12. September 2024 - SAFE-Direktor Forian Heider bezeichnet die heutige Zinssenkung der Europäischen Zentralbank als wichtigen Schritt für die Preisstabilität. Die Europäische Zentralbank reagierte nach Ansicht der Fachleute auf die schrumpfende Inflation mit dem gesenkten zentralen Leitzins, den sogenannten Einlagezins, um 0,25 Prozentpunkte.
Heute hat die EZB Europäische Zentralbank (www.ecb.europa.eu/) beschlossen, den Zinssatz für die Einlagefazilität um 25 Basispunkte zu senken. Aufgrund der Änderung des Zinskorridors am 18 September, gelten ab dann folgenden Zinssätze: 3,50 Prozent für die Einlagefazilität, 3,65 Prozent für Hauptrefinanzierungsgeschäfte und 3,90 Prozent für die Spitzenrefinanzierungsfazilität.
Nach der geldpolitischen Wende vom Juni legte die EZB (nebenstehendes Foto) am Donnerstag erstmals nach: Der für die Finanzmärkte maßgebliche Einlagesatz, zu dem Banken bei der EZB kurzfristig überschüssige Gelder anlegen können, wurde von 3,75 auf 3,50 Prozent gekappt.
Die Entscheidung folgt auf deutliche Inflationsrückgänge in der Eurozone und auf Anzeichen für eine bevorstehende Zinssenkung der US-Notenbank (Fed). Florian Heider, Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Finanzmarktforschung SAFE (https://safe-frankfurt.de/de/), sagt zu dieser Entscheidung:
„Die EZB handelt richtig, indem sie die Zinssätze senkt. Angesichts der stark gesunkenen Inflation ist dieser Schritt angemessen, um das Wirtschaftswachstum weiter zu unterstützen. Auch wenn die Wirtschaftssysteme sich stark unterscheiden, beeinflusst die erwartete Zinssenkung in den USA diese Entscheidung.
Gleichzeitig gilt es, das oberste Ziel der EZB - die Preisstabilität mit einer Kerninflation von 2 Prozent - im Blick zu behalten. Die EZB muss flexibel bleiben und die volkswirtschaftlichen Unterschiede in der Eurozone berücksichtigen. Der Spielraum für weitere Zinssenkungen ist zum jetzigen Zeitpunkt begrenzt und sollte nur dann genutzt werden, wenn Wirtschaftsdaten verlässlich darauf hinweisen."
Institut leistet Beitrag zur nachhaltigen, krisensicheren Finanzarchitektur
Das Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE („Sustainable Architecture for Finance in Europe“) in Frankfurt am Main (www.safe-frankfurt.de) widmet sich der interdisziplinären Forschung sowie unabhängigen Politikberatung zum nationalen und internationalen Finanzsystem mit Schwerpunkt auf Europa. Ziel des Instituts ist es, einen Beitrag zu einer nachhaltigen, krisensicheren Finanzarchitektur zu leisten, die Innovationen fördert und wirtschaftlichen sowie zivilgesellschaftlichen Bedürfnissen dient. Bei SAFE arbeiten Forscher*innen aus den Wirtschafts-, Rechts- und Politikwissenschaften zusammen an Fragestellungen in den Bereichen Financial Intermediation, Financial Markets, Household Finance, Macro Finance sowie Law & Finance. (-el / www.bocquel-news.de)
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