. September 2001 in New York mit der Zerstörung des World Trade Centers hatten hierzulande den letzten Anstoß gegeben, dass 16 deutsche Versicherer und Rückversicherer die Extremus AG am 3. September 2002 gründeten. Weltweit sahen sich Ereignisses in New York nicht mehr in der Lage, derartige Schadenereignisse im Rahmen der konventionellen Versicherungs-Verträge abzudecken. Auch das Kumulrisiko (Zusammentreffen diverser Schäden aus einer oder sogar mehrerer Sparten) sei für die Rückversicherer nicht mehr darstellbar gewesen. Daher hätten sich in vielen Ländern Terror-Pools gebildet, meist mit Unterstützung des jeweiligen Staates, um überhaupt einen Versicherungsschutz gegen Terrorrisiken anbieten zu können. Zufrieden könne man in Deutschland auf einen bisher schadenfreien Geschäftsverlauf blicken.
Der Geschäftsverlauf ohne Schäden sei dabei aber besonders und vor allem auf die umsichtige Arbeit der Sicherheits-Organe in Deutschland zurückzuführen. Im vergangenen Jahrzehnt sei es ihnen gelungen, acht Anschläge zu verhindern. „Derzeit liegen uns keine konkreten Anschlagspläne vor", sagte Jörg Ziercke (Foto), der als Präsident des BKA Bundeskriminalamts (www.bka.de) zur Feier des Tages eine beeindruckende Bilanz vortrug.
Seit 2010 habe der Gefährdungsgrad in der Spitze glücklicherweise abgenommen. Es bestehe für die Sicherheitskräfte jedoch kein Anlass zum Müßiggang. Vielmehr müsse man sich immer wieder mögliche Gefahren vergegenwärtigen, die auch in Deutschland von radikalen Islamisten ausgehen könnten. Man habe etliche Fälle noch rechtzeitig aufklären können. Dabei hätte man mehr über die organisierten Strukturen dieser Gruppen erfahren. „Fanatische Einzeltäter und auch kleinere Terror-Zellen" gelten laut Aussagen des BKA-Chef heute und weiterhin als eine besonders große Herausforderung.
Beunruhigt sei man im Bundeskriminalamt wegen der zunehmenden Anzahl deutschstämmiger Islamisten, die sich nach Ägypten absetzen. Ziercke sagte, dass es sich hier um bis zu vierzig solcher Personen handele. Darüber hinaus wisse man, dass sich noch 235 (deutschstämmige) Personen in islamistischen Ausbildungslagern im nahen und fernen Osten befinden. Davon sollen rund Hundert paramilitärisch ausgebildet worden sein, die inzwischen auch an Kampfhandlungen beteiligt gewesen seien.
Circa 1.000 Radikal-Islamisten in Deutschland
Der BKA-Präsident sprach von gegenwärtig circa 1.000 Radikal-Islamisten in Deutschland; 132 von ihnen werden als mögliche aktive „Gefährder" angesehen. Deshalb seien 400 Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Die Gefahr sei also allgegenwärtig. In diesem Zusammenhang sei auch dem Internet und der ständigen Beobachtung des World-Wide-Web eine besondere Bedeutung beizumessen. Die bestehenden Einschränkungen bei der Überwachung hierzulande würden die Arbeit des BKA aber erschweren, sagte Jörg Ziercke.
Geschäftsverlauf in den Anfangsjahren eher schleppend
Zum Zehnjährigen der Extremus Versicherungs-AG bot es sich dann in an, auch Rückschau auf die Extremus-Bilanz zu halten. Während der Geschäftsverlauf in den Anfangsjahren eher schleppend verlaufen sei, habe das Geschäft zuletzt doch deutlich angezogen. Im Jahr 2011 waren insgesamt 1.350 Verträge abgeschlossen worden. Die Versicherungssumme beläuft sich den Angaben zufolge auf rund 612 (2010: 513) Milliarden Euro. Die Bruttobeiträge für das Geschäftsjahr 2011 seien um 4,7 Prozent gestiegen und werden mit 54,5 Millionen Euro beziffert.
Vor allem für Industrie-Anlagen sowie große Immobilien - besonders Hochhäuser - werden Versicherungen bei der Extremus AG abgeschlossen. Immer öfter würden Banken den Angaben zufolge von Investoren bei Finanzierungszusagen zur Sicherheit den Abschluss einer Terrorversicherung verlangen.
Rückgang der Beitragseinnahmen
Im laufenden Geschäftsjahr rechnet man bei der Extremus AG mit einem Rückgang der Beitragseinnahmen, weil beispielsweise ein Großkunde seine Terrorversicherungs-Verträge zum Jahresbeginn gekündigt hatte. Da sich aber die Neugeschäftsentwicklung positiv fortsetze, würden sich die Prämiensätze voraussichtlich wieder auf Vorjahresniveau bewegen.
Zufriedenstellendes Jahresergebnis erwartet
Man gehe bei einem schadenfreien Verlauf wie in den Vorjahren von einem positiven versicherungs-technischen Ergebnis aus. So rechne man auch mit einem zufriedenstellenden Jahresergebnis. Die Zahlung einer angemessenen Dividende wird den Anteilseignern in Aussicht gestellt. Bei einem Volumen von 1,5 Millionen Euro sollen für das Jahr 2011 je Aktie 1.500 Euro gezahlt werden. (eb / www.bocquel-news.de)
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