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Cyber-Schäden nehmen zu und werden immer teurer

18. Oktober 2024 - Cyber-Schadensfälle haben im vergan-genen Jahr weiter zugenommen, was zum großen Teil auf eine Zunahme von Datenschutz-Verletzungen zurückzuführen ist, warnt Allianz Commercial in ihrem jährlichen Cyber Risk Outlook. Allein im 1. Halbjahr 2024 stieg die Häufigkeit von großen Cyber-Schadensfällen um 14 Prozent zu.

Der jährliche Cyber Risk Outlook, den Allianz Commercial (https://commercial.allianz.com/) macht erneut sehr deutlich, das die Cyberkriminalität nicht eine vorübergehende Erscheinung war, sondern ganz im Gegenteil. Die Häufigkeit großer Cyber-Schadensfälle, alle über 1 Million Euro, ist im ersten Halbjahr 2024 um 14 Prozent gestiegen, während die Schadenhöhe um 17 Prozent zugenommen hat.

Im Jahr 2023 hatten solche Fälle nur um 1 Prozent zugenommen. Zwei Drittel dieser Schäden stehen im Zusammenhang mit Datenschutzverletzungen. Über alle Schäden wird erwartet, dass sich die Gesamtzahl der Cyber-Schadensfälle im Jahr 2024 stabilisiert, nachdem die Häufigkeit im Jahr 2023 um 30 Prozent gestiegen ist, was zu mehr als 700 Schadensfällen geführt hat.

„Wir beobachten eine stetige Zunahme von Cyber-Versicherungsansprüchen aufgrund von Datenschutzverletzungen“, erklärt Michael Daum, Global Head of Cyber Claims bei Allianz Commercial. „Die meisten Angreifer haben ihre Taktiken angepasst und zielen mittlerweile auf den Abzug personenbezogener Daten ab. 

Unternehmen speichern zunehmend mehr solch sensibler Daten und tauschen diese über Unternehmensgrenzen hinweg aus, was es den Angreifern leichter macht, diese zu erbeuten. Gleichzeitig hat das regulatorische und rechtliche Umfeld zu einem Anstieg von Vorfällen geführt, die auf unrechtmäßige Erhebung und Verarbeitung personenbezogener Daten zurückzuführen sind. Die Schäden aus diesen Ansprüchen haben sich in den letzten zwei Jahren verdreifacht.“ 

„Nichtangriffs“-Ansprüche und Datenschutzklagen nehmen zu
Die Zunahme von solchen „Nichtangriffs“-Datenschutzklagen ist die Folge von technologischen Entwicklungen, dem wachsenden Wert personenbezogener Daten und der regulatorischen und rechtlichen Rahmenbedingungen. So sind beispielsweise die Datenschutzbestimmungen der in der EU gültigen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) strikter als US-Bestimmungen. Die entstehende Grauzone wird insbesondere in Ländern wie den USA gerne von Klägeranwälten auf der Suche nach potenziellen Einnahmequellen genutzt.

Die Analyse verdeutlicht: Auch in Europa und Deutschland steigt das Risiko von Rechtsstreitigkeiten wegen Datenschutzverletzungen. Ein geschärftes Bewusstsein für Datenschutzrechte, eine zunehmende Verfügbarkeit von Prozessfinanzierungen durch Dritte und ein verbraucherfreundlicheres Prozessumfeld könnten zu massenhaften Datenschutzklagen führen, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie in den USA.

Zweischneidige KI
Künstliche Intelligenz kann Datenschutzverletzungen befeuern oder verhindern. Die Tatsache, dass inzwischen fast jede Branche KI einsetzt, beeinflusst Cyber- und Datenschutzrisiken in Zukunft erheblich. Das liegt an den enormen Datenmengen, die KI zu Trainingszwecken, für Vorhersagen oder Empfehlungen sammeln und verarbeiten muss. Dazu gehören persönliche Daten, Gesundheitsdaten sowie biometrische Informationen.

Werden die Tools nicht ordnungsgemäß verwendet, drohen Datenschutz-, Fehlinformations- und Sicherheitsrisiken. Diese großen Datenmengen können in die falschen Hände geraten, entweder durch Hackerangriffe oder andere Sicherheitsverstöße. Hinzu kommen Sorgen vor Verstößen gegen Datenschutzgesetze, etwa, weil Unternehmen die nötige Zustimmung zur Verarbeitung von Daten durch eine KI fehlen.

Mit KI Cyberangriffen den Kampf ansagen
KI wird ein wichtiges Tool im Kampf gegen Cyberangriffe, weil es Sicherheitsverstöße schnell erkennen und betroffene Systeme und Datenbanken automatisiert isolieren kann. Außerdem verfügt KI über das Potenzial, die Kosten und die Dauer eines Schadens zu reduzieren, indem sie Aufgaben – etwa Forensik und Benachrichtigungen – automatisiert erledigt. Das könnte Unternehmen Millionen Euro sparen”, sagt Rishi Baviskar, Global Head of Cyber Risk Consulting bei Allianz Commercial. (Umar Choudhry / www.bocquel-news.de)

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