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Wie laufen die Geschäfte jetzt im „Lockdown light“?

19. November 2020 - Die Geschäfte beim Volkswohl Bund in Dortmund laufen sehr gut. Derzeit bereits auf Vorjahresniveau; am Ende des Geschäftsjahres 2020 verzeichnet der Makler-Versicherer vermutlich höhere Beitragseinnahmen als im vergangenen Jahr. Die Vertriebspartner sind äußerst aktiv und vor allem digital unterwegs.

Die Volkswohl Bund Versicherungen (www.volkswohl-bund.de) sind – trotz Corona-Pandemie – beim Neugeschäft wieder auf Vorjahresniveau. Für kräftigen Schub sorgen Fondspolicen ohne Garantien. Vorstandssprecher Dietmar Bläsing (61) berichtet in einem Interview mit den bocquel-news von den Auswirkungen des derzeitigen „Lockdown light“ und wie er das neue Fitch-Rating für sein Unternehmen bewertet.

„Wir stecken gerade mitten im herbstlichen „Lockdown light“, sagt Dietmar Bläsing.

Die Frage der bocquel-news dazu: Inwieweit beeinträchtigt dies die aktuelle Geschäftslage des Dortmunder Maklerversicherers?

Dietmar Bläsing: Zum Glück sehr, sehr wenig. Unsere Vertriebspartner sind weiterhin äußerst aktiv – insbesondere diejenigen, die sich bereits mit der Videoberatung beschäftigt haben und diese auch anwenden. So sind wir nach einer kurzen Umstellungsphase beim Neugeschäft wieder auf Vorjahresniveau. Im Moment sieht es sogar so aus, dass wir 2020 insgesamt mehr Beiträge einnehmen werden als im vergangenen Jahr.

Hat sich durch die Ausnahmesituation Covid-19 die Zusammenarbeit mit den Maklern verändert? Läuft jetzt tatsächlich das meiste digital?

Dietmar Bläsing: Bei den Volkswohl Bund Versicherungen sind wir technisch schon seit längerem komplett auf digitale Strecken umgestiegen oder bieten sie an. Unsere Vertriebspartner haben sich äußerst schnell und wirklich sehr gut der neuen Situation angepasst. Es gelingt ihnen, ihren Kunden den Wert guter Beratung deutlich zu machen, unabhängig davon, ob sie persönlich vor Ort sind oder „nur“ per Videochat zugeschaltet sind.

Ich denke, sie profitieren auch davon, dass viele ihrer Kunden sich zurzeit im Homeoffice befinden. Durch diese Erfahrung sind die Menschen offener geworden für eine digitale Beratung. Wir sind sehr bemüht, allen Vertriebspartnern, die es noch nicht probiert haben, die digitale Kommunikation ans Herz zu legen. Mein Appell deshalb: Probieren Sie es aus! Wenden Sie die technischen Möglichkeiten an! Ihre Kunden werden Ihre Angebote jetzt mehr denn je annehmen.

Rücken durch die Corona-Zeit andere Versicherungslösungen in den Fokus?

Dietmar Bläsing: Vielleicht nicht durch Corona direkt, aber indirekt bemerken wir schon Auswirkungen. Denn die erreichbaren Zinsen und Renditen an den Kapitalmärkten haben sich nochmal verringert. Als Folge stellen wir einen ausgeprägten Boom bei unseren fondsgebundenen Produkten fest – insbesondere bei den Fondspolicen ohne Garantien.

Themenwechsel: Die Ratingagentur Fitch hat aktuell ihr Finanzstärkerating „A“ für die Lebensversicherung bestätigt und stuft das Unternehmen als „stark“ ein. Allerdings hat Fitch den Ausblick von stabil auf negativ gesetzt. Als Grund gelten die Folgen der anhaltend niedrigen Zinsen auf Kapitalausstattung sowie auf die Rentabilität des Maklerversicherers. Tut das weh?

Dietmar Bläsing: Es ist beim Rating „A“ geblieben. In diesen Zeiten finde ich „stark“ genauso, wie es heißt: stark! Dass zugleich der Ausblick auf „negativ“ gesetzt wird, ist nicht verwunderlich, gerade bei VVaGs (Versicherungsvereinen auf Gegenseitigkeit) mit ihrer eher geringen Eigenkapital-Ausstattung. Denn unsere Bestände sind im Durchschnitt jünger als die der Branche. Das heißt, wir nehmen als stark gewachsenes Lebensversicherungsunternehmen über die Beitragseinnahmen mehr ein als durch Abläufe oder Storno hinausgeht.

Nun rechnen aber die Analyse-Tools für diese neuen Kapitalanlagen mit einem risikolosen Zins, der derzeit um 0 Prozent liegt. Diese Nullrenditen legen sie für ihre Prognosen zugrunde. Tatsächlich aber ist es so, dass wir in der Kapital-Neuanlage deutlich höhere Renditen erzielen, ohne dabei signifikant risikoreicher zu investieren. Im ersten Halbjahr 2020 haben wir zum Beispiel 1,05 Milliarden Euro zu durchschnittlich 3,53 Prozent neu angelegt. Natürlich hätten wir uns über einen stabilen Ausblick gefreut, aber wir können auch nachvollziehen, dass sich eine Ratingagentur den gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen nicht komplett verweigern kann.

Zum Abschluss noch eine Frage zur Präsidiumswahl des GDV Gesamtverbands der Deutschen Versicherer (www.gdv.de) im September. Sie haben sich für das GDV-Präsidium aufstellen lassen, wurden allerdings nicht gewählt. Wie stehen Sie dazu?

Dietmar Bläsing: Ich bedaure das natürlich sehr – nicht so sehr für mich selbst, sondern vielmehr für den Maklermarkt. Denn wir sind mit den übrigen Maklerversicherern schon der Überzeugung, dass im Präsidium des GDV der Vertriebsweg Makler Sitz und Stimme haben sollte. Und ich hatte auch gehofft, dass wir das im GDV hinreichend deutlich gemacht hätten.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Bläsing.                                                                       (-el / www.bocquel-news.de)

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