12. Dezember 2016 - Im Neugeschäft mit Gewerbe-Versicherungen haben Makler 2016 erstmal einen deutlichen Vorsprung vor gebundenen Vertretern. Die unabhängigen Vermittler führen auch in der generellen Akzeptanz der Gewerbekunden. Das Interesse an digitalen Dienstleistungen steigt weiter.
45 Prozent aller Neuabschlüsse von gewerblichen Versicherungen werden über Versicherungsmakler abgeschlossen, 38 Prozent über Vertreter. Neuabschlüsse über andere Vertriebswege wie Geschäftsstellen (7 Prozent), Banken (4 Prozent) und direkte Vertriebswege (jeweils ein Prozent) sind nach wie vor die Ausnahme.
Zu diesemErgebnissen kommt die Studie „Gewerbekundenmonitor Assekuranz 2016“ des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov (www.yougov.de), für die 1.500 Personen, die in ihrem Unternehmen mit Versicherungsangelegenheiten betraut sind, telefonisch befragt wurden. Die Ergebnisse sind nach Unternehmensgröße und Mitarbeiterzahl gewichtet.
Gewerbegeschäft beruht auf persönlichen Beziehungen
Nicht nur bei Neuabschlüssen, auch bei der Gesamtbetrachtung, liegen die Makler vorn, so Yougov. Auf die Frage, über welche Vertriebswege ihr Unternehmen im Allgemeinen Versicherungen abschließt, würden 46 Prozent aller befragten Gewerbekunden den Versicherungsmakler und 45 Prozent den Vertreter nennen. Damit weisen Makler zum ersten Mal seit Beginn der Untersuchung im Jahr 2004 einen Vorsprung auf den Ausschließlichkeitsvertrieb auf, erklärt Yougov. In größeren Unternehmen hätten Makler ohnehin stets dominiert, inzwischen lägen sie aber selbst bei Unternehmen mit sechs bis zehn Mitarbeitern vor den Vertretern. Lediglich in den Kleinstunternehmen (bis fünf Mitarbeiter) sind Ausschließlichkeitsvertreter noch führend (54 Prozent Vertreter, 37 Prozent Makler).
„Trotz der zunehmenden Digitalisierung bestätigt sich erneut, dass der Gewerbekundenmarkt vorwiegend auf persönlichen Beziehungen beruht. Fast alle Gewerbekunden werden von Vertretern, Maklern oder Bankberatern persönlich betreut“, sagt Christoph Müller (Foto: Yougov), Senior Consultant Reports bei YouGov.
Dennoch findet die Digitalisierung auch in der Gewerbebranche Einzug, so Yougov. „Die Studienergebnisse zeigen, dass sich ganz allmählich ein merkliches Interesse entwickelt, nützliche Informationen und Services über das Internet in Anspruch zu nehmen“, so Müller. Etwa jedem zweiten Gewerbekunden (44 Prozent) sei der Abruf von Informationen im Netz daher wichtig. Im Vergleich zu 2014 bedeute dies einen Anstieg um elf Prozentpunkte, nachdem über viele Jahre hinweg weitgehend Desinteresse geherrscht habe. „Offensichtlich führen die anhaltend geführten Diskussionen um die Digitalisierung auch bei einigen Gewerbekunden zum Abbau von Vorbehalten“, sagt Müller.
Schwerpunkte des Gewerbekundenmonitors
Die Typologie der gewerblichen Versicherungskunden anhand ihrer Versichrungsmentalität haben die Analysten bei YouGov in fünf Gruppen eingeteilt (YouGov-Grafik - zum Vergrößern bitte anklicken). - Neben weiteren allgemeinen Informationen zum Gewerbekundenmarkt – Produktbesitz, Marktanteile, Vertriebswegenutzung, Neuabschlüsse, Schadenregulierung, Versicherungsmentalität – beinhaltet der „Gewerbekundenmonitor Assekuranz 2016“ auch wieder aktuelle Schwerpunktthemen. In diesem Jahr sind dies Digitalisierung (Neue Medien in der Beratung, Kundenportale, Digitale Bezahlsysteme) und Risikobewusstsein (Produktkenntnis, Cyberversicherungen, D&O-Versicherung).
Untersucht wurden im Gewerbekundenmonitor folgende Versicherer: Aachen Münchener (www.amv.de), Allianz (www.allianz.de), Alte Leipziger (www.alte-leipziger.de), Arag (www.arag.de), Axa (www.axa.de), Basler (www.basler.de), Concordia (www.concordia.de), D.A.S. (www.das.de), Ergo (www.ergo.de), Euler Hermes (www.eulerhermes.de), Generali (www.generali.de), Gothaer (www.gothaer.de), HDI (www.hdi.de), Helvetia (www.helvetia.de), Huk-Coburg (www.huk.de), Kravag (www.kravag.de), LVM (www.lvm.de), Nürnberger (www.nuernberger.de), Provinzial (www.provinzial.de), R+V (www.ruv.de), Roland (www.roland-rechtsschutz.de), Signal Iduna (www.signal-iduna.de), SV Sparkassen-Versicherung (www.sv.de), Versicherungskammer Bayern (www.vkb.de), VGH (www.vgh.de), VHV (www.vhv.de), Württembergische (www.wuerttembergische.de) und Zurich (www.zurich.de). (hp / www.bocquel-news.de)
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