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Im Lockdown mehr Probleme mit Firmenrenten

28. Oktober 2020 - Corona belastet alle. Jetzt drückt Covid-19 auch das Geschäft mit der betrieblichen Altersvorsorge (bAV), so dass am Jahresende mit einem leichten Rückgang der bAV-Produkte zu rechnen ist. Das wurde heute auf der ‚DKM digital.persönlich‘ von Experten am Beispiel der Alte Leipziger Lebensversicherung thematisiert.

In den Produkten der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) sieht die Lebensversicherungsbranche längst eine erfolgreiche Lösung, die Zukunft hat. Und jetzt das: Auch Corona belastet das Geschäft in der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Er rechne sogar mit einem leichten Rückgang des bAV-Neugeschäfts, sagte Dr. Jürgen Bierbaum, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Alte Leipziger Lebensversicherung a.G. (www.alte-leipziger.de) heute auf der DKM.

Nach einem sehr guten Jahr 2019, auf das sich in der bAV vor allem der neueingeführte verpflichtende Arbeitgeberzuschuss – auch im Bestand – positiv auswirkte, wird es 2020 wahrscheinlich einen leichten Rückgang geben – zumindest bei der Alte Leipziger Lebensversicherung. Zwar habe sich das Geschäft nach dem Lockdown wieder erholt, und man konnte ein paar große Ausschreibungen für sich gewinnen; doch die Aussichten für das 4. Quartal trüben sich wieder ein, erklärte Jürgen Bierbaum.

„Zum einen ist bAV-Beratung stark durch Personen geprägt, worauf sich Beschränkungen durch Corona natürlich negativ auswirken“, machte er deutlich. „Zum anderen haben Unternehmen derzeit vielfach andere Sorgen als sich um betriebliche Altersvorsorge zu kümmern.“ 2021 werde man daher weiterhin die Auswirkungen spüren, prophezeite er. Für 2022 sei man dagegen wieder optimistisch. In der privaten Altersvorsorge, fügte er an, verzeichne man übrigens einen ganz anderen Trend: Hier gibt es in diesem Jahr starke Zuwächse.

Firmenkunden wollen digitale Prozesse
Nicht erst bedingt durch Corona setze man bei der Alte Leipziger auch auf die Digitalisierung in der bAV. Um ein – oft kleinteiliges – Massengeschäft wie die bAV effizient abwickeln und verwalten zu können, sei maschinelle Verarbeitung und Automatisierung von Prozessen unumgänglich. Und auch die Firmenkunden hätten ein großes Interesse an schlanken Prozessen und entsprechenden digitalen Services.

Viele Kunden würden digitale Prozesse sogar zur Voraussetzung für eine Zusammenarbeit machen. Daher hat die Alte Leipziger bereits seit zwei Jahren ein Firmen-Portal im Einsatz. Im Unterschied zu den meisten anderen am Markt befindlichen Portalen dieser Art sei das der Alten Leipziger in die internen Prozesse des Unternehmens integriert, so dass etwa bei neu zu versichernden Mitarbeiter*innen die Kette der Policierung automatisch ablaufe, betonte Jürgen Bierbaum. Vor allem häufig anfallende Geschäftsvorfälle habe man komplett digitalisiert. Das Portal werde schrittweise bei Neukunden ausgerollt, stoße aber auch im Bestand auf großes Interesse, trotz des damit verbundenen zusätzlichen Aufwands.

Trend zur Nachhaltigkeit in der bAV
Vier wichtige Trends sieht Jürgen Bierbaum in der bAV für die kommende Zeit. Zum einen werden im Vertrieb Teile der Beratung digital unterstützt, zum anderen geht es um genormte Schnittstellen zwischen Berater und Versicherer, weshalb sich die Alte Leipziger an der Free Insurance Data Initiative (kurz: FRIDA) für einen einheitlichen Schnittstellen-Standard unter Versicherungsunternehmen und effizienteren Datenaustausch beteiligt.

Zudem wird sich auch in der bAV der Trend zu variablen Garantien durchsetzen, ist er überzeugt. Sein Unternehmen habe schon 2017 Tarife eingeführt, bei denen die Kunden entscheiden, wie viel Garantie sie wollen. Weniger Garantien bedeute, dass man gute Chancen auf eine vernünftige Beimischung chancenreicher Assets habe, erläuterte er. Zudem gebe es in der Rentenphase Garantien von 75 bis 80 Prozent der Beiträge, so dass der Sicherheitsaspekt gegeben sei. In der Tatsache, dass das Sozialpartnermodell Garantien ganz verbiete, sieht Bierbaum allerdings einen wesentlichen Grund für das mäßige Interesse, vor allem seitens der Gewerkschaften. Zudem lohne es sich nur bei großen Volumen, findet er.

Für kleinere Unternehmen sei es weniger attraktiv. Er äußerte sich skeptisch, dass sich das Modell in der jetzigen Form durchsetzen wird. Gleichwohl sei man vorbereitet und halte ein Baukastensystem vor, um auf Anfragen reagieren zu können. Auch in der bAV, ist der Vorstand überzeugt, wird sich – auch ein Trend – Nachhaltigkeit durchsetzen. Die Alte Leipziger investiert zum Beispiel selbst in alternative Energien, hält aber auch ein reiches Angebot an entsprechenden Fonds bereit. (Elke Pohl / www.bocquel-news.de)

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