logo
logo

Namen und Nachrichten

Tauziehen um InsurTech wefox - unruhige Zeiten

17. Juni 2024 - Unruhige Zeiten beim InsurTech Wefox. In das 2015 gegründete InsurTech hat die Mubadala Investment Company investiert Medienberichten zufolge treiben der Wefox-Investor sowie der neue CEO des Versicherung-Startups offenbar einen Verkauf voran, bei dem frühe Investoren und Gründer leer ausgehen könnten. Die Lage ist angespannt.

Wie der businessinsider.de heute veröffentlicht, schlägt der Wefox-Investor Mubadala Investment (www.mubadala.com/) vor, das Berliner InsurTech-Startup an den britischen Versicherungsmakler Ardonagh zu verkaufen. Das geht aus einem Bericht der Nachrichtenplattform Bloomberg hervor. Mubadala, der Staatsfonds von Abu Dhabi, ist einer der größten Investoren von Wefox.

Die Mubadala Investment Company – ein staatlicher Investor – verwaltet ein vielfältiges Portfolio an Vermögenswerten und Investitionen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Ausland, um nachhaltige finanzielle Erträge für ihren Anteilseigner, die Regierung von Abu Dhabi, zu erwirtschaften.

wefox ist ein 2015 in Berlin gegründetes InsurTech, das ein Ziel verfolgt: Empowering Insurance - die digitale Transformation der Versicherungsindustrie voranzutreiben und eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten zu ermöglichen.

Julian Teicke baute 2015 mit Wefox nicht bloß einen Digitalversicherer auf – die Firma zählt auch zu den wertvollsten Startups in Deutschland. Im März 24 musste Teicke seinen Chefposten räumen. So hieß es vor wenigen Monaten im März, dass Julian Teicke in den Verwaltungsrat wechselt. Der damalige Präsident Mark Hartigan wird Executive Chairman und CEO.

Julian Teicke sowie Dario Fazlic und Fabian Wesemann, die Gründer und bis dato mit CEO Julian Teickes Gesicht des Berliner Digitalversicherers Wefox, gab an der neuen britischen CEO, den 60-jährige Mark Hartigan ab, wie das Unternehmen mitteilte.

Hartigan war erst im Oktober vergangenen Jahres in das Führungsteam von Wefox gerückt. Zuvor war der Brite in den oberen Etagen des Schweizer Versicherungsgiganten Zurich unterwegs. In ihm soll manch Wefox-Angestellter schon damals einen „Aufpasser für Julian“ gesehen haben, wie das Manager Magazin berichtete

Demnach könnte der mögliche Verkauf aber gegen den Wunsch der drei Gründer Dario Fazlic, Julian Teicke und Fabian Wesemann sowie einiger früherer Investoren von statten gehen. Bei diesem Deal könnten sie nämlich leer ausgehen. Wefox wurde 2022 mit 4,5 Milliarden US-Dollar bewertet, jedoch liegt das aktuelle Angebot von Ardonagh dem Bericht zufolge bei nur 550 Millionen Euro.

wefox-CEO Mark Hartigan setzt sich ebenfalls für einen Verkauf ein
Auch wefox neuer CEO Mark Hartigan soll den Verkauf an Ardonagh aktuell vorantreiben, wie Finance Forward berichtet. Demnach versuchen die Gründer derzeit, Hartigan aus dem Board of Directors zu drängen. Dessen Mitglieder treffen die wichtigsten Richtungsentscheidungen in dem Startup. Wie die „Daily Mail“ erfahren haben will, soll Hartigan im Falle eines Verkaufs einen Bonus über 20 Millionen Pfund erhalten.

Mark Hartigan hatte im März Julian Teicke als CEO abgelöst. Einen Monat später berichtete das Manager Magazin von einer möglichen Zerschlagung des InsurTechs. Demnach handele es sich bei dem Startup keineswegs um eine, wie Ex-CEO Teicke sagt, „gut geölte Maschine“ – sondern um eine „wild zusammengekaufte Mischung unterschiedlichster Vertriebsfirmen“.

Im Mai zitierte Sky News aus einem Memo, in dem Hartigan ausgeführt haben soll, dass Wefox dabei sei, den Betrieb in Deutschland zu schließen. Die Verbindlichkeiten in Deutschland seien demnach „sehr bedeutend“ und könnten eine „große Bargeldbelastung“ bedeuten.

Mubadala-Deal würde das Versicherungs-Startup spalten
Wie Bloomberg berichtet, habe Wefox im vergangenen Jahr mehr als 100 Millionen Euro verloren und benötigt dringend neues Kapital in Höhe von 60 bis 70 Millionen Euro. Die Gründer und einige Investoren – darunter Chrysalis Investments und Target Global – würden einen alternativen Plan bevorzugen, der eine neue Finanzierungsrunde vorsieht. Laut Bloomberg bereite Chrysalis ein Term Sheet für eine 50-Millionen-Euro-Runde vor, an der sich der Investor selbst mit 15 Millionen Euro beteiligen würde.

Fakt ist: Der Mubadala-Deal würde Wefox in zwei Teile aufspalten: Ardonagh würde den Kern übernehmen, während die Technologieplattform und das Schweizer Geschäft von den früheren Investoren gehalten würden. Dieser Plan berge ein hohes Risiko für die früheren Investoren, während spätere Investoren durch Liquidationspräferenzen besser gestellt wären. Die Vorschläge sollen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 28. Juni diskutiert werden. (-el / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.