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Konzepte und Kriterien

Firmeninsolvenzen 2020 auf absolutem Niedrig-Stand

6. April 2021 - Starker Rückgang bei Firmenpleiten. Seit Einführung der Insolvenzverordnung im Jahr 1999 erreichen die Unternehmens-Insolvenzen im Jahr 2020 den niedrigsten Stand. Insgesamt haben die deutschen Amtsgerichte 15.841 Insolvenzen registriert - die ausgesetzte Insolvenzantrags-Pflicht hat erheblichen Einfluss auf den Wert.

Die Unternehmensinsolvenz sind im Vergleich zum Jahr 2019 um 15,5 Prozent zurück gegangen. So geht es aus aktuellen Erhebungen des Statistischen Bundesamtes (www.destatis.de) hervor. Das Jahresergebnis 2020 ist maßgeblich durch die ausgesetzte Insolvenzantragspflicht in der Corona-Krise beeinflusst.

Sondereffekte der Corona-Krise auf das Jahresergebnis 2020
Die durch die Corona-Krise verursachte wirtschaftliche Not vieler Unternehmen spiegelt sich somit nicht in einem Anstieg der gemeldeten Unternehmensinsolvenzen wider. Ein Grund dafür ist, dass die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen bis zum 31. Dezember 2020 ausgesetzt war.

Die bereits seit Oktober 2020 wieder geltende Insolvenzantragspflicht für zahlungsunfähige Unternehmen machte sich im Jahresergebnis 2020 unter anderem aufgrund der Bearbeitungszeiten in den Gerichten nur leicht bemerkbar. Ausgesetzt ist die Insolvenzantragspflicht bis Ende April 2021 für jene Unternehmen, bei denen die Auszahlung der seit dem 1. November 2020 vorgesehenen staatlichen Hilfeleistungen noch aussteht.

Mehr Insolvenzanträge im Baugewerbe als im Handel und Gastgewerbe
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Jahr 2020 im Baugewerbe mit 2 500 Fällen (2019: 3 044). Unternehmen des Wirtschaftsbereichs Handel (einschließlich Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen) stellten 2 466 Insolvenzanträge (2019: 3 166). Im Gastgewerbe wurden 1 775 (2019: 2 156) Insolvenzanträge gemeldet.

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger aus beantragten Unternehmens-insolvenzen beliefen sich im Jahr 2020 auf knapp 44,1 Milliarden Euro. 2019 hatten sie noch bei rund 26,8 Milliarden Euro gelegen. Dieser Anstieg der Forderungen trotz rückläufiger Zahl der Unternehmensinsolvenzen ist darauf zurückzuführen, dass 2020 mehr wirtschaftlich bedeutende Unternehmen Insolvenz beantragt haben als 2019.

30 Prozent mehr Insolvenzbekanntmachungen im Februar 2021 als im Januar
Bei der vorläufigen Zahl der eröffneten Regelinsolvenzen im Februar 2021 deutet sich eine erneute Richtungsänderung an: Im Jahr 2020 zeigte sich eine stetig sinkende Zahl eröffneter Regelinsolvenzverfahren, bis sich im November (+5 Prozent) und Dezember (+18 Prozent) eine Trendumkehr abzeichnete. Diese Entwicklung wurde mit der vorläufigen Zahl für den Januar 2021 unterbrochen, als die Zahl der Verfahren um 5 Prozent gegenüber Dezember sank und damit 34 Prozent niedriger als im Januar 2020 lag. Im Februar 2021 stieg die Zahl der Regelinsolvenzen nun wieder deutlich um 30 Prozent gegenüber Januar, lag aber immer noch um 11 Prozent niedriger als im Februar 2020. (-ver / www.bocquel-news.de)

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