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Mit ‚Arag 5⇛30‘ die Weichen auf Wachstum gestellt

8. Dezember 2022 - Von einem Gesamtumsatz über 2,22 Milliarden Euro geht man im Arag Konzern für das noch laufende Geschäftsjahr 2022 aus. Eine Vielzahl von einzelnen Geschäftserfolgen in den Hauptsegmenten Rechtsschutz und Krankenversicherung hatte bewirkt, das sich „hier unser volles Potential“ zeigt, sagte Vorstandssprecher Dr. Renko Dirksen.

Der Arag Konzern (www.arag.com) wird sich weiter wachstumsstark zeigen, sagte Vorstandssprecher Dr. Renko Dirksen bei traditionellen Pressegespräch vor Weihnachten am Arag-Stammsitz in Düsseldorf. Am Mittwochabend sprachen Journalisten mit allen Arag Konzern-Vorständen über die gute Entwicklung der Arag im Geschäftsjahr 2022, die auf einer Vielzahl von einzelnen Geschäftserfolgen im Rechtsschutz und in der Krankenversicherung beruhe.

Für die weiteren Geschäftsjahre bis 2030 gilt bei der Arag das Programm „5 bis 30“; bis 2030 will der Konzern große Ziele erreichen. Vorstandssprecher Renko Dirksen will mit der Arag weiter wachsen und ist auch nicht abgeneigt, Übernahmen zu suchen. Allerdings bei den Übernahmezielen sei man vor allem daran interessiert bestimmte Bestände zu kaufen.

Das Flaggschiff der Arag, die Rechtsschutzversicherung, ist im Geschäftsjahr 2022 voraussichtlich  um 8,5 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro Prämieneinnahmen gewachsen. Der Arag Konzern, der im Besitz der Familie des jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Paul-Otto Faßbender ist, hat vor allem hierzulande um 10 Prozent bei den Beitragseinnahmen auf 1,31 (Vj. 1,19) Milliarden Euro zugelegt. Vorstandssprecher Renko Dirksen, der das Unternehmen seit Juli 2020 führt, strebt weiter kräftiges Wachstum an.

„Bis 2030 sollen unsere Einnahmen nochmal um eine Milliarde Euro auf 3 Milliarden Euro steigen“, sagte Dirksen überzeugend. „Wir setzen dabei auf organisches Wachstum, werden aber auch zukaufen, wenn es sich anbietet.“ Vor allem Bestände sind von Interesse, aber auch Firmenkäufe sind demnach nicht ausgeschlossen. 2021 hatte die Arag den Bestand der DAS Legal Protection in Kanada übernommen siehe bocquel-news 12. Januar 2022 Nach Verschmelzung startet die Arag in Kanada neu).

Laut Vorstandsmitglied Matthias Maslaton beobachte die derzeit herrschende Inflation sehr genau. Allerdings habe man im Arag Konzern noch keine großen Auswirkungen gespürt. Bei der Arag stelle man sich neue ambitionierte Ziele und Schwerpunkte. „Wir haben unser Geschäft im Griff - und das gilt für alle 19 Länder, in denen wir aktiv sind“, sagte Dirksen und extra hervor, dass „wir das unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verdanken“, die sich mit vollem Einsatz um die Arag verdient machen.

Das neue Programm Arag 5  30 belegt, so der 46-järige Dirksen, fünf Handlungsfelder, auf die sich die Arag-Mannschaft bis 2030 konzentrieren wird.

1. Essential Growth … beinhaltet die Agenda des Entwicklungsprogramms:

2. Winning Spirit … beinhaltet, dass sich die Arag als Arbeitgeber auch in der Leistungskultur attraktiver machen will.

3. Embracing Clients … soll die Anstrengungen zeigen, mit der die Kundenzufriedenheit erhöht werden kann. „Wir haben das Ziel, den Anteil der sehr zufriedenen Kunden noch deutlich zu erhöhen.“ Heute betrage er in Deutschland 50 Prozent.

4. Driving Purpose … soll die ESG-Regeln sozial verträglich machen. Bei der Arag Rechtsschutzversicherung schreibe man das „S“ in ESG, das für sozial steht, besonders groß, erklärte Renko Dirksen. Rechtsschutz sei sozial. „Wir haben dadurch die einmalige historische Chance, unserem Geschäftsmodell neue Relevanz und große Wachstumsperspektiven zu geben.“ Die CO2-Intensität bei den Kapitalanlagen soll bis 2030 um 50 Prozent gesenkt werden, die Standorte bis 2025 klimaneutral arbeiten.

5. Smart Insurer … beinhaltet einen sogenannten ‚Mindset-Wechsel‘. Hier werde ein Mentalitätswandel bei der Digitalisierung forciert, das Prinzip „Digital by Default“ soll analoge Abläufe umwandeln in den grundsätzlichen Prozess des digitalen Denkens.

„Wir werden alle Prozesse zuerst digital denken und nur dort auf analoge Abläufe setzen, wo wir klare Vorteile für unsere Kundinnen und Kunden und unsere Partnerinnen und Partner erkennen“, sagte der Arag Vorstandssprecher.

Das alles koste natürlich auch Geld. So will die Arag für die Digitalisierung in den kommenden Jahren circa 80 Millionen Euro ausgeben, das heißt etwa 26 Millionen Euro pro Jahr, verdeutlichte Hanno Petersen als zuständiges Vorstandsmitglied, der das IT-Budget der Arag verantwortet.

Arag rechnet mit einer Schaden- und Kosten-Quote von niedrigen 86,8 Prozent
Beim Arag Konzern erwartet man für 2022 eine Schaden- und Kosten-Quote von 86,8 Prozent, gegenüber 89,2 Prozent, die im Vorjahr zu buche schlug. Demnach sind sowohl die Kosten als auch der Schadenaufwand im laufenden Geschäftsjahr nach Vorstands-Aussagen zurückgegangen. Was den versicherungstechnischen Gewinn nach Schwankungsrückstellungen betrifft, geht man vorläufig von 150 Millionen aus, im Vorjahr lag diese Vergleichszahl bei 118 Millionen Euro. Bei der momentanen Lage müsste allerdings davon ausgegangen werden, dass die Kapitalerträge von 80 Millionen Euro auf 52 Millionen Euro absinken.

Die beiden Hauptbereiche Rechtsschutz und PKV private Krankenversicherung verliefen erfolgreich, so etwa das Hauptgeschäft Rechtsschutz. Man gehe davon aus, dass im laufenden Jahr 1,33 Milliarden Euro verbucht werden, das sind 5,8 Prozent mehr als die im Vorjahr verbuchten 1,26 Milliarden Euro.

Hierzulande mache das Wachstum in der Rechtsschutzsparte voraussichtlich 5,7 Prozent plus auf 472 Millionen Euro aus, deutlich stärker als der Markt, der um 3 Prozent zulege. Der Arag Rechtsschutz verbessere demnach seinen Marktanteil in Deutschland; er werde von 10,5 Prozent auf 11 Prozent steigen, prognostizierte Renko Dirksen.

Dieselskandal ist bei der Arag „durch“
Bei der Arag Rechtsschutzversicherung stand das Thema Dieselskandal eine Zeitlang vorrangig da. Inzwischen sei man mit diesem Thema durch. Die Arag musste dafür bislang 60 Millionen an Kostenhinnehmen, wie Konzern-Vorstand Hanno Petersen hinzufügt. Immerhin seien 17 Millionen Euro durch Regresse zurückgeflossen. Hanno Petersen erwartet letztendlich Schäden von 70 Millionen Euro aus dem Diesel-Skandal.

Ein weiteres Hauptthema, die Corona-Pandemie hat Unternehmensangaben zufolge bislang 24.000 Rechtsschutzfälle und Zahlungen von 9,5 Millionen Euro ausgelöst; doch jetzt gingen die Schadenmeldungen stark zurück.

1.000 Anleger klagen mit der Arag gegen Schäden aus der Wirecard-Pleite
Die Wirecard-Pleite samt Skandal habe mittlerweile 1.000 Schadenmeldungen von Anlegern nach oben gespült. Bislang hat die Arag für solche Fälle 710.000 Euro gezahlt. Man erwarte jedoch Gesamtschäden im einstelligen Millionenbereich. Am Donnerstag war in München Prozess-Auftakt des vermutlich größten Wirtschaftsskandals.

Bei den Arag-Auslandtöchtern haben die Gesellschaften in den USA und Spanien außerordentlich zugelegt -  mit jeweils über 20 Prozent Zuwachs. Insgesamt waren sie die wichtigsten Treiber in der Entwicklung der Auslandstöchter. Mit einem Plus von 8,4 Prozent auf 860 Millionen Euro schließt in diesem Segment das laufende Geschäftsjahr ab.

Bleibt noch das zweite wichtige Standbein im Arag Konzern, die Arag Krankenversicherung. Hier werde ein Zuwachs von 12,2 Prozent auf 534 Millionen Euro verbucht. Vor allem der große Anteil im Neugeschäft mit Vollversicherten sei hervorragend. Hanno Petersen fügt hinzu, dass die Arag in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 9.000 Vollversicherte hinzugewonnen hatte. Allerdings hatten auch 1.500 Vollversicherte die Arag Kranken verlassen.

Arag Kranken verbesserte ihren Marktanteil
Demnach sorgte das Nettowachstum von 7.500 jetzt für einen Bestand von 57.000, die bis Ende September 2022 verbucht wurden. Die Arag Kranken ist nach der Debeka und der HanseMerkur das PKV-Unternehmen mit den höchsten Wachstumsraten bei Vollversicherten.

Bekanntlich verkauft die Arag Kranken ihre PKV-Policen über einen eigenen Außendienst, der 2022 von 940 auf 1.000 Agenten zugelegt hatte. Außerdem müssten hier auch noch die Großvertriebe wie MLP und Swiss Life Select genannt werden. – Wie berichtet hatte die Arag im Jahr 2016 ihren Lebensversicherer für den externen Run-off an die Frankfurter Leben verkauft. Die hohen Kapitalanforderungen und der regulatorische Aufwand wurden damals als Gründe genannt.

Vorstandssprecher Dirksen sagte, dass die Arag mit der PKV-Tochter vermutlich keine ähnlichen Probleme wie zuvor die Arag Leben haben wird. Zusammenfassend sagte Dirksen, dass hier der Hauptunterschied bestehe, dass „es in der PKV keine Garantien gibt“. So schloss Dirksen dann auch mit den Worten: „Die Arag ist im Aufbruch. Wir lassen die Zukunft nicht auf uns zukommen. Das ist jede Mühe und Anstrengung wert.“ (-el / www.bocquel-news.de)

 

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