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Verheerendstes Unwetter bis zu 5 Milliarden Euro

21. Juli 2021 - Tief „Bernd" – eines der verheerendsten Unwettern der jüngeren Vergangenheit. Diese Meinung vertritt der GDV und belegt das mit jüngsten Schätzzahlen. Die Versicherer rechnen allein für Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz mit versicherten Hochwasserschäden von 4 bis 5 Milliarden Euro.

Die jüngste Schätzung der Schäden macht klar: Tief „Bernd" gehört zu den verheerendsten Unwettern der jüngeren Vergangenheit“. Die

Die Evaluierung der versicherten Hochwasserschäden durch die Versicherer dauert noch an, teilt der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (www.gdv.de) heute mit. Eine aktualisierte Schadenschätzung – in der dann auch die Schäden aus den Katastrophen-Gebieten Sachsen und Bayern enthalte sind, soll in Kürze folgen.

Inzwischen laufen die Aufräumarbeiten in den Katastrophen-Gebieten auf Hochtouren. Die zerstörte Infrastruktur erschwert Kommunikation und Besichtigung der Schäden vor Ort. Die vom Tiefdruckgebiet „Bernd“ ausgelöste Flutkatastrophe der vergangenen Woche in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat nach ersten vorläufigen Schätzungen Milliardenschäden verursacht. „Wir rechnen momentan mit versicherten Schäden in Höhe von 4 bis 5 Milliarden Euro“, sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Die Schäden dürften sogar noch über denen des August-Hochwassers im Jahr 2002 von 4,65 Milliarden Euro liegen. Tief ‚Bernd‘ gehört damit zu den verheerendsten Unwettern der jüngeren Vergangenheit“, so Asmussen.

„Insgesamt dürfte dieses Jahr mit Stürmen, Überschwemmung, Starkregen und Hagel zum schadenträchtigsten Jahr seit 2002 werden“, sagte Asmussen. Damals lag der versicherte Unwetterschaden bei 10,9 Milliarden Euro. Dieses Jahr im Juni hatten Starkregen und Hagel einen geschätzten versicherten Schaden von 1,7 Milliarden Euro verursacht.

Die Versicherer arbeiten seit Tagen unter Hockdruck an der Schadenbegutachtung und -regulierung in den betroffenen Gebieten: „Wir tun alles, um pragmatisch und effizient zu helfen, damit die Schäden unserer Kundinnen und Kunden schnell und unkompliziert bearbeitet werden können“, so der GDV-Hauptgeschäftsführer. „Meine Gedanken sind bei den Menschen, die Angehörige und Freunde verloren haben und denen, die um Ihr Hab und Gut bangen.“

Pflichtversicherung allenfalls innerhalb von Gesamtkonzept sinnvoll
Zurückhaltend äußerte sich Asmussen zur Debatte um eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. „Als einzelnes Instrument lehnen wir sie ab, weil sie den Anreiz nimmt, sich gegen Flut- und andere Extremwetterrisiken abzusichern“, so Asmussen. Eine Pflichtversicherung könne nicht die Kosten der fehlenden Klimafolgenanpassung schultern. „Sie wäre allenfalls dann sinnvoll, wenn sie in ein neues Gesamtkonzept für Flächen- und Bauplanung sowie den Katastrophenschutz eingebunden wäre.“

Mit Blick auf die von der Bundesregierung beschlossenen Hochwasser-Soforthilfen sagte Asmussen: „Die jetzt entstandenen Schäden übersteigen die Selbsthilfekräfte der Kommunen und Landkreise bei weitem. Zur Linderung der unmittelbaren Not ist die Auszahlung von Soforthilfen daher sinnvoll.“

Bundesweit sind fast alle Wohngebäude gegen Sturm und Hagel abgesichert. Allerdings besitzen nur 46 Prozent der Hausbesitzer den Schutz vor weiteren Naturgefahren wie Starkregen und Hochwasser. „Es ist zwar erfreulich, dass inzwischen fast die Hälfte der Gebäudebesitzer Schutz vor weiteren Naturgefahren hat. Aber für die anderen gilt, dass sie ihren Versicherungsschutz überprüfen und anpassen sollten“, sagte Asmussen.

Um Hausbesitzer für die Gefahr durch Naturkatastrophen zu sensibilisieren, bietet der GDV den Naturgefahren-Check an. Immobilienbesitzer und Mieter erfahren auf der Onlineplattform, welche Schäden Unwetter in der Vergangenheit an ihrem Wohnort verursacht haben und können so ihr individuelles Risiko besser einschätzen. (-el / www.bocquel-news.de)

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