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Namen und Nachrichten

Ein Software-Fehler legt die halbe Welt lahm

19. Juli 2024 - Eine simple IT-Panne, aber der „größte IT-Ausfall in der Geschichte“ legte am Freitag nicht nur hierzulande, sondern weltweit manche Flughäfen, Krankenhäuser, Banken, Versicherer un Börsen lahm. Ein Softwarefehler der US-Sicherheitsfirma Crowdstrike sorgte weltweit für Chaos, weil es Probleme bei einem Update für Windows-Hosts gab.

Der Super-GAU in der IT wurde heute, Freitag, wahr. „Am Freitag wurden die schlimmsten Albträume von IT-Chefs und Cyber-Versicherern Wirklichkeit“, schrieb der Münchner Merkur.

Was war los? Flugzeuge mussten am Boden bleiben, Fernsehsender konnten ihre Programme stundenlang nicht mehr ausstrahlen, in Banken und Krankenhäusern konnten die Computer nicht mehr verwendet werden, Bezahlterminals fielen aus. In Deutschland machte sich die Panne unter anderem stark im Flugverkehr bemerkbar.

Weltweit gab es Schwierigkeiten durch ein Computerproblem - viele Bereiche sind immer noch betroffen. Während vor allem an Flughäfen – wie dem BER in Berlin – am Vormittag ratlose Urlauber vergeblich auf die blanken An- und Abflug-Tafeln starrten, wurde der Super-GAU in Krankenhäusern, die die Crowdstrike in Kombination mit Windows nutzen, weit aus gefährlicher. Aber die Nachrichten über besonders schlimme Ausfälle fielen bisher zum Glück aus.

Die Software von Crowdstrike ist eigentlich dafür da, um Systeme vor Hacker-Angriffen zu schützen, hieß es bald aus berufenem Mund, denn das BSI Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (www.bsi.bund.de/) meldete sich prompt. Es soll sich laut BSI-Präsidentin Claudia Plattner um ein fehlerhaftes Update von Crowdstrike Falcon handeln. Das Unternehmen mit Sitz in Texas beschäftigt knapp 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit 2019 ist es an der Börse notiert. Darüber hinaus habe es eine Störung beim Microsoft-Dienst Azure gegeben.

Und dann am späteren Vormittag wurden hierzulande wieder erste Systeme hochgefahren. Nach jüngsten Meldungen des BSI wird die IT-Panne aber noch einige Zeit zu Störungen führen. Es gebe mehrere Betreiber mit kritischer Infrastruktur, die sich zeitnah entsprechend beim BSI meldeten.

Eine Prognose zur Wiederherstellung sei schwierig und „werde sich noch um Stunden hinziehen", so die BSI-Präsidentin. Betroffen seien Flughäfen, Finanzdienstleister, Krankenhäuser und noch viele weitere Einrichtungen. Viele Unternehmen seien nicht meldepflichtig, die Auswirkungen seien aber für viele unmittelbar spür- und sichtbar gewesen.

„Wir haben außerdem Meldungen von ungefähr 20 sehr großen Unternehmen und Konzernen, die ebenfalls entsprechende Einschränkungen haben." Einige Betroffene seien aber bereits wieder dabei, ihre IT-Systeme hochzufahren. Die Bundesverwaltung ist nach BSI-Erkenntnissen nicht betroffen, zu Landes- und Kommunalverwaltungen lägen der Behörde keine Erkenntnisse vor. Privatanwender seien in der Regel nicht betroffen.

Am späteren Vormittag meldete die Wirtschaftszeitschrift Manager Magazin, dass George Kurtz (59) Milliardär, Rennfahrer und Crowdstrike-Gründer versuche, die Welt zu beruhigen. Man habe den Fehler gefunden und isoliert, schrieb der CEO und Co-Gründer der US-Sicherheitsfirma Crowdstrike auf der Nachrichtenplattform X. „Es ist kein Sicherheitsvorfall oder Cyberangriff.“ Und man sei bereits dabei, das Problem zu reparieren. (-el / www.bocquel-news.de)

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