23. Juli 2024
- Die Versicherungs-wirtschaft fordert die EU auf, die „goldene Gelegenheit" zu nutzen, die die Überarbeitung von Solvency II bietet, um zusätzliches Kapital freizusetzen. In einer heute veröffentlichten Erklärung erklärte Insurance Europe, dass die Branche durch die Erhöhung der Investitions-kapazität der Versicherer weiter zu den politischen Leitlinien beitrage.
In der EU werden derzeit die technischen Details diskutiert, die für die Umsetzung der Überprüfung von Solvabilität II erforderlich sind; das heißt - die Regulierung mit der Versicherungsbranche soll überarbeitet werden. In seiner Erklärung, die von mehreren Positionspapieren begleitet wurde, erklärte Insurance Europe (www.insuranceeurope.eu/), dass die Details die im letzten Jahr getroffene politische Vereinbarung genau widerspiegeln müssen. - Übrigens werden als ‚Goldene Regel‘ in der Wirtschaft Maximen bezeichnet, die auf der Logik von Reziprozität basieren und darauf ausgerichtet sind, ein gutes (gesellschaftliches) Zusammenleben zu ermöglichen.
Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit und effizienterer Kapitalmarkt
Der kürzlich wiedergewählte Präsident der Europäischen Kommission festgelegt hat, nämlich die Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit, Beschleunigung des ökologischen und digitalen Wandels und Schaffung eines effizienteren Kapitalmarkts. Ursula von der Leyen ist alte und neue Präsidentin der Europäischen Kommission. Nach der Wahl von Roberta Metsola zur Präsidentin des Europäischen Parlaments am 16. Juli 2024 wurde nach der Europawahl im Juni 2024 ein weiterer EU-Spitzenposten vergeben – hier in der Wiederwahl an Ursula von der Leyen.
Zu Solvency II: Das neue europäische Aufsichtsregime Solvency II ist am 1. Januar 2016 vollständig in Kraft getreten – und fand in der Versicherungswirtschaft wegen der nahezu überbordenden Bürokratiemaßnahmen nicht überall Zustimmung.
So werden in der EU derzeit Details zu Solvency II neu diskutiert. Dazu gehört ein Vorschlag zur Reduzierung der Risikomarge - dem Puffer, den europäische Versicherungsunternehmen im seltenen Fall der Insolvenz halten sollen -, wodurch das verfügbare Kapital der Versicherer derzeit um 141 Milliarden Euro reduziert wird.
Insurance Europe fordert weitere Verbesserungen, die die Größe und Volatilität der Risikomarge in etwa halbieren und die Risikotragfähigkeit der Branche um bis zu 70 Milliarden Euro erhöhen würden. Im Einklang mit der Verpflichtung der EU sollte dies durch eine Verringerung des Berichts- und Betriebsaufwands für die Industrie ergänzt werden.
Angus Scorgie, Head of prudential regulation & international affairs and reinsurance bei Insurance Europe, sagte: „Der Puffer, den europäische Versicherungsunternehmen im seltenen Fall einer Insolvenz vorhalten müssen, ist übertrieben und unnötig. Wenn man bedenkt, dass die derzeitige Risikomarge in Europa bis zu dreimal so groß ist wie in Großbritannien, doppelt so groß wie in Japan und dass es in den USA überhaupt keine Risikomarge gibt, halten die aktuellen europäischen Kalibrierungen Kapital zurück, das die europäische Wirtschaft dringend benötigt. Die Überprüfung von Solvabilität II ist eine einmalige Gelegenheit für die neu gewählte Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, ihr Versprechen einzulösen, Kapital freizusetzen und die Wettbewerbsfähigkeit in der EU zu steigern."
Verbesserung der Behandlung des langfristigen Geschäfts
Darüber hinaus sind die Extrapolation der risikofreien Zinsen, die Volatilitätsanpassung und das Submodul langfristiges Eigenkapital ebenfalls sehr wichtig, da sie einen erheblichen Einfluss darauf haben werden, ob es der Solvency-II-Überprüfung gelingt, das langfristige Geschäftsmodell der Versicherung zu sichern. Das Positionspapier von Insurance Europe zur Verbesserung der Behandlung des langfristigen Geschäfts befasst sich ausführlich mit diesen entscheidenden Fragen.
Die Stellungnahme wurde zusammen mit drei Positionspapieren zu den Themen Verbesserung der Behandlung langfristiger Geschäfte, Steigerung der regulatorischen Effizienz (Verhältnismäßigkeit und Berichterstattung) und Solvency II Nachhaltigkeitsrisikopläne veröffentlicht. (-el / www.bocquel-news.de)
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