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Konzepte und Kriterien

KI als Problemlösung für alle Wirtschaftszweige

1. Juli 2024 - Kann KI Künstliche Intelligenz in Krankenversicherung und Schadenmanagement Effizienz-steigerungen und Kostensenkungen ermöglichen? Das diskutierten Experten auf der ersten „KI-Fach-Konferenz”, auf der alles - von der automatisierten Bearbeitung von Pflegegutachten bis zur semanti-schen Erkennung von Schaden-Meldungen – vorgestellt wurde.

Wenn von Künstlicher Intelligenz (KI) gesprochen wird, kann dies ein Problem, eine Problemlösung oder das gesamte Forschungsgebiet umfassen. Daran erinnerte Peter Fettke, Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität des Saarlandes und Forschungsgruppenleiter am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, auf der „KI-Fachkonferenz“ in Frankfurt/Main.

Prof. Peter Fettke erläuterte, dass Beispiele für KI als Problemlösung inzwischen in allen Wirtschaftszweigen zu finden seien: in der Landwirtschaftsrobotik, bei der Vorhersage von Netzausfällen, in der personalisierten Medizin oder bei der automatischen Erstellung von Texten, Bildern und Videos. Er zitierte den Gründungsvater der KI, John McCarthy (1927-2011): „As soon as it works, no one calls it AI anymore…“. Also, das Dilemma liege darin, dass eine Technologie oft nicht mehr als KI wahrgenommen werde, sobald sie erfolgreich ein Problem gelöst habe.

Premiere mit hohem Praxisbezug
Die KI-Fachkonferenz wurde von der Beratungsfirma Pentadoc AG (https://pentadoc.com/) veranstaltet. „Die Fachkonferenz ist unsere erste Veranstaltungsreihe und setzt den Grundstein, um ausgewählte Technologieexperten mit konkreten Lösungsansätzen und einem hohen Praxisbezug zusammenzubringen und ein wachsendes Netzwerk zum wertvollen Erfahrungsaustausch zu schaffen”, sagte Veranstalter Christoph Tylla zum Auftakt.

Die KI-Konferenz soll in Zukunft als Treffpunkt für Expertinnen und Experten aus Versicherungsunternehmen, Krankenkassen und verwandten Branchen dienen, die sich mit der Umsetzung von KI-Projekten beschäftigen. Im Laufe des Tages boten Fachvorträge über aktuelle Projektvorhaben als auch Live-Demonstrationen von Prototypen vielseitige Einsichten. Die Prototypen der Live-Demonstrationen wurden durch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorab eingebracht und ausgewählt.

KI in der Krankenversicherung
Christian Foerster
und Patrick Pekrul von der Signal Iduna berichteten darüber, wie KI die Leistungsprozesse in der Krankenversicherung optimieren kann. „Wir schaffen für unsere Sachbearbeiter und Kunden einen Mehrwert, indem wir im Einklang der geltenden Arbeitsanweisungen eine effizientere Leistungsbearbeitung in der Krankenversicherung ermöglichen”, sagte Foerster. „Dabei behalten wir die Marktentwicklung zu digitalen Lösungen im Auge, um unsere Prozesse kontinuierlich zu verbessern."

Zwei Anwendungsfälle, die in Prototypen mündeten, waren die unterstützende Bearbeitung von Pflegegutachten und Leistungszusagen sowie das „Hausarztmodell” zur Prüfung der tariflichen, prozentualen Anspruchshöhe. Bei den Pflegegutachten sei eine Reduktion der Bearbeitungszeit je Gutachten von im Durchschnitt über 10 Minuten erreicht worden, bei etwa 1.200 Pflegegutachten im Monat.

Beim Hausarztmodell sehe man ein Dunkelverarbeitungspotenzial von 95 Prozent, bei 11.800 Rechnungen im Monat. Das Fazit der Signal Iduna-Manager Foerster und Pekrul: „KI ist ein echter Gamechanger”.

KI im Schadenmanagement
Frank Schlelein
, Product Owner Eingangskanalverarbeitung bei der Nürnberger Versicherung schilderte aus der Sicht des Inputmanagements, wie KI im Schadenmanagement eingesetzt wird, von der Schadenerkennung bis zur Rechnung. Ziel war es, mithilfe semantischer und visueller Erkennung Kundenerlebnisse zu schaffen und Kosten zu reduzieren. Der konkrete Anwendungsfall war dabei die automatische Schadensparten- und Schadenartenerkennung und die Nutzdatenextraktion aus Schadenrechnungen.

Eine Herausforderung sei dabei das automatische Erkennen gewesen, ob es sich um eine Neuschadenmeldung oder um eine Folgepost zu einem Bestandsschaden handelt. Hier habe man mit meiner regelbasierten Lösung – „Versicherungsscheinnummer versus Schadennummer” - Klarheit geschaffen. „Gutes Training ist unabdingbar. Je besser die Trainingsmenge, desto besser ist das Ergebnis in der Produktion. Jede KI ist nur so gut wie ihr Trainer”, fasste Nürnberger-Manager Schlelein seine Erkenntnisse zusammen.

Praktische Einblicke: Makleranfrage per E-Mail
Drei Live-Demonstrationen boten den Teilnehmenden einen Einblick in verschiedene Anwendungen. Google präsentierte eine „automatisierte Antworterstellung auf Leistungsanfragen”. Die ISR Information Products AG mit ihrer Marke Buildsimple zeigte den heterogenen Anwendungsfall der „automatisierten Auslesung, Überprüfung und Weitergabe einer Makleranfrage per E-Mail zur Eindeckung einer Kfz-Flotte”. Schließlich führte die Pentadoc AG ein „KI-gestütztes Clustering von formlosen Dokumenten und Kundenanliegen” vor. (Umar Choudhry / -el / www.bocquel-news.de)

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