5. August 2022 - Der Global Player Hiscox mit amerikanischen Wurzeln engagiert sich für ein geplantes Versicherungskonsortium, das Schiffen Deckung bietet, die durch eine sichere Passage aus der Ukraine nach Westen fahren. Seit Beginn dieser Woche haben inzwischen drei Frachtschiffe beladen mit Weizen und Mais ihre Fahrt ab Odessa aufgenommen.
Ein Versicherungs-Konsortium muss gebildet werden, um künftige Getreide-Transporte mit Frachtschiffen von der Ukraine Richtung Westen auf den Weg zu bringen. Jetzt steht fest: Getreide, das in den Silos in der Ukraine für den Export lagert, darf jetzt – trotz der Kriegswirren – von Odessa am Schwarzen Meer aus Fahrt aufnehmen und in westlich orientierte Länder ausgeliefert werden. Das erste Getreidetransportschiff, das nach einem von Ankara (Türkei) und den Vereinten Nationen ausgehandelten Abkommen in Kriegszeiten ukrainische Häfen verließ, ankerte am Dienstag sicher vor der türkischen Küste und wurde dort am Mittwoch inspiziert.
Die Handelsorganisation Lloyd's Market Association hatte zuvor mitgeteilt, dass die Versicherung Getreidelieferungen via Schiff durch ein Konsortium abgedeckt werde. Noch sei das Konsortium nicht fertiggestellt worden, sagte Hiscox-CEO Aki Hussain der Nachrichten-Agentur Reuters telefonisch. „Wir haben unsere Unterstützung für die marktorientierte Initiative von Lloyd's zugesagt", sagte er.
Der Lloyd's-Versicherer Ascot und der Broker Marsh haben bereits eine separate Fazilität eröffnet, um Getreidelieferungen aus der Ukraine mit bis zu 50 Millionen US-Dollar (über 49 Millionen Euro) abzudecken.
Hiscox, einer der größten Akteure auf dem kommerziellen Versicherungsmarkt von Lloyd's, hatte einige Schiffe versichert, die in ukrainischen Häfen festsitzen, hat aber bisher keine Ansprüche erhalten, sagte Aki Hussain.
Außerdem teilte Hiscox mit, dass seine Verluste aus der Ukraine und Russland 48 Millionen US-Dollar (mehr als 47 Millionen Euro) abzüglich der Rückversicherung betragen, ein leichter Anstieg gegenüber einer Schätzung von 40 Millionen US-Dollar im Mai 2022.
Hiscox erzielte im ersten Halbjahr 2021 einen Gewinn von 133 Millionen US-Dollar (130,85 Millionen Euro). Gleichzeitig wurde mitgeteilt, dass Hiscox einen Investitionsverlust von 214 Millionen US-Dollar verlor - verglichen mit einem Gewinn von 62 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum.
Wie es in einer Handelserklärung heißt, war die versicherungstechnische Leistung des Versicherers stark. Es wurde eine kombinierte Schaden-/Kosten-Quote (Combined Ratio) von 91,3 Prozent amtlich, verglichen mit 93,1 Prozent im Vorjahreszeitraum. Ein Niveau unter 100 Prozent zeigt einen Gewinn an.
Hiscox habe die Prämien im Londoner gewerblichen Versicherungsmarkt um rund 8 Prozent, in der Rückversicherung um 13 Prozent und im Privatkundengeschäft um 6 Prozent bis 7 Prozent erhöht, sagte der Hiscox-CEO. (-el / www.bocquel-news.de)
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