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Digitalisierung zahlt sich für die Signal Iduna aus

3. Juni 2020 - Ins Home-Office haben im März viele Firmen ihre Mitarbeiter geschickt; bei der Signal Iduna Versicherungsgruppe bewährt sich das an beiden Standorten in Dortmund und Hamburg als „arbeitsfähig und produktiv“. Daher ist der Produktivitätsrückgang laut Konzern-Chef Ulrich Leitermann bisher „vergleichsweise gering“.

Die Transformations- und Digitalisierungsstrategie mit dem Programm VISION2023 zahlt sich für die Versicherungsgruppe Signal Iduna (www.signal-iduna.de) nach den Worten ihres Konzern-Chefs Ulrich Leitermann an beiden Zentralverwaltungsstätten in Dortmund und Hamburg bereits aus. Per Web-Bilanzpressekonferenz wandten sich heute Vorstand und Fachbereichsleiter an zahlreiche Journalisten und betonte, dass 2019 im Rahmen dieses Programms unter anderem der Außendienst mit gemanagten Geräten versorgt worden. Unternehmensweit sei gleichzeitig das papierlose Arbeiten forciert worden.

Dies habe dazu geführt, dass man beim Lockdown nun binnen einer Woche 80 Prozent der Mitarbeiter „arbeitsfähig und produktiv ins Home-Office“ habe schicken können, sagte Leitermann. Während der der online geführten Bilanzpressekonferenz sagte Ulrich Leitermann. „Der Produktivitätsrückgang ist bisher vergleichsweise gering.“ Im Zuge von VISION2023 werde 2020 ein zweistelliger Millionenbetrag investiert. Unter anderem gehe es auch darum agile Arbeitsmethoden unternehmensweit einzuführen.

Eines der erfolgreichsten Vertriebsjahre seit 1999
Nachdem die Gruppe 2019 „große Fortschritte“ bei der Transformation und der Digitalisierung erzielt und beim Umsatz mit einem Plus von 3,1 Prozent auf 5,91 Milliarden Euro „beschleunigt“ gewachsen sei, würgte die Covid-19 Pandemie das Wachstum ab. Laut Leitermann war 2019 eines der erfolgreichsten Vertriebsjahre seit 1999 mit einem „organischen Absatzrekord“ von 398 Millionen Euro Jahresbeitrag (+ 12,6 Prozent). Das Neugeschäft der ersten fünf Monate 2020 liege um 11 Prozent unter dem Vorjahreswert, so der Signal-Iduna-Chef. Ob und wie man das wieder aufholen werde, sei schwer zu prognostizieren. Bis Ende März hatte die Gruppe noch ein Plus von 5 Prozent erzielt. Das April-Geschäft brach um ein Viertel ein.

Vertriebs-Chef Torsten Uhlig berichtete, dass vor allem die Kranken-Vollversicherung „spürbar“ eingebrochen sei. Dabei hatte die Gruppe 2019 entgegen dem Branchentrend in der Krankheitskostenvollversicherung zum vierten Mal in Folge die Zahl der Vollversicherten um 1.574 auf rund 623.000 Personen gesteigert.

Vor allem Arbeiten im Bestand: Cross- und Up-Selling
Jeder zehnte Neukunde versicherte sich bei den Dortmundern. In der Lebensversicherung profitiere man aktuell von den 2019 neu eingeführten Produkten im Bereich der Berufsunfähigkeit und dies vor allem bei den freien Vertrieben, so Uhlig. Insgesamt verkaufe der Vertrieb aber vermehrt Komposit-Lösungen. „Es wird mehr im Bestand gearbeitet, also Cross- und Up-Selling.“ Für die wirtschaftlich von der Corona-Pandemie betroffenen Kunden legte die Gruppe ein Bündel von Maßnahmen zur Zahlungserleichterung heraus. Mit etwa 25.000 bis 26.000 Kunden sei man über diese Maßnahmen im Gespräch.

BSV: „Wir setzen uns mit jedem Kunden persönlich auseinander.“
Das Nischenprodukt Betriebsschließungs-Versicherung (BSV) und der Umgang mit der Schadenregulierung nahm auch bei der Pressekonferenz der Signal Iduna breiten Raum ein. Als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG) und Zielgruppenversicherer für Handel, Handwerk fühle man sich „besonders in die Pflicht genommen. „Wir setzen uns mit jedem Kunden auseinander. Es ist nicht unser Ziel, mit unseren Kunden in Rechtsstreit zu treten“, so Leitermann. Er berichtet, dass die Kunden oft nicht wüssten, ob sie eine BSV oder „nur“ eine Betriebsunterbrechungs-Versicherung geschlossen hätten. Seiner Einschätzung nach sind zudem Entschädigungsfragen in § 56 des Infektionsschutzgesetzes nicht abschließend geregelt, da schließlich niemand mit dem Pandemiefall gerechnet habe. Das müsse nun Konsequenzen für die Zukunft haben.

„Wir erwarten einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag aus den Schäden der Betriebsschließungsversicherung“, sagte Komposit-Vorstand Dr. Stefan Kutz. 65 Prozent der Schäden seien im Einvernehmen mit den Kunden bereits erledigt. In dieser Nischensparte bucht die Signal Iduna eigenen Angaben zufolge rund eine halbe Million Euro Prämie. Zur Größe des Marktes gibt es keine Zahlen. Kutz schätzt, dass der Schadenfaktor marktweit 100 Mal so hoch ist wie die Prämie.

Lebensversicherung: „bewusst auf Ausweitung des Einmalbeitragsgeschäftes verzichtet“
Im Geschäftsjahres 2019 wuchsen die Komposit-Sparte um 6,1 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro, die Krankenversicherung um 2,4 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro und die Lebensversicherung trotz hoher planmäßiger Abläufe um 1,1 Prozent auf 1,39 Milliarden Euro. In der Lebensversicherung habe man zudem bewusst auf die Ausweitung des Einmalbeitragsgeschäftes verzichtet. Das Gesamtergebnis verminderte sich um rund 6 Prozent auf 675,2 Millionen Euro. Begründet wird dies im Wesentlichen mit dem planmäßigen Rückgang von außerordentlichen Erträgen in der Lebensversicherung. (Monika Lier / www.bocquel-news.de)

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