27. Januar 2025 - Die vorläufige Insolvenz von Element sorgt für Unsicherheit, denn das könnte für viele Betroffene teuer werden. Es sei nicht sicher, ob alle Schäden gezahlt werden, heißt es in Berichten des Versicherungsjournals und der Süddeutschen. Und obendrein wüssten viele gar nicht, ob sie letztlich bei Element versichert sind.
Die Annahme, dass sich die Versicherer nur durch ihre Preisgestaltung unterscheiden, sei falsch, heißt es in den Artikeln von Versicherungsjournal und Süddeutsche Zeitung, Wichtig sei es, auch auf die finanzielle Stabilität eines Versicherungsanbieters zu achten, zumal bei einer Insolvenz der Versicherer möglicherweise nicht zahlen kann.
Das wäre eventuell der Fall beim Berliner Start-up Element (www.element.in/de). So könnten nicht nur Kunden sonders auch Dritte betroffen sein; - wenn beispielsweise ein Element-Kunde einen Schaden bei Dritten verursacht.
„Ob sie tatsächlich noch vollständig reguliert werden können, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht absehbar“, schreibt die Finanzaufsicht Bafin dazu. Die Anspruchsteller hätten zwar einen Anspruch darauf, dass ihre Forderungen vorrangig behandelt werden, doch wenn das Sicherungsvermögen dafür nicht ausreichen, werden die Ansprüche nur anteilig bedient. „Die Quote wäre dann abhängig von der Höhe der Ansprüche“, so die BaFin..
Das können Kundinnen und Kunden nicht auf den ersten Blick feststellen, auch wenn sie bei Element versichert sind. Dazu muss man wissen, dass Element ein sogenannter White-Label-Anbieter ist. In einem solchen Fall haben Versicherer Element-Policen vermittelt, aber unter dem eigenen Namen die Police ausgestellt. Dazu zählen den Angaben zufolge Autoprotect, Asspario, die Bayerische, Direkt-AS, Friday, Hepster, Manufaktur Augsburg, Panda und Schutzgarant.
Dabei soll es in der Regel um die Versicherungssparten Fahrrad, Haftpflicht, Wohngebäude, Unfall, Hausrat, Rechtsschutz, Reparatur, Tier und Smartphone gehen. Die Verbraucherorganisation BdV (www.bundderversicherten.de/) rät, umgehend und aufmerksam zu prüfen, ob Element als Risikoträger genannt wird.
Aber Achtung: Die Partnerunternehmen haben nicht für jede dieser Sparten einen Versicherungsvertrag auch über Element angeboten. Die Kooperationspartner sind zudem nicht selbst insolvent.
Außerdem – so die Verbraucherschützer – sollten sich Element-Kunden umgehend um alternativen Versicherungsschutz bei einem anderen Versicherer bemühen. Es könnte nämlich sein, dass der Versicherungsnehmer (von Element) bald gar nicht mehr versichert ist.
„Element-Versicherte sowie Versicherungsvermittler, die solche Verträge betreuen, sollten schnellstmöglich den Versicherungsschutz bei einem anderen Versicherer beschaffen und dabei eine vorläufige Deckungszusage erfragen, damit sofortiger Versicherungsschutz besteht“, teilt BdV-Chefökonom Constantin Papaspyratos mit. „Dies gilt insbesondere für die wichtigsten Verträge wie Haftpflicht- und Wohngebäudeversicherungen.“ Schließlich soll Element als Versicherer mehrere hunderttausend Kunden haben.
Zur Insolvenz der Element Insurance AG hat die Bafin ein FAQ mit den wichtigsten Informationen für Kund*innen veröffentlicht: FAQ ist online unter www.bafin.de/DE/Verbraucher/Versicherung/QuA_ELEMENT/Element_node.html zu finden.
Übrigens erhielt Element sls erstes Versicherungs-Start-up eine Lizenz der BaFin. Anfangs beteiligten sich auch Versicherer wie die Signal Iduna, Rückversicherer unterstützten den Aufbau. Das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin stieg als großer Investor ein.
Allerdings hat das Unternehmen noch nie Gewinne gemacht. Angesichts andauernder Verluste schwand das Interesse der Unterstützer. Die prominente Versicherungsmanagerin Astrid Stange, die Element seit 2022 leitet, konnte den Niedergang nicht aufhalten. Im Dezember 2024 kündigte auch noch die Hannover Rück als größer Rückversicherer die Verträge, was das Unternehmen endgültig in eine Existenzkrise stürzte.
Wie es heißt, wird geprüft, ob ein anderer Versicherer den Bestand an Element-Verträgen übernehmen kann. Wenn sich niemand findet, wird das endgültige Insolvenzverfahren eröffnet. Dann enden die Verträge automatisch einen Monat später. (-el / www.bocquel-news.de)
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