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Corona-Krise belastet zwei Drittel der Vermittlerbranche

15. Mai 2020 - Die Corona-Krise trifft Vermittler hart. Extreme Umsatz-Einbußen sowie Betriebs-Schließungen und weitere Beschränkungen belasten die Branche. Beinahe zwei Drittel der Vermittler melden bereits starke Umsatzeinbrüche. So geht es aus einer Blitz-Umfrage des Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute hervor.

Die Corona-Pandemie setzt sämtlichen Branchen stark zu. Besonders die Kontaktbeschränkungen sind für viele Vermittler ein großes Hindernis um das Tagesgeschäft aufrecht zu erhalten. Aber auch die Schließung von Gewerbetrieben und drastische Umsatzeinbußen der anderen Branchen erschweren die Situation für Vermittler.

Schon wenige Wochen nach Beginn des „Lockdown“ melden fast zwei Drittel der Vermittler starke Umsatzeinbußen, 25 Prozent können die Umsatzentwicklung noch nicht einschätzen und nur 11 Prozent registrieren bislang keinen Rückgang. Das ist das Ergebnis einer Blitzumfrage des Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (www.bvk.de)

Der durchschnittliche Umsatzrückgang der Teilnehmer lag bei fast 38 Prozent. Dabei sind Mehrfachvertreter mit einem Umsatzrückgang von 43,3 Prozent etwas stärker betroffen als die beiden anderen Vertriebswege Einfirmenvertreter (37,8 Prozent) und Makler (38,9 Prozent).

„Diese Daten zeigen, dass auch unser Berufsstand massiv von der Corona-Krise getroffen wurde“, sagt BVK-Präsident Michael H. Heinz

Zudem konnte festgestellt werden, dass Betriebe mit geringeren Gesamteinnahmen tendenziell größere Umsatzrückgänge als Betriebe mit höheren Gesamteinnahmen haben.

Gründe für den Umsatzrückgang 92,6 Prozent der Teilnehmer geben an, dass die Umsatzeinbußen insbesondere auf den Rückgang der Kundenbesuche zurückzuführen sind. Die Gründe auf der Kundenseite sind vielfältig und insbesondere geprägt von Unsicherheit bezüglich der Corona-Situation, eigenen Betriebsschließungen oder Kurzarbeit. Lediglich 5,6 Prozent der Teilnehmer geben an, dass sie keine Möglichkeit für Online-Abschlüsse haben, um die Umsatzeinbußen durch mangelnden Kundenkontakt zu kompensieren.

Negative Zukunftsaussichten Die Zahlen sind alarmierend, weil sich Umsatzverringerungen im folgenden Jahr manifestieren und verstärken werden, wenn fest eingeplante Bonifikationen ausbleiben. Von Rückgängen bei der gezahlten Bonifikation gehen 77 Prozent der Teilnehmer sicher aus. Hinzu kommen die zukünftig verringerten Folgeprovisionen durch verstärkte Kündigungen von Versicherungsverträgen und die damit einhergehenden Provisionsrückforderungen.

Heinz ist sich sicher: „Diese Folgen sind heute schon absehbar, denn fast die Hälfte aller Teilnehmer gab an, in diesen sechs Wochen des „Lockdowns“ bereits Vertragskündigungen von Kunden erhalten zu haben, die unmittelbar auf die Corona-Krise zurückzuführen sind.“ Bei weiteren 20 Prozent der Vertragskündigungen ist unklar, aus welchem Grund eine Stornierung erfolgte. Von den Storni und Vertragskündigungen sind alle Sparten betroffen. Dabei verzeichnen 90 Prozent der Teilnehmer Rückgänge in den Sparten Leben und Kranken, 47 Prozent der Teilnehmer aus den SHUR-Sparten und knapp 20 Prozent im Kfz-Bereich.

Beziffert werden die Einnahmeverluste durch coronabedingte Storni in Euro wie folgt:
87 Prozent der Teilnehmer sehen ein schlechteres Ergebnis für dieses Geschäftsjahr voraus. Knapp 3 Prozent geben an, ein besseres Ergebnis zu erreichen und 10 Prozent erwarten immerhin noch einen gleichbleibenden Geschäftserfolg.

„Viele Vermittler werden die Einnahmeverluste voraussichtlich erst zeitversetzt mit voller Wucht zu spüren bekommen, wenn die Frist für den Antrag auf Soforthilfe am 31. Mai unter Umständen bereits verstrichen ist. Insofern setzt sich der BVK für eine gesetzliche Anpassung ein, die auch diese besondere Situation der Vermittler berücksichtigt“, sagt Heinz. (-ver / www.bocquel-news.de)

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