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Konzepte und Kriterien

Kfz-Tarife steigen 2013 - 1000 Euro kann man sparen

10. Oktober 2013 - Die Kfz-Versicherer haben in diesem Jahr bei Neuabschlüssen auf breiter Front  Tarife erhöht. Nach Expertenansicht werden sie dennoch nicht aus den roten Zahlen kommen. Die Tarifspreizung ist weiterhin groß. Für Kunden lohnt sich oft ein Tarifvergleich.

 

DIRECTLINE Kfz-Studie 2013

In Berlin wurde die "Marktstudie zur Preissituation im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt 2013" vorgestellt. Auftraggeber, die Direct Line mit ihrem Vorstands-Chef David Stachon (links), und (rechts) der ausführende Wissenschaftler Prof. Thomas Köhne präsentierten die umfangreiche Analyse. (Foto: Brüss)

In der Kraftfahrt-Versicherung herrscht wieder das Wechselfieber, da bis Ende November immer noch die Masse der Verträge gekündigt werden könnte. Allerdings sind die Deutschen bei weitem nicht so wechselwillig wie ihre europäischen Nachbarn. Die Tarife bei Neuabschlüssen lagen nach Berechnungen des unabhängigen Instituts für Versicherungswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (www.hwr-berlin.de) Anfang September 2013 um durchschnittlich 5,8 Prozent höher, nachdem im vergangenen Jahr Preisanhebungen von 6,9 Prozent hatten durchgesetzt werden können. Trotzdem werde es die Branche wohl auch in diesem Jahr nicht schaffen, schwarze Zahlen zu schreiben, erklärte Instituts-Vorstand Professor Thomas Köhne vor der Presse in Berlin. Autohaltern empfahl Köhne eine Überprüfung ihrer Prämie, da bei den Tarif-Angeboten weiterhin große Differenzen von durchschnittlich 1.338 Euro bestünden.

In der im Auftrag der Direct Line Versicherung AG (www.directline.de) zum dritten Mal in Folge erstellten "Marktstudie zur Preissituation im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt" wurden wieder von den gegenüber dem Vorjahr identischen zehn Musterkunden in elf Städten und neun Regionen Tarifangebote eingeholt ("Steigende Kfz-Prämien und große Preisunterschiede"). Die Berechnung der 33.836 Tarif-Kalkulationen sei Anfang September mittels des unabhängigen NAFI-Kalkulators vorgenommen worden, erläuterte Köhne. "Die Ergebnisse der Untersuchung sind repräsentativ für den deutschen Versicherungsmarkt."

Die Schwankungsbreiten bei den Prämien sind erheblich
Insgesamt wurden 200 Kombinationen von Musterkunden in Städten und Regionen untersucht. Die geringste Spanne zwischen dem günstigsten und teuersten Angebot lag bei 691 Euro (Ehefrau fährt einen Zweitwagen). Die höchste Spanne von 3.471 Euro wies der Musterkunde "Student fährt VW-Polo" auf. Die Kombination von Student und Polo sei eben das höchste Risiko, sagte Direct-Line-Vorstands-Chef David Stachon. Man müsse sehen, wie man zu einer ausgeglichenen Risikostruktur komme. Gleichwohl seien die Direktversicherer - so auch die Direct Line - bei "exotischen Risiken" (Familie fährt Hybrid-Auto, Student mit Polo oder Ehepaar mit Porsche Cayenne) gut platziert.

Unterschied vom günstigsten bis Teuersten: 1.338 Euro
Im Durchschnitt der 200 untersuchten Kombinationen betrug die Spannbreite 1.338 Euro. Und selbst wenn man das günstigste Angebot dem Mittelwert gegenüber stelle, könnten noch erhebliche Einsparungen erzielt werden, sagte Prof. Köhne. So habe die Differenz zwischen dem günstigsten Angebot (313 Euro) und dem Mittelwert (579 Euro) immer noch bei 267 Euro (Ehefrau fährt Zweitwagen in Wittenberge) gelegen. Für den Polo fahrenden Studenten ließen sich in Berlin, dem insgesamt teuersten Kfz-Versicherungs-Pflaster in Deutschland, immerhin 1.023 Euro oder 57 Prozent gegenüber dem Mittelwert (1.798 Euro) einsparen. Professor Köhne empfiehlt jedem Autofahrer zu prüfen, "ob er für sein individuelles Risiko in seiner Region und den von ihm gewünschten Leistungsumfang die adäquate Prämie bezahlt". Wer könne schon in einer Stunde 1.000 Euro verdienen, in der er sich mit dem neutralen NAFI-Kalkulator auseinandersetze.

Studie: Kein Klassenbester unter den Versicherern
Unter den zwanzig günstigsten Versicherungsangeboten finde man über alle Musterkunden hinweg überwiegend typische Direkt- und Internetversicherer, Versicherer mit Geschäftsstellen-Vertrieb und öffentliche Versicherer, erklärte Köhne. "Die Reihenfolge unter diesen ist jedoch nach Musterkunden unterschiedlich." Und einige Versicherer würden nur bei ausgewählten Risikofällen dabei sein.

Bei der Direct Line Versicherung AG mit Sitz in Berlin/Teltow, einem Tochterunternehmen der britischen Direct Line Insurance Group Plc, ist man zuversichtlich, auch in diesem Jahr vom Wechselgeschäft überdurchschnittlich profitieren zu können. "Wir wachsen seit zehn Jahren kontinuierlich", sagte Stachon. Und das im Durchschnitt zweistellig.

Deutsche oft zu träge
Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sei der Deutsche aber bei Weitem nicht so wechselwillig. Außerdem nehme der Anteil der unterjährig laufenden Kfz-Versicherungen stetig zu. Klare Vorteile sieht die Nummer drei unter den deutschen Kfz-Direktversicherern in seinen schlanken Kostenstrukturen. Das Angebot von Vertriebsleistungen koste nun mal Geld, ergänzte Köhne. Vermittler würden "zu Recht Geld kosten". Durch ihre Nähe zum Kunden entstehe eine Vertrauensbindung. Viele Deutsche seien auch zu träge, um sich nach einem günstigeren Tarif für seine Autoversicherung zu erkundigen. (brs / www.bocquel-news.de)

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