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Munich Re auf Kurs: Jahresziel 2,8 Milliarden €

10. August 2021 - Die Munich Re Gruppe ist auf Kurs. Im zweiten Quartal 2021 erzielte die Gruppe einen Gewinn von 1.106 (579) Millionen Euro, in Q1 und 2 von 1.695 (800) Millionen Euro. Die Schäden durch Tief Bernd werden die Munich Re mit einem mittleren dreistelligen Millionenbetrag belasten. Juli-Erneuerung mit steigenden Preisen.

Die Munich Re (www.munichre.com) strebt für das Geschäftsjahr 2021 weiterhin ein Konzernergebnis von 2,8 Milliarden Euro an. „Die übrigen im Konzerngeschäftsbericht 2020 kommunizierten Ziele für das Jahr 2021 bleiben unverändert gültig“, sagte der Vorsitzende des Vorstands der Munich, Joachim Wenning, am Dienstagvormittag bei einer virtuellen Medien-Konferenz zum Bericht über die Halbjahres-Zahlen 2021.

Die Belastung aus Covid-19-bedingten Schäden betrug in der Rückversicherung 241 (700) Millionen Euro, seit Jahresbeginn 505 (1.500) Millionen Euro. Davon entfielen im ersten Halbjahr 203 (1.395) Millionen Euro auf das Segment Schaden/Unfall und 302 (105) Millionen Euro auf Leben/Gesundheit. Im Geschäftsbereich Ergo (www.ergo.com), der Erstversicherungsgruppe der Munich Re, fielen nach geringen Auswirkungen im Vorjahr Covid-19-bedingte Ergebnisbelastungen von 6 Millionen Euro in Q2 an, seit Jahresbeginn eine Ergebnisentlastung von 7 Millionen Euro.

„Auf Kurs zum Jahresziel von 2,8 Milliarden Euro legt die Gruppe zum Halbjahr einen sehr soliden Gewinn vor. Alle Geschäftsbereiche tragen dazu bei, die strategischen Ziele zu erreichen: Munich Re wächst profitabel. Unsere Solidität und Expertise sind gefragt und wir nutzen das positive Marktumfeld kräftig für uns – immer in der Balance aus gesundem Wachstum und striktem Risikomanagement. Munich Re erschließt und gestaltet neues Geschäft von morgen“, sagte Joachim Wenning, Vorstandsvorsitzender der Munich Re Gruppe.

Am Beispiel Cyber zeige sich, wie die Munich Re vom Vorreiter zum Marktführer werden kann. „Die Munich Re übernimmt Verantwortung. Wir engagieren uns noch stärker für die Nachhaltigkeit unseres Geschäfts, von der Dekarbonisierung der Kapitalanlagen und des Vertragsgeschäfts bis hin zur Stärkung der Steuerung des ESG-Managements auf Vorstandsebene. Angesichts von Herausforderungen wie Pandemien, Fluten und Hitzewellen bleibt unser Anspruch, als Versicherer auch in Zukunft unseren Teil zur Lösung beizutragen“, so der Konzern-Chef.

Das operative Ergebnis stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 1.554 (755) Millionen Euro. Das sonstige nicht operative Ergebnis betrug minus 9 (minus 6) Millionen Euro. Das Währungsergebnis lag bei minus 117 (23) Millionen Euro. Die Steuer-Quote belief sich auf 19,6 (19,3) Prozent. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich um 14,2 Prozent auf 14.642 (12.827) Millionen Euro, in Q1-2 um 7,7 Prozent auf 29.193 (27.112) Millionen Euro.

Das Eigenkapital lag mit 29.920 Millionen Euro etwa auf dem Niveau zu Jahresbeginn (29.994 Millionen Euro). Die Solvenz-Quote lag bei 225 Prozent (31. Dezember 2020: 208 Prozent) und damit leicht oberhalb des optimalen Bereichs (175 Prozent – 220 Prozent).

Im zweiten Quartal 2021 wurde eine annualisierte Eigenkapitalrendite (Return on Equity, RoE) von 19,2 (10,4) Prozent verdient, im ersten Halbjahr lag der RoE bei 15,0 (7,1) Prozent.

Rückversicherung: Ergebnis von 951 Millionen Euro
Das Geschäftsfeld Rückversicherung trug im zweiten Quartal 951 (407) Millionen Euro zum Konzernergebnis bei, im ersten Halbjahr 1.361 (555) Millionen Euro. Das operative Ergebnis stieg in Q2 auf 1.274 (465) Millionen Euro. Die gebuchten Bruttobeiträge stiegen deutlich auf 10.299 (8.856) Millionen Euro.

Das Rückversicherungsgeschäft Leben/Gesundheit erzielte im zweiten Quartal 2021 einen Gewinn von 93 (59) Millionen Euro. Das versicherungstechnische Ergebnis, einschließlich des Ergebnisses aus Versicherungsverträgen mit nicht signifikantem Risikotransfer, lag bei 64 (48) Millionen Euro. Die Beitragseinnahmen betrugen 3.144 (3.332) Millionen Euro; zurückzuführen ist der Rückgang maßgeblich auf negative Währungskurseffekte.

Covid-19-bedingte Belastungen über den Erwartungen
Im Quartalsergebnis schlugen sich Covid-19-bedingte Belastungen von 140 Millionen Euro nieder und lagen damit über der ursprünglichen Erwartung. Dominiert wurden sie von den Entwicklungen in Indien und Südafrika sowie den bei rückläufigem Trend erwartungsgemäßen Todesfallleistungen in den USA. Abgesehen von der Covid-19-Belastung verlief Q2 insgesamt günstig; ausschlaggebend waren dafür insbesondere rückwirkende Beitragserhöhungen im australischen Invaliditätsgeschäft sowie ein positiver Einmaleffekt bei einem großen Rückversicherungsvertrag in Nordamerika.

Aufgrund der signifikanten Covid-19-bedingten Belastung von 302 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2021 erhöht Munich Re die Schadenerwartung aus Covid-19 für das Segment Rückversicherung Leben/Gesundheit für das Gesamtjahr auf rund 400 Millionen Euro (vorher rund 200 Millionen Euro) und damit für das Geschäftsfeld Rückversicherung insgesamt auf rund 700 Millionen Euro (vorher rund 500 Millionen Euro). Die Covid-19-bedingte Schadenerwartung für Rückversicherung Schaden/Unfall beträgt für das Gesamtjahr unverändert rund 300 Millionen Euro.

Prämienvolumen stieg kräftig
Die Schaden-/Unfall-Rückversicherung erzielte in Q2 einen Ergebnisbeitrag von 858 (348) Millionen Euro. Das Prämienvolumen stieg kräftig auf 7.155 (5.524) Millionen Euro, trotz gegenläufiger Währungskurseffekte. Die Schaden-Kosten-Quote sank deutlich auf 90,1 (99,9) Prozent der verdienten Nettobeiträge, in Q1-2 auf 94,3 (103,0) Prozent.

Großschadenbelastung unter dem im langfristigen Mittel erwarteten Wert
Die Gesamtbelastung durch Großschäden von je über 10 Millionen Euro ist im zweiten Quartal stark gesunken und betrug 432 (799) Millionen Euro. Diese Beträge beinhalten Gewinne und Verluste aus der Abwicklung für Großschäden aus vergangenen Jahren. Die Großschadenbelastung entspricht einem Anteil von 6,8 (14,8) Prozent der verdienten Nettobeiträge und lag damit sowohl in Q2 als auch im Halbjahr (11,0 Prozent) unter dem im langfristigen Mittel erwarteten Wert von 12 Prozent. Die von Menschen verursachten Großschäden einschließlich Covid-19-bedingter Schäden von 101 Millionen Euro (Q2 2020: 595 Millionen Euro) sanken auf 229 (632) Millionen Euro. Die Belastung durch Großschäden aus Naturkatastrophen stiegen leicht auf 203 (167) Millionen Euro.

Erneuerung der Rückversicherungsverträge erfolgreich
Bei der Erneuerung der Rückversicherungsverträge zum 1. Juli 2021 nutzte die Munich Re Wachstums-Chancen erfolgreich und steigerte das gezeichnete Geschäftsvolumen auf 3,9 Milliarden Euro (+11,1 Prozent). Erneuert wurde vor allem Geschäft in Nord- und Südamerika, Australien sowie mit globalen Kunden.

Die Preise entwickelten sich insgesamt weiter positiv. Der Trend zu höheren Rückversicherungspreisen setzt sich fort als Folge von Schäden in zahlreichen Märkten und Branchen, einschließlich der Covid-19-Belastungen. Auch eine Erhöhung der Erstversicherungspreise ist in vielen Märkten zu verzeichnen.

Preisniveau erhöhte sich um 2 Prozent
Das gesamte Preisniveau für das zum 1. Juli 2021 erneuerte Portfolio von Munich Re erhöhte sich um 2,0 Prozent. Diese Angabe zum Preisanstieg ist, wie immer, risikoadjustiert, das heißt, Preiserhöhungen, denen ein gestiegenes Risiko und damit eine erhöhte Schadenerwartung gegenübersteht, werden verrechnet. Ebenso werden Veränderungen durch eine Zusammensetzung des Spartenmix im Portfolio neutralisiert, um einen validen Vergleich zu ermöglichen.

Munich Re erwartet, dass sich das Marktumfeld auch vor dem Hintergrund der aktuellen Schadenlast, zum Beispiel aus Extremwetterereignissen in Amerika oder Europa in Q3, in der nächsten großen Erneuerungsrunde im Januar im Vergleich zum Vorjahr weiter verbessert.

Jahresziel unverändert bei 2,8 Milliarden Euro
Die Munich Re erwartet auch für die zweite Jahreshälfte 2021 weiterhin positive Geschäftsmöglichkeiten. In der Rückversicherung wird deshalb die Jahresprognose für die Bruttobeiträge um 1 Milliarden Euro auf 40 Milliarden Euro erhöht, für das Geschäftsfeld Ergo um 0,5 Milliarden Euro auf nun 18 Milliarden Euro. Die Erwartung für die Bruttobeiträge in der Gruppe liegt damit für das Jahr 2021 bei 58 Milliarden Euro.

Vor dem Hintergrund der angehobenen Schadenerwartung in der Lebens- und Gesundheitsrückversicherung aus Covid-19 ist die Wahrscheinlichkeit gestiegen, das isolierte Teilziel von 400 Millionen Euro technischem Ergebnis, einschließlich des Ergebnisses aus Versicherungsverträgen mit nicht signifikantem Risikotransfer, nicht zu erreichen.

Erhebliche Schäden durch Tief Bernd
Im Juli waren verschiedene Teile West- und Mitteleuropas und im besonderen Maße Teile Deutschlands (Tief Bernd) von heftigen Unwettern und einer daraus folgenden Flutkatastrophe betroffen, die zu erheblichen Schäden im privaten und öffentlichen Bereich führte. Die Unsicherheiten sind zum jetzigen Zeitpunkt noch sehr hoch, sodass präzise Aussagen zu den Schäden nicht möglich sind. Munich Re erwartet in der Rückversicherung und bei der Ergo insgesamt eine Schadenbelastung in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionen-Eurobetrags.

In der Prognose für die Schaden-Kosten-Quote im Segment Ergo Schaden/Unfall Deutschland ging die Munich Re im Geschäftsbericht 2020 von rund 92 Prozent aus. Unter Berücksichtigung der Hochwasserereignisse im Juli dieses Jahres ergibt sich eine erhöhte Unsicherheit, ob dieses Ziel erreicht werden kann. (-el / www.bocquel-news.de)

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