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Konzepte und Kriterien

Im Home-Office arbeiten 70 Prozent weniger effektiv

15. September 2020 - Acht von zehn Beschäftigten in Versicherungsbranche hat es während des Corona-Lockdowns zeitweise ins Home-Office verschlagen. Trotz anfänglicher Euphorie erreichten dort allerdings nur 30 Prozent von ihnen die gleiche Produktivität wie im Büro. Das sind Ergebnisse der Studie „Digitale Versicherung 2020“.

Für die im Auftrag des Softwareherstellers Adcubum (www.adcubum.com) erarbeitete Studie „Digitale Versicherung 2020“ wurden mehr als 300 Arbeitnehmer aus der Versicherungswirtschaft in Deutschland befragt – mit überraschendem Ergebnis, weil zum Teil gar nicht die nötigen Mittel und Tools zur Verfügung standen.

„Die Effektivität im Home-Office wird maßgeblich von der unternehmenseigenen Prozesskette bestimmt. Je höher der Digitalisierungsgrad, desto produktiver kann vom Remote-Arbeitsplatz aus gearbeitet werden“, sagt Franz Bergmüller, Mitglied der Geschäftsleitung bei Adcubum. Die Studie mache deutlich, dass viele Akteure der Versicherungsbranche das Potenzial des digitalen Wandels noch nicht effektiv nutzten: 21 Prozent der Befragten gaben an, dass ihre Produktivität im Home-Office nur bei maximal 50 Prozent liegt, weitere 21 Prozent bewegen sich in der Spanne von 50 bis 75 Prozent.

Von den Teilnehmern, die während der Corona-Krise zumindest teilweise im Home-Office gearbeitet haben, identifizierten 56 Prozent den fehlenden spontanen Austausch mit Kollegen als Grund dafür, im Home-Office nicht die gleiche Leistung zu erbringen wie im Büro. Als zweitwichtigsten Grund nannten 37 Prozent Prozessschritte mit physischen Dokumenten. „Dabei bieten Versicherer gute Voraussetzungen für eine umfassende Digitalisierung. Wenn in einem Unternehmen aber immer noch tagtäglich Papierstapel von einem Kollegen zum nächsten getragen werden, ist schnell klar, warum die Arbeit im Home-Office derzeit nicht reibungslos klappt“, erklärt Bergmüller.

Aber auch die technische Anbindung des Remote-Arbeitsplatzes an das Firmennetzwerk hat teilweise Probleme bereitet. Knapp jeder sechste Befragte monierte in der Studie Probleme beim Zugriff auf wichtige Dokumente.

Mehrheit möchte auch später teilweise auf den Weg ins Büro verzichten
Trotz der störanfälligen und weniger produktiven Arbeit am heimischen Schreibtisch möchte die Mehrheit der Beschäftigten laut der Adcubum-Studie auch künftig zumindest teilweise auf den Weg ins Büro verzichten. 43 Prozent der Arbeitnehmer gaben an, dass sie über die Corona-Krise hinaus „so viele Tage wie möglich“ im Home-Office arbeiten möchten, 30 Prozent möchten „maximal die Hälfte“ ihrer Arbeitszeit in den eigenen vier Wänden verbringen, und jeder Fünfte kann sich für zumindest einen Tag pro Woche im Home-Office erwärmen. Für 7 Prozent geht hingegen auch weiterhin nichts über eine Fünf-Tage-Woche im klassischen Büro.

„Der vielerorts nach den Sommerferien verkündete Re-Start bedeutet noch nicht die Rückkehr zum Status vor Corona“, ist sich Software-Experte Franz Bergmüller sicher. „Zwar füllen sich die Büros wieder etwas, aber die Pandemie ist noch nicht vorbei. Und wie die ‚neue Normalität‘ genau aussehen wird, kann noch niemand mit Gewissheit vorhersehen.“  

Die Versicherungsbranche müsse die Weichen stellen für eine langfristige Lösung, die der Mehrzahl der Beschäftigten eine produktive Arbeitsumgebung im Home-Office ermögliche. Mit einer angepassten Prozesskette und einer modernen Software-Architektur „können Unternehmen die Vorteile der Cloud-Technik und der damit einhergehenden besseren Skalierbarkeit ausschöpfen. Diese Effizienz- und Produktivitätsgewinne lassen sich mit den alten Legacy-Systemen nicht realisieren“, so Bergmüller.

Mehr Details und weitere relevante Erkenntnisse sind in der Studie „Digitale Versicherung 2020" online ersichtlich. (-el / www.bocquel-news.de)

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