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Konzepte und Kriterien

Steht die „German Angst“ vor ihrem Comeback?

3. August 2020 - Die Corona-Krise ruft bei vielen Menschen existenzielle Ängste hervor. Fast zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland sind der Meinung, dass sich ihr Risikobefinden während und seit Beginn der Corona-Pandemie verändert hat. Von erneuter „German Angst“ ist die Rede. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Clark-Studie.

Es war lange ruhig um die sprichwörtliche „German Angst“. Aber mit Beginn der Corona-Pandemie und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen ändert sich hierzulande das Empfinden vieler Menschen und Angst macht sich breit. Eine aktuelle Studie von Digitalversicherer Clark in Zusammenarbeit mit dem Befragungsinstitut YouGov (www.yougov.de) zeigt, dass 60 Prozent der Befragten angeben ihr Risikoempfinden hat sich seit Beginn der Pandemie verändert. Außerdem rechnet hierzulande mehr als jeder Zweite damit, dass Infektionsrisiken das Leben in den nächsten Jahren stärker beeinflussen wird.

Zum Vergleich: Bei einer Umfrage im Jahr 2019 hatte nicht einmal jeder Dritte Epidemien als Risikofaktor angegeben. Risiken in ihrem persönlichen Nahbereich scheinen die Deutschen laut Clark-Studie noch zu unterschätzen.

Gesellschaftliche Veränderungen im Fokus
63 Prozent der Befragten nehmen weiterhin an, dass der wirtschaftliche Abschwung anhält, verbunden mit dem Risiko von Arbeitslosigkeit. Auch ein wachsendes gesellschaftliches Ungleichgewicht (53 Prozent), politische Unsicherheit (39 Prozent) und steigende Kriminalität (37 Prozent) gehören zu den allgemeinen Risiken, mit denen die Befragten 2020 sowie in den nächsten Jahren rechnen.

Trotz ihres veränderten Risikoempfindens ziehen die Deutschen jedoch nicht unbedingt auch den Schluss, sich vermehrt gegen die selbst wahrgenommenen Gefahren abzusichern: Durchschnittlich geben 18 Prozent der Studienteilnehmer an, sich nicht gegen die abgefragten Risiken schützen zu wollen. Bei den über 55-Jährigen ist es sogar fast jeder Vierte (24 Prozent). „Risiken, die Einfluss auf nationaler Ebene haben, erscheinen vielen Menschen erst einmal zu abstrakt, um sich davor individuell schützen zu können", sagen Clark-Versicherungsexperten. „Aber natürlich gibt es auch Möglichkeiten, um sich persönlich beispielsweise gegen verschiedene Symptome einer steigenden Kriminalität über eine Hausrat- oder Rechtsschutzversicherung abzusichern."

Risiken im persönlichen Nahbereich werden unterschätzt
Bei der Frage nach der Bewertung von Risiken im persönlichen Nahbereich scheinen die Deutschen wenig alarmiert zu sein: Beispielsweise sehen nur 8 Prozent der Befragten ein sehr hohes oder eher hohes Risiko dafür, dass sie das Eigentum Dritter beschädigen werden. Auch bei der Berufsunfähigkeit (Unfall oder Krankheit) sind es nur 15 Prozent.

„Die Psychologie lehrt uns, dass Menschen Risiken unterschätzen, die sie meinen selbst kontrollieren zu können", so die Clark-Versicherungsexperten. „Das beste Beispiel dafür ist die Berufsunfähigkeit: Jeder Vierte in Deutschland wird statistisch gesehen im Laufe seines Lebens berufsunfähig. Laut Studie gehen jedoch 40 Prozent der Befragten davon aus, dass dieses Risiko für sie persönlich gering bis sehr gering ist." Was viele nicht wissen: Eine Berufsunfähigkeit hängt nicht zwingend mit der körperlichen Belastung bei einer Tätigkeit zusammen. Häufig hat sie psychologische Hintergründe, wie Depressionen oder Anpassungsstörungen. (-ver / www.bocquel-news.de)

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