20. Dezember 2024 - Kleinere Unternehmen in Deutschland sind unterversichert, was für Versicherer ein erhebliches Umsatzpotenzial darstellt. So sind auch 2025 die persönliche Beratung und digitale Interaktionsmöglichkeiten vor allem für kleinere Unternehmen relevant. Mehrwertdienste bieten die Chance, Versicherer als vertrauenswürdige Partner zu positionieren.
Der ITHM InsurTech Hub Munich (www.insurtech-munich.com) die Strategieberatung Roland Berger (www.rolandberger.com/de/) haben gemeinsam die Studie NXT:Commercial veröffentlicht, die die Bedürfnisse und Herausforderungen des Versicherungsmarktes für kleinere Unternehmen (10 bis 49 Mitarbeiter und bis zu 10 Millionen Euro Jahresumsatz) in Deutschland untersucht. Basierend auf Befragungen von 150 Führungskräften kleinerer Unternehmen und Interviews mit Vertretern von über zehn Versicherungsunternehmen geht die Studie zwei zentralen Fragen nach: Inwiefern werden die Grundbedürfnisse kleinerer Unternehmen durch Versicherer erfüllt und können sich Versicherer durch Mehrwertdienste als langfristiger Partner etablieren?
Unterversicherung bietet Wachstums-Chancen
Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) machen rund 99 Prozent der rund 3,4 Millionen Unternehmen in Deutschland aus und sind damit ein bedeutendes Geschäftsfeld für Versicherer. Durch die Fokussierung auf das Segment der kleineren Unternehmen identifiziert die Studie eine weit verbreitete Unterversicherung in diesem KMU-Sektor, die auf die hohe Heterogenität und die unterschiedlichen Risikoprofile der Unternehmen zurückzuführen ist.
„Das bietet den Versicherern ein erhebliches Wachstumspotenzial durch spezialisierte Angebote und die bedarfsgerechte Beratung", erklärt Claudia Fell, Partnerin und Head of Insurance DACH bei Roland Berger. „Kleinere Unternehmen wünschen sich ein maßgeschneidertes und leicht verständliches Produktportfolio, das eine umfassende Risikoabdeckung bietet und gleichzeitig ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Versicherer, die flexibel gestaltete Produktportfolios anbieten, können sich deutlich vom Wettbewerb abheben."
Persönliche Beratung bleibt ein Schlüsselfaktor
Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass kleinere Unternehmen trotz zunehmender Digitalisierung nach wie vor eine persönliche Beratung durch Experten bevorzugen. „Vertrauen und schneller Zugang zu kompetenten Ansprechpartnern sind entscheidend", betont Claudia Fell. Gleichzeitig wünschen sich Unternehmen digitale Kommunikationskanäle mit Self-Service-Funktionen, die es ihnen ermöglichen, Vertragsinformationen einzusehen, Anpassungen vorzunehmen und Ansprüche geltend zu machen.
„Versicherer sollten sich daher darauf konzentrieren, ihre Vertriebsteams in branchenspezifischen Themen zu schulen, um individuelle Kundenbedürfnisse optimal zu erfüllen und Kundenportale für kleinere Unternehmen auszubauen", ergänzt Frau Fell.
Mehrwertdienste: Enge Ausrichtung am Kerngeschäft ist entscheidend
Die Studie zeigt auch, dass kleinere Unternehmen Mehrwertdienste zwar grundsätzlich zu schätzen wissen, diese aber oft nicht voll ausgeschöpft werden. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass sich Versicherer, die ein starkes Kernangebot mit gezielten Mehrwertdiensten kombinieren, nachhaltig vom Wettbewerb differenzieren können.
Der Weg zu erfolgreichem Wachstum im KMU-Segment führt über ein bedarfsgerechtes, individualisierbares Produktportfolio und ein überzeugendes Preis-Leistungs-Verhältnis, ergänzt durch sowohl digitale als auch personalisierte Beratungsmöglichkeiten.„Die Studie zeigt, dass für kleinere Unternehmen die Pflege einer persönlichen Beziehung zu den Vertriebspartnern nach wie vor entscheidend ist. Versicherer sollten in gezielte Schulungen für ihre Vertriebsteams investieren und digitale Tools und Prozesse anbieten, um den Bedürfnissen dieser Kundengruppe gerecht zu werden. Value-Added-Services, die eng mit dem Kerngeschäft verbunden sind, stärken die Position als vertrauenswürdiger Partner und fördern die langfristige Kundenbindung – eine strategische Chance in einem wachstumsstarken Marktsegment", resümiert Joachim Ziegler, Vorstandsmitglied des InsurTech Hub München.
Der vollständige Text ist auf der Website von Roland Berger www.rolandberger.com/ zu lesen. (-el / www.bocquel-news.de)
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