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Konzepte und Kriterien

Radfahrer brauchen keine Unfallgegner

24. Februar 2014 - Radfahrer, die einen Unfall verursachen, sind meist allein verunglückt. Das ergab eine internationale Untersuchung. Das bedeutet Handlungsbedarf für die Prävention, hat aber auch eine vertriebliche Dimension: Radfahrer brauchen Versicherungsschutz.

Fahrrad-UnfälleDer Frühling kommt dieses Jahr eher und damit auch ein bekanntes Problem: Pulks von Radfahrern, nicht wenige davon im Alter von 65plus, die unbesorgt per Drahtesel den Rentneralltag „erfahren", immer mehr davon per Pedelec mit Tretunterstützung. Ebenso gefürchtet wie der Seniorenradler sind die „jungen Wilden", die vor allem in den Städten über Fußwege und durch Einkaufszonen brettern.

Die Vorurteile von Autofahrern und Fußgängern gegen die Radler sind in weiten Teilen jedoch gegenstandslos. Denn: Kommt es zu einem Unfall, bedarf es bei den meisten Radfahrern nicht einmal eines Unfallgegners. Das ergab eine internationale Studie des „British Medica Journal". Zwischen 60 und 90 Prozent der in Krankenhäusern behandelten Radfahrer haben den Unfall allein verursacht. Damit wurden frühere Erkenntnisse der Unfallforschung der Versicherer (www.udv.de) in Deutschland bestätigt.

Siegfried Brockmann Siegfried Brockmann (Foto), Leiter der UDV, hat deshalb Maßnahmen vorgeschlagen, um Fahrradfahrer besser vor Alleinunfällen zu schützen. Er verlangt:

  • die Radverkehrsinfrastruktur so auszubauen und instand zu halten, dass sie dem wachsenden Radverkehrsaufkommen gewachsen ist,
  • verstärkt darüber zu informieren, dass auch Radfahren unter Alkoholeinfluss gefährlich ist,
  • das freiwillige Tragen eines Radhelms weiter zu propagieren,
  • Radfahrtrainings für Senioren zu fördern und
  • die Unfallentwicklung mit Pedelecs mit besonderer Aufmerksamkeit zu verfolgen.  

Versicherungsschutz für Radfahrer
Die Versicherer propagieren angesichts der zunehmenden Werte von Fahrrädern und der neuen Pedelecs vor allem Policen für die Hardware. Die Unfallstatistik spricht allerdings dafür, dass die Unfallversicherung für den Radfahrer verstärkt Gegenstand der Beratung sein sollte. Besonders bei älteren Radfahrern über 65 Jahre ist bei der Suche nach der passenden Seniorenpolice der Rat des Vermittlers gefragt, weil Senioren-Unfallpolicen zwar zunehmend angeboten werden, bei Leistungen und Preisen aber sehr unterschiedlich sind.

Aufmerksamkeit aus Sicht der Vermittler bedarf auch die Mithaftung des Radfahrers bei unverschuldeten Unfällen, wenn der Radfahrer keinen Helm getragen hat.
(hp / www.bocquel-news.de)

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