4. November 2013 - Das IVFP Institut für Vorsorge und Finanzplanung startete erstmals ein Rating zu Risiko-Lebensversicherungen. 80 Tarife von 61 Anbietern standen auf dem Prüfstand. Die immensen Preisunterschiede verblüfften die Spezialisten.
Ein Mindestmaß an finanzieller Absicherung der Angehörigen sollte eine Risiko-Lebensversicherung bieten. Das Angebot am Markt ist enorm. Aber nicht jedes Angebot sei für jeden Kunden gleichermaßen geeignet, heißt es beim IVFP Institut für Vorsorge und Finanzplanung (www.vorsorge-finanzplanung.de). Das habe jetzt auch das Rating gezeigt, dass das IVFP erstmals durchführte. Dabei wurden rund 80 Tarife von 61 Anbietern anhand von 68 Kriterien untersucht. Daraus ergaben sich 282 Tarif-Ausprägungen. „Auf den ersten Blick erscheint es einfach, Risiko-Lebensversicherungen miteinander vergleichen zu können", sagt Frank Nobis (Foto: IVFP), Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung. „Allerdings zeigt sich schnell, dass der Schein trügt. Je nach persönlichen Voraussetzungen des Versicherungsnehmers ergeben sich die unterschiedlichsten Produktausprägungen, und aus diesen erhebliche Preisunterschiede für den Kunden!"
Eine Risiko-Lebensversicherung für alle - gibt es nicht!
Das IVFP war überrascht von den unterschiedlichen Ergebnissen beim Rating, weil es beispielsweise den idealtypischen Kunden hier nicht geben. Die Wissenschaftler kamen zu der Erkenntnis, dass sich die oft in der Werbung angepriesenen Dumping-Beiträge häufig auf einen Musterkunden beziehen, den es in der Realität nicht gibt. Wenn sich nämlich Interessierte den Beitrag für besagtes LV-Produkt anhand individueller Angaben berechnen lassen, könne dieser schon mal in die Höhe schnellen. Dazu Nobis: „Wir haben festgestellt, dass Produkte, die auf den ersten Blick sehr günstig erscheinen, nicht immer das halten, was sie versprechen. Umgekehrt erleben wir, dass Tarife die zunächst nicht zu den preiswertesten gehören, sich bei der persönlichen Berechnung als höchst interessant erweisen können!"
Laut IVFP komme es darauf an, auf welche Zielgruppe sich der Versicherer fokussiere, wenn es um die Beiträge geht. Bankenversicherer würden eher Mischkalkulationen anstellen. Daher sei die Spannweite der Beiträge nicht so groß. Was allerdings nicht heißen müsse, dass sich hier keine attraktiven Produkte finden: die R+V (www.ruv.de) könne beispielsweise durchaus mit ihren Beiträgen für einen Raucher-Tarif mit Direktversicherern konkurrieren.
Die niedrigsten Preise fanden die IVFP-Spezialisten meist bei Direktversicherungen: Ihren Angaben zufolge kostet beispielweise eine Risiko-Lebensversicherungen bei der Europa (www.europa.de) im Basis-Tarif - unter der Annahme, dass der Versicherungsnehmer 30 Jahre alt, Nichtraucher und Angestellter ist - bei einer Laufzeit von 25 Jahren monatlich 7,60 Euro (netto), im Marktdurchschnitt aber 15,27 Euro. Deutlich günstiger werde es, wenn eine kürzere Laufzeit vorliegt. Bei zehn Jahren beläuft sich demnach der monatliche Nettobeitrag lediglich auf 3,83 Euro, im Marktdurchschnitt auf 8,05 Euro.
Allerdings berücksichtigt das IVFP in seiner Untersuchung nicht nur Netto-Beiträge, sondern auch Brutto-Tarife, das heißt Beiträge ohne eine Verrechnung möglicher Gewinnanteile. Dabei zeige sich, dass sich unter den besten Anbietern auch Serviceversicherer befinden.
Die Top-Tarife der Basiskategorie/Angestellter/Nichtraucher aus insgesamt 80 unterschiedlichen Risikolebensversicherungen: (Könnte man die nachfolgende Tabelle so abbilden, dass sie sich beim Anklicken vergrößert? Wenn ja, dann müsste dazu der folgende Satz) Vergrößerung durch anklicken
Rang | Unternehmen | Risikolebens- versicherungs-Rating 2013:Tarif (Basis-kategorie (Angestellter/ Nichtraucher)) Stand: 07.10.2013 |
Gesamt-Note | Teilbereichs-Note Unternehmen |
Teilbereichs-Note Preis - Leistung | Teilbereichs-Note Flexibilität |
Teilbereichs-Note Transparenz und Service |
1 | EUROPA Lebensversicherung AG | E-T2 Risiko-versicherung | 1,3 | 1,4 | 1,0 | 1,8 |
1,4 |
1 | Allianz Lebensversicherungs- AG | Allianz Lebens- versicherung LOU |
1,3 |
1,3 | 1,3 | 1,6 | 1,1 |
2 | Hannoversche Lebensversicherung AG | Tarif T1N | 1,5 | 1,4 | 1,3 | 2,2 | 1,7 |
3 | Continentale Lebensversicherung AG | T2N | 1,6 | 1,8 | 1,6 | 1,0 | 2,3 |
4 | HUK-Coburg-Lebensversicherung AG | Risikolebens- versicherung WB |
1,7 | 1,3 | 1,8 | 2,0 | 1,2 |
4 | Deutsche Lebensversicherungs-AG | LOU (DL) | 1,7 | 2,4 | 1,4 | 2,2 | 1,0 |
5 | WGV-Lebensversicherung AG | Risiko-Lebensversicherung BASIS, Tarif R1 | 1,8 | 1,5 | 1,5 | 2,7 | 1,6 |
5 | mamax Lebensversicherung AG | KT-D | 1,8 | 2,2 | 1,5 | 2,1 | 1,5 |
5 | Karlsruher Lebensversicherung AG | Tarif KS1 | 1,8 | 2,2 | 1,3 | 2,5 | 2,0 |
5 | HUK24 AG | RLV24 | 1,8 | 1,3 | 1,7 | 2,5 | 1,8 |
5 | Cosmos Lebensversicherungs-AG | Risiko-Lebensversicherung CR | 1,8 | 1,5 | 1,6 | 2,8 | 1,6 |
6 | Axa Lebensversicherung AG | AT2N1-13 | 1,9 | 1,7 | 1,8 | 2,4 | 2,1 |
6 | AachenMünchener Lebensversicherung AG | Tarif RN | 1,9 | 1,9 | 2,2 | 1,0 | 1,9 |
6 | HanseMerkur Lebensversicherung AG | Risko Care | 1,9 | 2,2 | 2,0 | 1,0 | 2,4 |
6 | Nürnberger Lebensversicherung AG | N2731 | 1,9 | 1,6 | 1,9 | 1,9 | 2,8 |
Wie Frank Nobis mitteilt, zählen zu den führenden Anbietern der Risiko-Lebensversicherungen neben Bayern-Versicherung (www.vkb.de), Europa (www.europa.de), Allianz (www.allianz.de) sowie R+V (www.ruv.de) auch Huk-Coburg (www.huk.de) und Hannoversche (www.hannoversche.de).
Alle Tarife in die Kategorien „Basis" und „Premium" unterteilt
In seiner Analyse zu Risiko-Lebensversicherungen hat das Institut alle Tarife in die Kategorien „Basis" und „Premium" unterteilt. „Basis" sichert möglichst nur das reine Todesfallrisiko ab. „Premium" zeichnet aus, dass diese Produkte über mindestens eine Zusatzoptionen verfügen. Diese kann sein: sich bei schwerer Erkrankung einen Teil der Leistung bereits vor Versterben auszahlen zu lassen oder den Versicherungsschutz nachträglich ohne erneute Gesundheitsprüfung verlängern zu können. „Wir haben festgestellt, dass es einen Trend hin zu Premium-Produkten gibt", so Nobis.
In der Regel deutlich kürzere Laufzeit
Alle Tarife wurden jeweils unter der Annahme Angestellter/Handwerker sowie Raucher/Nichtraucher betrachtet. Außerdem hat das IVFP jeweils Berechnungen für eine 30- und eine 40-jährige Person durchgeführt. Die Versicherungssumme betrug immer 150.000 Euro. Die Gesamtnote ergibt sich wie in allen Ratings des Instituts wieder aus vier Teilbereichsnoten. Neu ist allerdings, dass der Teilbereich Preis-Leistung mit 50 Prozent an der Gesamtnote gewichtet ist. Der Bereich Unternehmenssicherheit hingegen nur mit 20 Prozent. Hintergrund ist, dass Risiko-Lebensversicherungen im Vergleich zu Renten-Versicherungen in den meisten Fällen über eine deutlich kürzere Laufzeit verfügen.
Die Ergebnisse aus seinem aktuellen Rating zu Risiko-Lebensversicherungen stellt das IVFP unter www.vorsorge-finanzplanung.de/Risiko-Lebensversicherungen-Rating2013 online zur Verfügung.
Bewertung von Vorsorgeprodukten
Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) gilt als unabhängiges, inhabergeführtes Unternehmen, das sich auf private und betriebliche Altersvorsorge spezialisiert hat. Im Jahr 2001 gegründet steht es unter der fachlichen Leitung von Prof. Michael Hauer, Frank Nobis und Prof. Dr. Thomas Dommermuth. Einer der drei Geschäftsbereiche beruht auf der Bewertung von Vorsorgeprodukten, Erstellung von Gutachten und Zertifizierung von Beratungsprozessen im Bereich der Finanzplanung. (eb / www.bocquel-news.de)
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