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Versicherer: Wesentlicher Beitrag für die Klimaziele

19. September 2022 - Alles im Wandel: Wie der Assekuranz der Weg in eine nachhaltige Zukunft gelingt“ – Darüber sprach Dr. Carsten Schildknecht, Chef der Zurich Gruppe Deutschland, beim Zukunftsforum Assekuranz 2022, das nach langer Covid-19-Pause erstmals wieder 'life' vom BusinessForum21 in Köln läuft.

Die angespannte politische Lage, Regulatorik, Zinswende & Inflation, Digitalisierung, Cyber, Haftpflicht, D&O, ESG – Neue Risiken im Privat- & Industriekundengeschäft – eine Fülle von brisanten Themen wird bis einschließlich morgen, Dienstag, beim BusinessForum21 in Köln diskutiert.

„Die Versicherungsbranche kann und muss einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten“, sagte Carsten Schildknecht, CEO der Zurich Gruppe Deutschland (www.zurich.de), auf der Strategie- und Vorstandstagung Zukunftsforum Assekuranz in Köln. Der Zurich-Deutschland-Chef nannte zunächst über die stetige Veränderung und Akzentuierung der Risikolandschaft für die Versicherer in den 2020ern.

In Zeiten wie diesen sei auf der Kundenseite wieder mehr Sicherheit und Vertrauen gegenüber der Assekuranz spürbar. Angesicht vieler sich wandelnden und neuer Risikopools steht demnach der Fokus auf starker Dynamik – beispielsweise bei Cyber- und Betriebsunterbrechungs-Versicherungen.

Eine große Veränderung bei den Vertriebswegen hin zur Digitalisierung ist an der Tagesordnung, die aber auch die traditionellen Vertriebe stabilisierte. Und bezüglich der sogenannten ‚Embedded Insurance‘ geht es um einen Geschäftsvorgang, eine Versicherung integriert ist. Das kann ein Bank- oder Zahlereignis oder ein Absicherungselement beim Kauf einer physischen Ware sein. Schließlich kamen im vergangenen Jahrzehnt zahlreiche FinTechs mit unterschiedlichsten Business Modellen an den Markt. Doch nur wenige überleben nur wenige mit nachhaltigem Erfolg.

Carsten Schildknecht sprach sodann Klimawachesel und Umweltschäden an, die inzwischen vor allem in der Assekuranz zu einem Kernthema wurde. Die Extremwetterereignisse sowie das Scheitern von Klimaschutzmaßnahmen und der Verlust der Biodiversität machen der Branche zu schaffen.

Das alles darf nicht nur hierzulande das Hauptkriterium sein; Pandemie, Inflation, Krieg/ Lagerbildung, die Disruption Lieferketten und die ‚De-Globalsierung‘ ist inzwischen weltweit zum Problem für alle geworden.

Schließlich macht die intensivere Regulierung zu schaffen. Im Nachgang zur Finanzkrise waren Solvency II, das LVRG sowie die IDD an der Tageordnung. IFRS9/ IFRS 17 stellen Unternehmen vor viele Herausforderungen. Erstellung eines konsolidierten IFRS-Abschlusses geht selbstredend vor allem die großen Versicherer an, was von einigen bereits umgesetzt wird.

Carsten Schildknecht: „Die Bedeutungszunahme von Klima- und Umweltrisiken muss ich hier nicht mehr besonders darstellen.“ Die Zurich selbst ist seinen Angaben zufolge mit zahlreiche Aktionen zugunsten der Umwelt und des Klimas seit geraumer aktiv. „Der Klimawandel ist kein zyklisch auftretendes Thema: Es ist vielmehr Zeit jetzt zu handeln. „Der Klimawandel ist wissenschaftlich belegt, und die Auswirkungen der Wetterextreme sind spürbar.“

Die überall zitierte ‚Nachhaltigkeit‘ sieht der Zurich-CEO als „unsere Verantwortung als Versicherer“. „Wir sind mitten in einer Klimakrise.“ Nachhaltigkeit braucht nicht zuerst Sonderbudgets oder Funktionstitel, sondern Mut zur Veränderung, einen ganzheitlichen Blick und konsequentes Handeln…... und es braucht ein gesellschaftliches und politisches Umfeld, das technologieoffen Anreize für nachhaltige Investitionen in die Zukunft schafft – keines, das Unternehmen und Bürger in ihrer Individualität, Kreativität und Schaffenskraft einengt und in ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung entmündigt.

Es sei eindeutig, dass der Einfluss des Menschen die Atmosphäre, den Ozean und die Landflächen erwärmt hat. Demnach haben weitverbreitete und schnelle Veränderungen in der Atmosphäre, dem Ozean, der Kryosphäre und der Biosphäre stattgefunden. „Die Versicherungsindustrie kann einen gewaltigen Beitrag zum Einschwenken auf den 1,5 C Pfad leisten“, ist sich Carsten Schildknecht sicher.

Man müsse die Aktivierung aller Rollen als Versicherer mit erheblicher Hebelwirkung ernst nehmen – beispielsweise bei der Klimaneutralität betrieblicher Abläufe, zusätzliche CO2 Kompensation und -reduktion durch Initiativen und Projekte. Das gehe das Unternehmen als Versicherer und Risikomanager an: Identifizieren der Auswirkungen des Klimawandels sowie Unterstützung der Kunden und Partner in CO2e-Reduktion und -Kompensation mit Produkten. „Wir sehen uns auch als Investor und Berater, wenn es um Investition in klimaneutrale Bilanz-Anlagen geht sowie die Einflussnahme auf nachhaltige Unternehmensführung.

So hat die Zurich gemeinsam mit Weltumsegler Boris Herrmann Klimaprojekte vorangetrieben. Carsten Schildknecht erwähnte in diesem Zusammenhang die Kooperation bei der Ozeanforschung und Bildungsprogrammen, wie beispielsweise „My Ocean Challenge". Hier geht es um die gemeinsame Auslobung „Planet Hero Award“ für besonders klimafördernde Initiativen. (bocquel-news 12. April 2022 Planet Hero Award 2022‘ für innovative Nachhaltigkeit).

Auf den Punkt gebracht schloss der Zurich-Deutschland-Chef mit den Worten: „Wir wollen eines der verantwortungsbewusstesten und wirkungsvollsten Unternehmen weltweit sein. Und wir wünschen uns, dass wir auf diesem Weg in einem konstruktiven Wettbewerb mit möglichst vielen stehen. Dazu muss die Lücke zwischen Klima Rhetorik und Klimaschutz geschlossen werden in großen und kleinen Schritten.“

Außerdem hat die Zurich Gruppe Deutschland Nachhaltigkeit in alle Geschäftsaktivitäten und -bereiche integriert. Dabei gehe es um klare Zuständigkeiten sowie konkrete und transparente Ziele. „In der Verantwortung unserer vier Rollen als Unternehmen und Arbeitgeber, Investor und Berater, Versicherer und Risikomanager sowie als Teil der Gesellschaft werden wir unsere Ambition erreichen.

Und schließlich sagte CEO Schildknecht: Nachhaltigkeit braucht nicht zuerst Sonderbudgets oder Funktionstitel, sondern Mut zur Veränderung, einen ganzheitlichen Blick und konsequentes Handeln ... und es braucht ein gesellschaftliches und politisches Umfeld, das technologieoffen Anreize f ü r nachhaltige Investitionen in die Zukunft schafft keines, das Unternehmen und Bürger in ihrer Individualität, Kreativität und Schaffenskraft einengt und in ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung entmündigt. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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