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Delvag: Prämieneinbußen - trotzdem robustes Ergebnis

3. Mai 2021 - Die Lufthansa hat die Pandemie bisher nur mit staatlicher Hilfe überlebt. Und natürlich hatte auch der firmeneigene Versicherer, die Delvag Versicherungs-AG, zu kämpfen. Der Geschäftsabschluss 2020 zeigt jedoch, dass das Gesamtergebnis mit 12,4 Millionen Euro nur leicht unter dem des Vorjahres liegt. 2021 kein Aufwärtstrend.

2020 „Im Jahr 2020 hat die Delvag Versicherungs-AG (www.delvag.de) ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber einem extrem herausfordernden Umfeld bewiesen, dass vor allem durch die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen geprägt war“, heißt es in der offiziellen Pressemitteilung. Demnach erzielte Delvag im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von 12,4 Millionen Euro, das damit leicht unter dem Vorjahresergebnis 2019 von 12,8 Millionen Euro liegt.

Versicherungstechnisches Ergebnis liegt deutlich über Vorjahr
Die Bruttobeiträge verringerten sich im Geschäftsjahr 2020 – auch durch geplante Effekte - insgesamt deutlich auf 73,9 (Vorjahr: 107,9) Millionen Euro. Im selbst abgeschlossenen Geschäft stiegen die Bruttobeiträge in der Transportversicherung um 38,6 Prozent auf 19,5 (Vorjahr: 14,0) Millionen Euro. „Hier wirkte sich vor allem der gestiegene Frachtverkehr positiv aus. In der Luftfahrtversicherung führen die weltweiten Reisebeschränkungen und die damit verbundene drastische Reduzierung des Flugverkehrs zu verringerten Beiträgen“, heißt es dazu bei der Delvag AG. Insgesamt sanken demnach die Bruttobeiträge hier um 27,0 Prozent auf 18,7 (Vorjahr 25,6) Millionen Euro.

Im Geschäftsbereich Rückversicherung verringerten sich die Bruttobeiträge deutlich. Eine selektive Zeichnungspolitik sowie die gezielte Bestandsbereinigung im Rahmen der geplanten Neuausrichtung führten zu einen Prämienrückgang von 59,9 Prozent auf 22,2 (Vorjahr: 55,5) Millionen Euro.

Die Schaden-Quote verbesserte sich im Berichtsjahr auf 67,1 (Vorjahr: 73,6) Prozent. Insbesondere in der Transportversicherung und der Luftfahrzeugversicherung führten geringere Schadenzahlungen zu einer deutlichen Verbesserung der Schaden-Quoten.

Bei den verdienten Beiträgen der Delvag für eigene Rechnung zeigte sich im Berichtsjahr ebenfalls ein starker Rückgang. Diese sanken insbesondere aufgrund der Portfoliobereinigung in der aktiven Rückversicherung um 18,2 Millionen Euro auf 49,1 (Vorjahr: 67,3) Millionen Euro. Das versicherungstechnische Ergebnis vor Schwankungsrückstellung lag insgesamt mit 3,2 Millionen Euro deutlich über dem Ergebnis des Vorjahres in Höhe von 0,2 Millionen Euro. Den Schwankungsrückstellungen wurden 5,3 (Vorjahr: 2,7) Millionen Euro entnommen. Insgesamt schloss die versicherungstechnische Rechnung im Berichtsjahr mit einem Gewinn von 8,5 (Vorjahr: 2,8) Millionen Euro.

„Die Corona-Krise hat ihre Spuren auch in unseren Finanzergebnissen hinterlassen. Vor allem in der Luftfahrtversicherung sind die Prämien durch den sehr eingeschränkten Luftverkehr wahrnehmbar gesunken. Selbst die durch den erhöhten Frachtverkehr gestiegenen Beiträge in der Transportversicherung konnten das nicht komplett ausgleichen. In Kombination mit einer sehr guten Schaden-Quote hat sich unser Ergebnis dennoch robust gezeigt und liegt wie geplant knapp unter Vorjahresniveau“, sagt Lorenz Hanelt, Vorstandsmitglied der Delvag.

„Das Ergebnis belegt unsere Widerstandsfähigkeit als Airline-Captive und es bestätigt uns in unserer bisherigen Strategie. Dank unserer hochengagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir uns in dieser einzigartigen Krise resilient gezeigt und unsere Kunden innerhalb und außerhalb der Lufthansa Group mit individuellen Lösungen und exzellentem Service aus dem Mobile Office begleitet“, sagt Roland Kern, Vorstandsmitglied der Delvag.

Coronabedingter Geschäftseinbruch lässt Beteiligungsergebnis sinken
Außerdem wird berichtet, dass das nichtversicherungstechnische Geschäft im Berichtsjahr durch volatile Kapitalmärkte sowie ein weiterhin niedriges Zinsniveau geprägt war. Die über das Gesamtjahr betrachtete leicht negative Marktentwicklung – insbesondere getrieben durch die Aktienmärkte – sowie ein gesunkenes Beteiligungsergebnis wirkten sich nachteilig aus. Dem Anstieg der ordentlichen Erträge – der im Wesentlichen aus Fondsausschüttungen resultierte – stand im Geschäftsjahr 2020 ein verringertes außerordentliches Ergebnis gegenüber. Das Kapitalanlageergebnis verringerte sich entsprechend auf 6,1 (Vorjahr: 10,7) Millionen Euro. Nach Abzug des technischen Zinsertrags lag das Kapitalanlagenergebnis mit 5,9 (Vorjahr: 10,5) Millionen Euro deutlich unter dem Vorjahreswert.

Albatros: coronabedingter Geschäftseinbruch
Bei der Tochtergesellschaft Albatros Versicherungsdienste GmbH (www.albatros.de) führte ein coronabedingter Geschäftseinbruch und entsprechend stark reduzierte Umsatzerlöse zu einer deutlich verringerten Gewinnabführung. Im Berichtsjahr wurde an die Muttergesellschaft Delvag Versicherungs-AG ein Gewinn in Höhe 3,1 (Vorjahr: 5,4) Millionen Euro abgeführt. Insgesamt schloss die nichtversicherungstechnische Rechnung mit einem Gesamtergebnis von 3,9 (Vorjahr: 9,9) Millionen Euro.

Die Delvag Versicherungs-AG schloss nach Unternehmenseigenen Angaben das Geschäftsjahr 2020 trotz des extrem herausfordernden Umfeldes mit einem Gesamtergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 12,4 Millionen Euro abschließen. „Das Ergebnis liegt damit nur leicht unter dem Vorjahresergebnis in Höhe von 12,8 Millionen Euro. Im Gegensatz zum Vorjahr erfolgt eine vollständige Gewinnabführung an die Deutsche Lufthansa AG“, heißt es dazu im Unternehmen der Delvag AG.

Demnach wird die Delvag AG auch 2021 weiterhin ihr Ziel der Ausrichtung auf profitables Wachstum in den Versicherungskerngeschäften sowie die Optimierung von Ertragspotentialen in den Fokus ihrer Aktivitäten stellen.

  • So wird für den Geschäftsbereich Transportversicherung ein moderater Anstieg der Brutto- sowie Nettobeiträge erwartet.
  • Im Geschäftsbereich Luftfahrtversicherung erwartet Delvag stagnierende Umsätze, da eine direkte Abhängigkeit zu den Entwicklungen bei den Airlines besteht und dort auch 2021 mit Einbrüchen durch die Corona-Pandemie zu rechnen ist.
  • Die im Berichtsjahr begonnene strategische Neuausrichtung des Geschäftsbereiches Rückversicherung wird in 2021 fortgeführt.
  • Der Fokus liegt auf dem Ausbau von individuellen und innovativen Versicherungslösungen zur Stärkung der Captive-Funktion innerhalb der Lufthansa Group und der damit verbundenen Deckung weiterer Konzernrisiken.

Trotz eines steigenden Beteiligungsergebnisses der Tochtergesellschaft Albatros wird davon ausgegangen, dass das Ergebnis der Nichtversicherungstechnik 2021 leicht unter dem des Berichtsjahres liegen wird. Volatile Kapitalmärkte infolge von Produktionsausfällen und geringerer Nachfrage in vielen Branchen sowie weitere Eingriffe der Notenbanken können das Kapitalanlageergebnis beeinflussen. Vor diesem Hintergrund geht der Vorstand davon aus, dass das Gesamtergebnis des Geschäftsjahres 2021 leicht unter dem Niveau des Berichtsjahres liegen wird.    (-el / www.bocquel-news.de)

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