4. Oktober 2024 - Jetzt beginnt die sogenannte Wechselsaison, in der zum Ende des Versicherungsjahr das Wechseln zu einem anderen Kfz-Versicherer möglich ist. Bevor sie zu einem preiswerteren Anbieter wechselt, sollten Autofahrer die Tarife mit Werkstattbindung ihres Versicherers prüfen. Das könnte sich preislich lohnen.
Autofahrer, die eine Werkstattbindung mit ihrem Kfz-Versicherer vereinbaren, können den Preis für den Vollkasko-Schutz einer Untersuchung zufolge deutlich reduzieren.
„In unserer aktuellen Finanztip-Studie konnten wir für unsere Musterkunden in der Vollkaskoversicherung im Schnitt 11 Prozent Ersparnis des Gesamtbeitrags herausholen", sagte Kathrin Gotthold vom Verbraucherportal Finanztip der Nachrichtenagentur AFP. Dafür müssten die Kunden zustimmen, Schäden am eigenen Auto in der Partnerwerkstatt des Versicherers reparieren zu lassen.
Während die Vollkaskoversicherung mit freier Werkstattwahl den Angaben zufolge nach 580 Euro pro Jahr kostet, sind es mit Werkstattbindung 64 Euro weniger. Grund für den Preisnachlass ist laut Finanztip eine Win-Win-Situation zwischen Werkstätten und Versicherern: „Die Partnerwerkstätten bekommen durch die Zusammenarbeit mit den Autoversicherern mehr Kunden, also Aufträge. Sie können also Reparaturkosten und Preise teils günstiger kalkulieren", sagte Kathrin Gotthold. Diese Ersparnis geben die Versicherer dann weiter an ihre Kundinnen und Kunden.
Dabei gilt die Werkstattbindung nur für Schäden, die auch vom Kaskoschutz gedeckt werden, also etwa Wild-, Unwetter-, oder Glasschäden. Bei Vollkasko kommen zudem selbstverschuldete Schäden und Schäden aufgrund von Fahrerflucht hinzu.
Ist ein anderer Autofahrer für den Schaden am Auto verantwortlich, greift indes weiter die Haftpflichtversicherung. Hier darf die Werkstatt laut Finanztip selbst mit eigentlicher Bindung weiter frei gewählt werden. „Auch die Inspektion und anstehende Wartungen können Autofahrer in der Werkstatt ihres Vertrauens machen lassen", sagte Kathrin Gotthold.
Bei der Werkstattbindung Preisnachlass und häufig „Hol- und Bring-Service".
Oftmals könnten Autofahrerinnen und Autofahrer bei der Werkstattbindung nicht nur vom Preisnachlass profitieren, sondern auch von weiteren Angeboten, wie einem Leihwagen, „teils sogar mit Hol- und Bring-Service". Dennoch machen viele Versicherte offenbar noch keinen Gebrauch von dieser Anpassung: Laut Finanztip-Umfrage sind 61,7 Prozent der über 1.000 Befragten noch nie eine Werkstattbindung eingegangen.
Das Angebot lohnt sich den Angaben nach allerdings auch nicht für alle Versicherten. Neuwagenfahrer und Leasing-Kunden etwa sollten besser darauf verzichten. Neuwagen sollten wegen möglicher Garantien in eine Markenwerkstatt des Autoherstellers gebracht werden, rät Finanztip. Bei Leasing-Fahrzeugen entscheide die Leasing-Gesellschaft über den Ort der Reparatur. (-el / www.bocquel-news.de)
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