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Rekordgewinn und baldiger Verkauf der LV-Altbestände

11. Februar 2022 - Die Zurich Insurance Group rechnet für 2021 nach einem Rekordgewinn mit weiter anziehenden Prämien und Gewinnen. Europas fünftgrößter Versicherer steigerte 2021 sein Neugeschäft um 14 Prozent. Jetzt will die Zurich den Verkauf von Lebensversicherungs-Altbeständen in Deutschland beschleunigen und in den Run-off schicken.

Die Zurich Insurance Group (www.zurich.com), Europas fünftgrößter Versicherer, meldete für das Gesamtjahr 2021 sehr starke Gewinne. Der Business Operating Profit und der den Aktionären zurechenbare Reingewinn waren die höchsten seit 2007. In allen Segmenten wurde Wachstum erzielt, wobei insbesondere die gewerbliche Versicherung von einem disziplinierten Underwriting und höheren Preisen profitierte und eine Steigerung des Neugeschäfts.

Im vergangenen Jahr steigerte sich das Neugeschäft um 14 Prozent, nachdem es 2020 wegen hoher Schadenaufwendungen im Zusammenhang mit Covid-19 und Naturkatastrophen lediglich 11 Prozent waren. Rund 75 Prozent des Gewinns sollen an die Eigentümer ausgeschüttet werden, wobei die zuletzt bezahlte Dividende als Untergrenze gilt. Für das abgelaufene Jahr sollen die Aktionäre 22 Franken je Aktie (entspricht 20,84 Euro) erhalten – 2 Franken mehr als zuletzt.

„Wir sehen Wachstum sowohl bei den Einnahmen als auch bei den Gewinnen", sagte George Quinn, Finanz-Chef der Zurich, am Donnerstag. „Das wird sich 2022 fortsetzen, und ich gehe davon aus, dass es mindestens bis 2023 anhalten wird." Der Konzern erwarte, alle seine Finanzziele zu erreichen oder zu übertreffen.

Den Gewinn steigerte Zurich 2021 trotz teurer Naturkatastrophen um 36 Prozent auf den Rekordwert von 5,2 Milliarden Dollar (4,56 Milliarden Euro). Durch gesunkene Schäden im Zusammenhang mit Covid-19 wurden dem Unternehmen zufolge höhere Schäden durch Naturkatastrophen und Wetterereignissen mehr als ausgeglichen.

Die Prämieneinnahmen kletterten um 10 Prozent auf 55,8 Milliarden Dollar (48,97 Milliarden Euro). Nach Aussagen des Finanz-Chefs arbeitete der Zurich Konzern in der Kernsparte Schaden- und Unfallversicherung, die für gut zwei Drittel der Prämieneinnahmen steht, so rentabel wie seit 15 Jahren nicht mehr: Trotz hoher Schadenzahlungen für Naturkatastrophen - rund 1,8 Milliarden Dollar (1,58 Milliarden Euro) oder fast doppelt so viel wie in einem Jahr üblicherweise zu erwarten - sank der Schaden-Kosten-Satz um 4,1 Prozentpunkte auf 94,3 Prozent. (Je tiefer die Kennzahl ist, desto gewinnbringender ist das Geschäft.)

In der Lebensversicherung verdiente die Zurich auf operativer Stufe um 27 Prozent mehr, obwohl Corona zu höheren Schadenaufwendungen führte. Im Zusammenhang mit der Pandemie komme es weiterhin zu „Übersterblichkeit" speziell in Nordamerika, sagte Finanz-Chef Quinn. Zurich rechne im laufenden Jahr mit weiteren Covid-19-Kosten.

Auch im LV-Neugeschäft nahm die Zurich 5 Prozent mehr Prämien ein als im Vorjahr, gemessen am Jahresprämienäquivalent (APE): Es stieg auf 3,824 Milliarden US-Dollar (3,36 Milliarden Euro). (Für das APE wird die Summe aller Prämieneinnahmen aus Verträgen gegen laufenden Beitrag plus ein Zehntel aller Einnahmen aus Versicherungen mit Einmalzahlung zusammengerechnet). 2020 war das Leben-Neugeschäft der Zurich noch rückläufig. Jetzt habe vor allem das Geschäft mit fondsgebundenen Verträgen in den Staaten Irland, Italien und der Schweiz zum wachsenden Neugeschäft beigetragen. Auch die Anlagerendite im Leben-Segment habe sich positiv entwickelt.

Der Zurich Dach-Konzern in Zürich will den Verkauf von Lebensversicherungs-Altbeständen in Deutschland beschleunigen. „Wir erhalten Angebote“, sagte Konzern-Chef Mario Greco. „Es sind noch keine endgültigen Angebote, wir erhalten Offerten von verschiedenen Seiten.“ Der Konzern hoffe, den Verkauf in den nächsten Monaten abschließen zu können.

Die Zurich hatte bereits zu Beginn dieses Jahres mitgeteilt, dass sie hochverzinste Leben-Altbestände in Italien an die portugiesische Gama Life Versicherung verkaufen will. Hierbei werde nach Konzernangaben Kapital in Höhe von ungefähr 1,2 Milliarden US-Dollar (1,05 Milliarden Euro) freigesetzt; die Solvenz-Quote verbessere sich nach Vorgaben der Schweizer Finanzaufsicht um 11 Prozentpunkte: zugleich muss der Versicherer 9,5 Milliarden US-Dollar (8,34 Milliarden Euro) Nettoreserven an die Gama Life übertragen. Die Transaktion in Deutschland wäre „viel größer“ als jene in Italien, kündigte Greco an. (-el / www.bocquel-news.de)

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