30. August 2010 - Neues zu Namen: Dr. Thomas Steffen soll ins Finanzministerium wechseln. - Kein Strafverfahren gegen Impuls-Vorstände. - Martin Schramm wird Chef der Generali Deutschland Immobilien GmbH. - Markus Hargaßer wurde Aufsichtsrat der Ideenkapital AG.
Finanzminister Wolfgang Schäuble will nach Informationen der Financial Times Deutschland (www.ftd.de) Dr. Thomas Steffen (Foto), Direktoriumsmitglied der BaFin Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-Aufsicht (www.bafin.de) als neuen Leiter der Europaabteilung in sein Ministerium holen. leiten. Die FTD habe aus Koalitions- und Regierungskreisen erfahren, dass die Berufung Dr. Steffens „so gut wie sicher" sei. Der Kabinettsbeschluss stehe allerdings noch aus. Die Berufung ins Bundesfinanzministerium werde jedoch bald erfolgen, denn Dr. Steffen werde seine Arbeit in Berlin bereits im Oktober aufnehmen. Über einen Nachfolger bei der BaFin sei noch nicht entschieden, heißt es. Und: Weder das Finanzministerium (www.bundesfinanzministerium.de) noch die BaFin wollten Stellung nehmen.
Praktisch kehre Dr. Steffen damit an seine alte Wirkungsstätte zurück, wenn er aus Bonn von der BaFin ins Finanzministerium geholt werde. Man habe sich für ihn entschieden, weil er praktische Europa-Erfahrung habe, hieß es in Koalitionskreisen. Der 48-jährige promovierte Jurist ist - damals vom Finanzministerium kommend - seit 2002 als Leiter der Versicherungsaufsicht bei der BaFin tätig. Seit nahezu drei Jahren hatte er zudem einen Spitzenposten bei der Ceiops Committee of European Insurance and Occupational Pensions Supervisors (www.ceiops.org) inne. In dieser Rolle hat er maßgeblichen Anteil an der Entwicklung von Solvency II, sagen Fachkreise.
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Die Vorstände des Spezialvertriebs Impuls Finanzmanagement AG (www.impuls.com) sind nicht mehr im Visier der Strafverfolger. Wie die Augsburger Allgemeine Zeitung (www.augsburger-allgemeine.de) schrieb, hat die Staatsanwaltschaft (www.justiz.bayern.de) das Strafverfahren gegen die drei Spitzenmanager des Unternehmens, Vorstands-Chef Herbert Nißel (Foto) sowie die Vorstände Klaus B. Wolf und Jürgen Oberhofer, eingestellt. In den Ermittlungen sei es um die jahrelange Beschäftigung von so genannten Scheinselbstständigen gegangen. Nachdem an die Impuls-Vorstände eine Geldauflage von insgesamt 175.000 Euro ergangen und inzwischen von ihnen auch bezahlt worden war, sei die Sache für das Unternehmens-Triumvirat strafrechtlich erledigt, heißt es.
Die auf private Krankenversicherungen spezialisierte Impuls AG mit Sitz in Gersthofen (Kreis Augsburg) soll rund 80 so genannte Service-Manager fälschlicherweise als Selbstständige ausgegeben haben. Auf diese Weise soll sich der Versicherungsmakler Sozialabgaben von rund 2 Millionen Euro gespart haben.
Ein Tipp habe die Strafverfolger aufmerksam gemacht, worauf bereits im März 2009 die Impuls-Firmenzentrale in durchsucht worden sei. Die Ermittler hätten ein Handbuch gefunden, in dem den Service-Managern unter anderem Vorgaben zu Arbeitszeiten, Urlaub und Verhalten im Krankheitsfall gemacht worden sein sollen. Wie die Augsburger Allgemeine weiter berichtet, sollen die Impuls-Vorstände nach der Razzia Selbstanzeige erstattet haben. Dass die Staatsanwaltschaft nun bereit war, das Verfahren einzustellen, bedeute, dass Impuls mit der Justiz kooperiere und seine Schulden bei Sozialkassen und Finanzamt beglichen - samt Strafzinsen - habe.
Während die Impuls-Manager damit strafrechtlich aus dem Schneider seien, könnte auf das Unternehmen noch eine Strafzahlung zukommen, heißt es. Dabei gehe es um eine so genannte Verbandsgeldbuße, die gegen Firmen verhängt werden kann. So habe der Siemens-Konzern im Zuge einer Korruptionsaffäre viele Millionen Euro an den Staat überweisen. Bei der Impuls AG werde die Geldbuße deutlich niedriger ausfallen, heißt es. Es werde sich vermutlich um einen „hohen sechsstelliger Betrag" handeln.
Die Impuls Finanzmanagement AG hatte im vergangenen Jahr mit rund 350 Vertriebspartnern Provisionserlöse von nahezu 66 Millionen Euro erzielt. Das Unternehmen gilt als größter Spezialvertrieb für Versicherungen in Deutschland.
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Martin Schramm (Foto) wird mit Wirkung zum 1. September neuer Vorsitzender der Geschäftsführung der Generali Deutschland Immobilien GmbH (www.generali-deutschland.de). In seiner neuen Funktion wird Schramm die Investitionen und das Management der direkten und indirekten Immobilienanlagen der Generali Deutschland Gruppe verantworten. Barbara
Deisenrieder (Foto rechts) wird in der Geschäftsführung weiterhin für die Bereiche Asset Management und Asset Management Services verantwortlich sein. Eine der wesentlichen Aufgaben der Geschäftsführung ist nach Angaben der Generali Deutschland Immobilien GmbH (GDI) die kontinuierliche Optimierung des Immobilien-Portfolios sowie die Zusammenarbeit in der internationalen Generali Gruppe.
Der Diplom-Geograph Martin (51) war ab 1991 bei der Allianz-Grundstücks-GmbH, Stuttgart, unter anderem für das Immobilien-Research sowie die Konzeption und Implementierung des Portfolio-Managements verantwortlich. 1998 wechselte er zur Münchener Rück Versicherungsgruppe, wo er ab 2005 als Geschäftsführer bei der Ergo-Trust für die Bereiche Asset Management und Internationale Partnerschaften zuständig war. Ab 2006 verantwortete er als Bereichsleiter für internationale Immobilien-Investments bei der Munich Ergo AssetManagement GmbH Anlagen in Höhe von rund 8,5 Milliarden Euro. Zuletzt war er als Sprecher des Vorstands bei der Garbe Logistic AG, Hamburg, tätig und dort für die Bereiche Kapitalanlagen, Transaktionen, Unternehmensentwicklung und Organisation zuständig.
Martin Schramm tritt die Nachfolge von Bernhard Berg an, der die GDI nach fast siebenjähriger erfolgreicher Tätigkeit als Vorsitzender der Geschäftsführung verlassen hat ("Das Personalkarussell dreht sich wieder"). Berg wechselte im August als Sprecher der Geschäftsführung zur IVG Institutional Funds GmbH, Wiesbaden.
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Markus Hargaßer, Leiter des Ergo-Beteiligungscontrollings, wird neues Aufsichtsratsmitglied der Ergo-Tochter Ideenkapital Financial Service AG (www.ideenkapital.de). Im Gegenzug verlässt Dr. Eckehard Schulz das Gremium, um sich künftig ganz auf seine Aufgaben als Leiter der Ergo Immobilienfinanzierung zu konzentrieren, teilt das Unternehmen mit. Dr. Joachim Girnth, der für die Koordination der Finanzbeteiligungen im Ergo-Konzern (www.ergo.de) verantwortlich ist, rückt vom Aufsichtsratsmitglied zum Vorsitzenden auf. Dr. Andreas Jahn, der bei Ergo für den Geschäftsbereich Bankenkooperation verantwortlich ist, bleibt als Ideenkapital-Aufsichtsratsmitglied weiter im Amt.
Die Ideenkapital Financial Service AG, Emissionshaus der Ergo Versicherungsgruppe, koordiniert den Vertrieb der vom Haus angebotenen geschlossenen Kapitalanlagen. Zu den aktuellen Produkten gehören der Immobilienfonds Ideenkapital Metropolen Europa und der Schiffsfonds Ideenkapital Navalia 13. Der Vertrieb dieser Anlageprodukte erfolgt ausschließlich über Banken, Sparkassen und freie Vermittler.
Institutionelle und private Investoren zählen zur Kernzielgruppe des Unternehmens. Bis heute wurden insgesamt circa 2,8 Milliarden Euro Eigenkapital eingeworben. (eb / www.bocquel-news.de)
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