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Namen und Nachrichten

Versicherer in München zanken ums Wörtchen „die“

22. August 2016 - Es brodelt. Während sich die Versicherungs-gruppe die Bayerische als neuer Trikot-Sponsor für den Fußball-Club 1860 München öffentlich über die Maßen freut, denkt die Versicherungskammer Bayern darüber nach, vor Gericht zu ziehen: Der Trikot-Deal und der Name „die Bayerische“ stoßen sauer auf.

Der öffentliche Krach ist programmiert, seit die Versicherungs-gruppe die Bayerische (www.diebayerische.de) den Fußballern von 1860 München das neue Löwentrikot sponsert (siehe bocquel-news Der Löwe kommt zu den Löwen - zwei starke Marken). Inzwischen berichten die Medien darüber, dass die VKB Versicherungskammer Bayern (www.vkb.de) in München, die vormals "Bayerische Versicherungs-kammer" hieß, Anspruch auf den Unternehmensnamen „die Bayerische” erhebt und deshalb den kleineren Mitbewerber, dessen Sitz in München Neuperlach ist, verklagen will.

Offensichtlich brachte die neue Sponsor-Vereinbarung zwischen der Bayerischen und den Fußballern das Fass zum Überlaufen. Die VKB stellt klar, dass das kleine Wörtchen „die“ im Namen „die Bayerische“ sugge-riere, dass es könne nur eine einzige bayerische Versicherung gebe. Das passt dem größten öffentlichen Versicherer Deutschlands nicht. Zu allem Übel führen beide Gesellschaften die bayerischen blau-weißen Farben in ihrem Logo. Es könne jedoch nur einen urbayerischen Versicherer geben.

Wie die TZ München (www.tz.de) berichtet, führe man Gespräche, „inwieweit die Marke ‘Die Bayerische’ mit unseren Markenrechten vereinbar ist“. Man prüfe „das weitere Vorgehen, um eine Verwechslungsgefahr in der Bevölkerung möglichst auszuschließen”, heißt es bei der VKB. „Das Wort ‚Bayerische‘ würden die Kunden immer mit unserem Firmennamen verbinden, weil wir früher ‚Bayerische Versicherungskammer‘ hießen, sagt ein VKB-Sprecher.

Die Rechtsvorgänger der Versicherungskammer Bayern melden ältere Rechte an; ihre Wurzeln reichen bis in das Jahr 1811 zurück. Im Besitz der öffentlichen Hand befindet sich das Unternehmen seit 1875, nachdem König Ludwig II. von Bayern einen entsprechenden Erlass verordnete hatte.

Die Versicherungsgruppe „die Bayerische“ beziehungsweise ihre Rechtsvorgänger existieren hingegen seit 1858; doch erst seit dem Jahr 2012 ist sie unter ihrem jetzigen Namen bekannt. Zuvor hieß die Gesellschaft BBV Bayerische Beamten Versicherung.

Die Bayerische wolle sich von der viel größeren VKB jedoch nicht einschüchtern lassen, war in der TZ München zu lesen. „Als wir vor vier Jahren unseren Namen zu dem jetzigen änderten, haben wir noch bei der Versicherungskammer nachgefragt, ob das in Ordnung geht”, sagte Martin Gräfer, Vorstandsvorsitzender des Kompositversicherers der Bayerischen, der TZ München. Damals hätte die Konkurrenz kein Problem damit gehabt. Jetzt, wo man plötzlich Sponsor der Löwen sei, kommen die Klagen.

Übrigens hat der Aufsichtsrat der Versicherungsgruppe die Bayerische die Vorstandsverträge von Dr. Herbert Schneidemann (Vorstandsvorsitzender) und Martin Gräfer bei der Unternehmenstochter BBV Holding AG um weitere fünf Jahre verlängert. Die neue Vertragslaufzeit beginnt ab dem 1. Januar 2017. (-el / www.bocquel-news.de)

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