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Konzepte und Kriterien

Gezügelter Konsum trotz festlicher Saison

20. November 2023 - Die Weihnachtseinkaufssaison steht vor der Tür, und schon lange bevor der Black Friday die festliche Shopping-Saison einläutet, sind Werbeaktionen in vollem Gange. Allerdings halten sich viele Käufer bislang mit den Anschaffungen zurück. Diese Ergebnisse gehen aus aktuellen Erhebungen von Atradius hervor.

„Aufgrund des milden Herbstes sehen wir bereits erste Promotionen für Textilien und für Elektronik - aus dem Black Friday ist längst eine Black Week geworden", sagt Frank Liebold, Country Director Deutschland beim Kreditversicherer Atradius (www.atradius.de).

Allerdings trüben geringes Verbrauchervertrauen und Kaufzurückhaltung die Aussichten für den diesjährigen Black Friday und das Weihnachtsgeschäft. Atradius erwartet im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang, da der Konsum in Deutschland hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Oxford Economics berichtet, dass die Einzelhandelsumsätze im September um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat und um 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken sind.

Die Verbraucherdienstleistungen zeigen ebenfalls einen rückläufigen Trend. Obwohl die sich verlangsamende Inflation, ein stabiler Arbeitsmarkt und solide Lohnzuwächse die Verbraucherstimmung bisher unterstützt haben, könnten sich laut Prognosen im Jahr 2024 die Realeinkommen aufgrund nachlassender Arbeitsmarktdynamik und steigender Ölpreise weniger stark erholen.

Frank Liebold von Atradius betont, dass Verbraucher vor einer Zwickmühle stehen, und prognostiziert einen Rückgang des privaten Verbrauchs um 0,7 Prozent in diesem Jahr. Die Einzelhandelsumsätze könnten um weitere 2,8 Prozent sinken, nach einem Rückgang von 0,5 Prozent im Jahr 2022. Im vierten Quartal erwartet Oxford Economics einen Gesamtrückgang der Erlöse im Einzel- und Großhandel um 1,6 Prozent, wobei besonders Unterhaltungselektronik (minus 2 Prozent) sowie Haushaltsgeräte und Textilien (jeweils minus 5 Prozent) betroffen sein dürften.

Die Auswirkungen auf die Lagerbestände sind spürbar, insbesondere angesichts des Überangebots in den vergangenen Jahren. Frank Liebold erklärt, dass dies zu ganzjährigen Preisaktionen geführt hat und die Gewinnspannen der Einzelhändler beeinträchtigt. Die aktuelle Konjunkturlage und Rezession, kombiniert mit gestiegenen Energiepreisen und anderen Kosten, könnten zu einer deutlichen Verschlechterung der Gewinnsituation führen.

Auch im Online-Geschäft ist keine schnelle Erholung in Sicht, so Atradius. Die Folge: Eine prognostizierte Zunahme der Unternehmensinsolvenzen um 21 Prozent im Jahr 2023 und weitere 10 Prozent im Jahr 2024. Frank Liebold betont die großen Herausforderungen des Handels im zweiten Halbjahr 2023 und im nächsten Jahr. Er empfiehlt Einzelhändlern, verstärkt auf Kostenmanagement, optimale Lieferketten und Liquidität zu setzen, um die aktuellen Schwierigkeiten zu bewältigen. (-ver / www.bocquel-news.de)

 

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