10. Oktober 2013 - Während das Gerücht eines möglichen Verkaufs der HDI Leben hohe Wellen schlägt, meldet der Mutter-Konzern Talanx, dass er der „Charta der Vielfalt" beitrat. Inhaltlich geht es hier auch um die Wertschätzung der Mitarbeiter und das Netzwerk Frauen@Talanx.
Rein theoretisch?
Herbert Hass schreibt in dem aktuellen Brief auch, dass diese Szenarien (Anm. d. Redaktion: möglicher Verkauf der HDI-Leben oder Einstellung des Neugeschäfts) „rein theoretischer Natur" seien. Er sähe die HDI Leben „unverändert als integralen und dauerhaften Bestandteil des Konzerns. Ein Einstellen des Neugeschäfts steht dabei ebenso wenig zur Diskussion wie ein Verkauf". Und: „es lässt sich heute auch nicht ansatzweise absehen, ob eines davon jemals Realität für uns wird. (...) Vermutlich dürfte es kaum einen deutschen Lebensversicherer geben, der solche alternativen Szenarien nicht durchdenkt". So das Ende des Brief-Zitats. Was weiter aus den Gedanken um die HDI-Lebensversicherung wird, wissen selbst Insider nicht. |
„Wertschätzung und Vielfalt der Unternehmenskultur"
Aus dem Büro des Talanx-Arbeitsdirektor Hinsch wird außerdem berichtet, dass sich der Konzern sich öffentlich zur Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in seiner Unternehmenskultur bekenne. „Dabei möchte Talanx nicht nur für ein von Offenheit und Integration geprägtes Arbeitsklima sorgen, sondern Vielfalt aktiv und bewusst nutzen, um den Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens weiter voranzutreiben."
Angesichts des drohenden Fachkräftemangels werde der Talanx-Konzern mit Beginn des Jahres 2014 die Weitergabe von Erfahrungswissen der älteren Mitarbeiter an die nächste Generation unterstützen. Unter anderem sollen demnach altersgemischte Teams und Projektgruppen gestärkt und ein Reverse-Mentoring-Programm sowie eine Vortragsreihe gestartet werden, bei denen sich Berufseinsteiger und erfahrene Mitarbeiter generations- und hierarchieübergreifend austauschen können. Beide Seiten, sowohl Mentoren als auch Mentees, könnten auf diese Weise neue Impulse für ihren beruflichen Alltag erhalten.
Um die Anzahl von Frauen in Führungspositionen zu erhöhen, sollen in Deutschland zukünftig mindestens 25 Prozent der vakanten Führungspositionen mit weiblichen Mitarbeitern besetzt werden. Aktuell sind bei der Talanx eigenen Angaben zufolge weltweit 26 Prozent, in Deutschland 19 Prozent der Führungskräfte weiblich. Hinsch hatte dazu an anderer Stelle gesagt, dass er glaube, dass "mehr Frauen in Führung sowohl für unser Land wie auch für unsere Branche sowie für unser Unternehmen ein wichtiges und sinnvolles Ziel ist".
Steuerfreier Zuschuss für kostenpflichtige Kinderbetreuung
Weiter wird vom geplanten Netzwerk Frauen@Talanx berichtet, das sich im nächsten Jahr aktiv für die Gestaltung einer Unternehmenskultur einsetzen werde. Das Netzwerk werde die Frauen in Führungspositionen in ihrer beruflichen und persönlichen Weiterentwicklung fördern und fordern. Mit einem konzernweiten Mentoring-Programm werde der Talanx-Konzern Mitarbeiterinnen mit Potenzial bei der Entwicklung in weiterführende Führungspositionen unterstützen. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern, will die Talanx AG ab Januar 2014 für die kostenpflichtige Unterbringung von Mitarbeiterkindern einen steuerfreien Zuschuss in Höhe von bis zu 100 Euro pro Monat im ersten Jahr der Rückkehr aus der Elternzeit gewähren.
Für eine offene Unternehmenskultur, in der gegenseitiges Verständnis für unterschiedliche kulturelle Hintergründe bestehen soll, will die Talanx Sensibilisierungstrainings und interkulturelle Workshops anbieten. Außerdem werde es ein Hospitationsprogramm für Mitarbeiter der ausländischen Konzerngesellschaften und ein internationales Management-Entwicklungsprogramm geben, um das Zusammenwachsen des in 150 Ländern aktiven Talanx-Konzerns zu stärken.
1.500 Unternehmen bekennen sich öffentlich zum Diversity-Konzept
Mit der Charta der Vielfalt bekennen sich den Angaben zufolge bislang rund 1.500 Unternehmen und Institutionen öffentlich zum Diversity-Konzept. Die beteiligten Organisationen wollen ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren - unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Bundeskanzlerin Angela Merkel ist Schirmherrin der Unternehmensinitiative. (eb / www.bocquel-news.de)
Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.