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Munich Re: Gewinnziel 2021 rund 2,8 Milliarden Euro

1. Dezember 2020 - Die Munich Re ist operativ richtig gut unterwegs. Der größte Rückversicherer weltweit hat sogar die Belastungen durch Covid-19 gut verkraftet. Im Geschäftsjahr 2021 will der Versicherungsriese trotz weiterer Schäden durch die andauernde Corona-Pandemie an die zuvor schon avisierte Gewinnhöhe von 2,8 Milliarden Euro anzuknüpfen.

Die Munich Re (www.munichre.com) strebt für das Jahr 2021 einen Gewinn von 2,8 Milliarden Euro an. Dabei erwartet die Munich Re Gruppe, zu der der größten Rückversicherer weltweit gehört, auch im kommenden Jahr Covid-19-bedingte Belastungen, wenn auch in deutlich geringerem Umfang als im laufenden Geschäftsjahr 2020. „Wir sind operativ sehr gut unterwegs und hätten ohne Covid-19 unser ursprüngliches Ergebnisziel für 2020 erreicht“, kommentiert Christoph Jurecka, Finanz-Vorstand der Munich Re, den Geschäftsverlauf. „Wir werden in diesem Jahr voraussichtlich einen Gewinn von deutlich über 1 Milliarde Euro erzielen. Aber natürlich hinterlässt die Pandemie auch in unserem Ergebnis tiefe Spuren.“

In der Rückversicherung werden Covid-19 bedingt Schäden von voraussichtlich 500 Millionen Euro und ein zusätzlicher Rückgang im Technischen Ergebnis aufgrund entgangener Prämien in der Größenordnung von 50 Millionen Euro anfallen.

Im Geschäftsfeld Ergo (www.ergo.de) werden – den Angaben zufolge - Ergebnisbelastungen von rund 100 Millionen Euro durch Schäden, einen zusätzlichen Ergebnisrückgang durch entgangene Prämien und Kapitalmarkteffekte erwartet. Die Beitragseinnahmen der Gruppe sollen in 2021 auf einen neuen Rekordwert von rund 55 Milliarden Euro steigen. Die Kapitalanlagenrendite soll mehr als 2,5 Prozent betragen. Die Finanzplanung für 2021 steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Aufsichtsrats.

Im Geschäftsjahr 2021 Gewinn von rund 2,3 Milliarden Euro erwartet
Im Geschäftsfeld Rückversicherung erwartet die Munich Re im Jahr 2021 Beitragseinnahmen von rund 37 Milliarden Euro und einen Gewinn von rund 2,3 Milliarden Euro. Angesichts der deutlich gestiegenen Preise für Rückversicherungsschutz wird die Munich Re ihr dynamisches, profitables Wachstum in der Rückversicherung weiter vorantreiben.

In der Schaden-/Unfallrückversicherung erwartet die Munich Re Covid-19-Schäden in 2021 von ungefähr 300 Millionen Euro, die sich grob geschätzt wie folgt auf die Sparten aufteilen werden:

  • Veranstaltungsausfall 200 Millionen Euro,
  • Sach/Betriebsunterbrechung 50 Millionen Euro, Kreditversicherung 50 Millionen Euro.
  • Hinzu kommt ein zusätzlicher Rückgang des Technischen Ergebnisses durch entgangene Prämien von 50 Millionen Euro.
  • Die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden-/Unfall-Rückversicherung soll bei ungefähr 96 Prozent liegen. Ohne die angesprochenen Covid-19-bedingten Belastungen würde sie Unternehmensangaben zufolge circa 95 Prozent betragen.

In der Rückversicherung Leben/Gesundheit wird unter der Annahme von Covid-19-Schäden in Höhe von 200 Millionen Euro ein Technisches Ergebnis, einschließlich des Ergebnisses aus Geschäft mit nicht signifikantem Risikotransfer, von rund 400 Millionen Euro erwartet.

Zudem veröffentlicht die Munich Re erste Betrachtungen zum Geschäftsfeld Ergo, das trotz erwarteter Covid-19-Ergebnisbelastungen von 100 Millionen Euro im Jahr 2021 rund 500 Millionen Euro zum Konzerngewinn beisteuern wird. Angestrebt wird eine Schaden-Kosten-Quote von 92 Prozent in Deutschland; ohne die angesprochenen Covid-19-bedingten Belastungen würde sie ungefähr 91 Prozent betragen. Im Segment Ergo International (www.ergo.com) wird die Schaden-Kosten-Quote voraussichtlich 93 Prozent betragen. Die Beitragseinnahmen für das Jahr 2021 sollen rund 17,5 Milliarden Euro betragen.

Gewinnprognose für 2020: Gewinn von 1,2 Milliarden Euro
Für das laufende Jahr 2020 prognostiziert Munich Re einen Gewinn von 1,2 Milliarden Euro. Für das vierte Quartal ergibt sich damit eine Ergebniserwartung von 0,2 Milliarden Euro, davon 0,1 Milliarden Euro in der Rückversicherung und 0,1 Milliarden Euro bei Ergo.

Wie schon die Vor-Quartale, so ist den Angaben zufolge auch Q4 geprägt durch hohe Covid-19-bedingte Belastungen. Bereinigt um diese Belastungen wäre das ursprünglich für das Gesamtjahr 2020 anvisierte und im März zurückgezogene Gewinnziel der Gruppe von 2,8 Milliarden Euro erreicht worden.

Beitragseinnahme 2020 voraussichtlich höchster Wert in der Unternehmensgeschichte
Die Beitragseinnahmen der Gruppe werden sich 2020 voraussichtlich auf 54 Milliarden Euro belaufen, dies ist der höchste Wert in der Unternehmensgeschichte und Ergebnis der Wahrnehmung profitabler Wachstumschancen. Die Kapitalanlagenrendite wird trotz der hohen Marktvolatilität und dem erneut gesunkenen Zinsniveau bei rund 3 Prozent liegen.

Das Geschäftsfeld Rückversicherung steuert zum Konzernergebnis 2020 rund 0,7 Milliarden Euro bei. Die Beitragseinnahmen werden sich auf rund 36 Milliarden Euro (Ziel 2020: circa 34 Milliarden Euro) belaufen. Von den 3,4 Milliarden Euro Covid-19-bedingten Schäden in der Rückversicherung entfallen:

  • 360 Millionen Euro auf die Rückversicherung Leben/Gesundheit und
  • etwas über 3 Milliarden Euro auf die Schaden-/Unfall-Rückversicherung.

Munich Re Marktführer im Geschäftsfeld Veranstaltungsausfälle
In der Schaden-/Unfall Rückversicherung entfällt der größte Teil der Covid-19 Schäden auf Veranstaltungsausfälle (1,66 Milliarden Euro), weil die Munich Re in diesem Geschäft marktführend war. Daneben erwartet Munich Re Covid-19-Schäden in den Sparten Sach/Betriebsunterbrechung (965 Millionen Euro), D&O/Workers compensation (200 Millionen Euro), Kredit (170 Millionen Euro) und Transport/Luftfahrt (25 Millionen Euro).

Wie der Versicherer mitteilt, werden auch die Covid-19-bedingten Schäden wie gewohnt vorsichtig reserviert. Die Schaden-Kosten-Quote wird im laufenden Geschäftsjahr 2020 voraussichtlich bei 106 Prozent liegen, die normalisierte Schaden-Kosten-Quote wird 97 Prozent betragen. „Diese Prognose unterstellt weitere, nicht durch Covid-19 bedingte Großschäden in Höhe von circa 225 Millionen Euro – also rund 1Prozent der Schaden-/Unfall-Prämieneinnahmen – für den Rest des Jahres“, sagt Finanz-Chef Christoph Jurecka. In der Rückversicherung Leben/Gesundheit wird demnach ein versicherungstechnisches Ergebnis, einschließlich des Ergebnisses aus Geschäft mit nicht signifikantem Risikotransfer, von über 100 Millionen Euro erwartet.

Ergo hält an Gewinnprognose für 2020 mit 530 Millionen Euro fest
Das Geschäftsfeld Ergo wird trotz Covid-19, Wirtschaftsabschwung und hoher Volatilität auf den Kapitalmärkten seine im Februar ausgegebenen Ziele für das Jahr 2020 nahezu erreichen. So erwartet die Ergo Gruppe einen Gewinn von rund 0,5 Milliarden Euro (Ziel 2020: 530 Millionen Euro), trotz Covid-19 bedingter Ergebnisbelastungen von 65 Millionen Euro durch Schäden und entgangene Prämien.

Die Schaden-Kosten-Quote wird demnach voraussichtlich 92 Prozent in Deutschland (Ziel 2020: circa 92 Prozent) und 94 Prozent im Segment Ergo International (Ziel 2020: circa 94 Prozent) betragen. Die Beitragseinnahmen werden sich voraussichtlich auf rund 17,5 Milliarden Euro (Ziel 2020: circa 17,5 Milliarden Euro) belaufen.

Fragile gesamtwirtschaftliche Entwicklungen und volatile Kapitalmärkte
Wie der Konzern Munich Re mitteilt, stehen alle Prognosen und Ziele unter erhöhter Unsicherheit angesichts der fragilen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen, der volatilen Kapitalmärkte und der unklaren Fortentwicklung der Pandemie. Zudem sind die Prognosen wie immer vorbehaltlich des Großschadenverlaufs und der Gewinn- und Verlustauswirkungen gravierender Währungskurs- oder Kapitalmarktbewegungen, signifikanter Änderungen der steuerlichen Rahmenbedingungen und anderer Sondereffekte.

Ihre Geschäftsstrategie und ihre mittelfristigen finanziellen Ambitionen wird die Munich Re wie geplant am 8. Dezember 2020 vorstellen. (-el / www.bocquel-news.de)

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