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Konzepte und Kriterien

Hurrikane und Taifune drücken auf die Bilanzen

8. November 2019 - Viele Quartalsergebnisse und viele Firmenmitteilungen dazu – fast alle zur selben Zeit. Die „Bekanntgabe der Ergebnisse“ lieferten Generali, Axa, Ergo, Generali und Munich Re – mit unterschiedlichen Ergebnisses. Hurrikan „Dorian“ sowie die Taifune „Faxai“ und „Hagibis“ beuteln der Branche.

Die großen Unternehmen sind aus gesetztes-Gründen ihre Bilanzen pro Quartal zu veröffentlichen. Manchmal – so auch heute – „knubbelt“ sich die Bekanntgabe der Ergebnisse – wie gerade jetzt nach dem Ende des dritten Quartals des laufenden Geschäftsjahres.

Axa Group: Große Schäden durch Naturkatastrophen
„Überdurchschnittliche Schadenbelastungen für die Axa XL (https://axaxl.de)“ meldet die Axa Group (www.axa.com). Vor allem die Rückversicherung sei betroffen, meldet der international tätige Versicherungskonzern vom Hauptstandort Paris. Die Axa Group rechnet im zweiten Halbjahr 2019 mit einer Schadenbelastung von circa 400 Millionen Euro, die demnach das übliche Niveau für Naturkatastrophen übersteigen. Schuld seien vor allem der Hurrikan „Dorian“ sowie die Taifune „Faxai“ und „Hagibis“.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum seien die Umsatzzahlen jedoch positiv um 5 Prozent auf 79,7 Milliarden Euro gestiegen. Alle Regionen haben laut Gérald Harlin, Deputy CEO and Group CFO of Axa zum Beitragswachstum beigetragen – mit starkem Wachstum in P&C Insurance and Specialty, besonders aber in P&C Commercial Lines und in Health.

Die Solvenz-Quote liegt Unternehmensangaben zufolge bei 187 Prozent.

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Zumeist positive Zahlen meldet auch die Ergo Group AG (www.ergo.com). Der Erstversicherer in der Munich-Re-Gruppe hatte zwar im dritten Quartal 2019 mit 4,161 Milliarden Euro rund 1,5 Prozent weniger gebuchte Bruttobeiträge eingesammelt als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum, doch gebe es eine schlüssige Erklärung für das Minus, denn im Wesentlichen habe der Verkauf von Auslandsgesellschaften zu weniger Einnahmen im operativen Geschäft geführt, hieß es am Donnerstag bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen – siehe Bericht vom Konzernvorstand der Munich Re, Christoph Jurecka,.

Der Gewinn Ergo im dritten Quartal 2019 hat sich demnach auf 119 (Vorjahreszeitraum: 173) Millionen Euro belaufen; für die beiden ersten Quartale werden 339 (353) Millionen Euro angegeben. Die Ergo Gruppe will (und werde) ihr Gewinnziel für das Gesamtjahr 2019 von 400 Millionen Euro erreichen, heißt es.

Weiter wird berichtet, dass alle Geschäftssegmente zwischen Juli und September 2019 zum Gewinn beigetragen haben. Der Bereich „Ergo Schaden/ Unfall Deutschland“ sei dabei getragen „von einem hohen Versicherungs-technischen Ergebnis“; damit wird ein Verlust von 18 Millionen Euro im dritten Quartal des Vorjahres bezeichnet, der in einen Gewinn von 36 Millionen Euro umgewandelt wurde.

Der Bereich „Ergo International“ hat den Angaben zufolge ein Plus von 76 (15) Millionen Euro beigesteuert, „Ergo Leben/Gesundheit Deutschland“ 8 (176) Millionen Euro. Im Vorjahr sei das Ergebnis durch Einmaleffekte begünstigt worden, heißt es dazu.

Weiter wird mitgeteilt, dass sich die Schaden-Kosten-Quoten auf Neunmonatssicht verbessert habe. Im Bereich „Schaden/ Unfall Deutschland“ ist demnach die Quote von 95,3 auf 92,0 Prozent gesunken und im Bereich „International“ von 94,7 auf 94,1 Prozent.

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Die internationale Generali Gruppe (www.generali.com) hat im operativen Ergebnis um 9 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro (im Jahresvergleich) zugelegt. Der italienische Versicherungskonzern mit Sitz in Triest/Italien wuchs auch im Kompositgeschäft.

Den stärksten Zuwachs verzeichnete die Generali in der Vermögensverwaltung mit einem operativen Gewinn von nahezu 17 Prozent. Die Schaden-Kosten-Quote sank leicht um 0,3 Prozentpunkte und wird mit 92,3 Prozent angegeben.

Dabei macht die Sparte Leben rund 60 Prozent des operativen Konzerngewinns aus. Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen stiegen demnach um 2,8 Prozent auf 35,323 (Vorjahr 34,304 Milliarden Euro. Im Bereich Komposit erzielte die Generali ein Prämienanstieg von 4,3 Prozent auf 16,055 (VJ: 15,418) Milliarden Euro. Die Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozentpunkte auf 92,5 Prozent.

Der Finanzvorstand im Generali Konzern, Christiano Borean sagte: „In den ersten neun Monaten des Jahres hat Generali dank des Wachstums in allen Geschäftssparten sehr gute Ergebnisse erzielt. Die technische Exzellenz hat sich bestätigt, insbesondere im Kompositbereich mit einer hervorragenden Combined Ratio und weiterem Prämienwachstum sowie im Segment Leben dank einer soliden Neugeschäftsmarge und wachsender Nettozuflüsse. Vor dem Hintergrund des anhaltend niedrigen Zinsniveaus ist die Kapitalausstattung der Gruppe weiterhin solide.“

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Katastrophenschäden machen der Munich Re (www.munichre.com) dieses Jahr spürbar zu schaffen. Der weltweit größte Rückversicherer aus München musste durch Hurrikan „Dorian“ und Taifun „Hagibis“ große Schadenleistungen bezahlen. Der in München angesiedelte Konzern hält jedoch an seinem Gewinnziel von rund 2,5 Milliarden Euro für das laufende Geschäftsjahr fest, zumal hohe Gewinne aus Finanz- und Währungsgeschäften zu verzeichnen sind.

Die Munich Re erzielte in den ersten neun Monaten 2019 ein Konzernergebnis von 2,490 (VJ: 2,038) Milliarden Euro. In der Kompositsparte verbuchte der Rückversicherer Beitragseinnahmen von 16,920 (15,701) Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,8 Prozentpunkte auf 97,0 Prozent.

Die Großschäden bei den Münchnern summierten sich allerdings allein im dritten Quartal 2019 auf 981 Millionen Euro, fast zwei Drittel mehr als ein Jahr zuvor. So beziffert die Munich Re die von Menschen verursachten Großschäden auf die vergleichsweise hohe Summe von 404 (Vj: 94) Millionen Euro. Sie summierten sich insbesondere durch Schäden in den Bereichen Luft-/Raumfahrt und Feuer. Die Belastung durch Großschäden aus Naturkatastrophen lag bei 577 (505) Millionen Euro.

„Wir sind sehr zufrieden, dass es uns trotz schadenträchtigen Hurrikanen und Taifunen gelungen ist, ein zweites, außerordentlich gutes Quartalsergebnis hintereinander zu erzielen. Wir erwarten nun, unsere ursprüngliche Gewinn- und Umsatzerwartung für das Gesamtjahr 2019 zu übertreffen.“ sagte Christoph Jurecka, Finanzvorstand der Munich Re.

Die Unwetterkatastrophen „Dorian“ und „Faxai“ schlugen mit 360 Millionen und 380 Millionen Euro zu Buche. Im laufenden Quartal rechnet der Rückversicherer ebenfalls mit einer hohen Schadenbelastung – vor allem durch Taifun „Hagibis“, der voraussichtlich noch teurer als „Dorian“ und „Faxai“ ausfallen werde. Auch die Waldbrände im US-Bundesstaat Kalifornien dürften ebenfalls deutlich spürbar sein.

Online stehen die aktuellen Bilanzzahlen der Munich Re im Überblick. (-el / www.bocquel-news.de)

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