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Bürgerrente als geförderte private Altersvorsorge

24. Mai 2023 - Licht und Schatten sieht der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in dem Gesetzentwurf der EU-Kommission zu ihrer Kleinanlegerstrategie. Nun will der GDV mit der Bürgerrente ein kostengünstigeres Altersvorsorgeprodukt auflegen. Das letztendlich Kosten senken würde, aber auch (leider) die Provisionen.

Die Versicherungswirtschaft bewertet die EU-Kleinanlegerstrategie zurückhaltend (bocquel-news 10. Mai 2023 EU ändert scheinbar Taktik beim Provisionsverbot). „Die gute Nachricht lautet: Ein generelles Provisionsverbot ist zunächst vom Tisch”, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. „Das ist ein gutes Signal, weil ein generelles Provisionsverbot die Verbreitung der privaten Altersvorsorge stark hemmen würde. Das wäre kontraproduktiv in Zeiten, in denen wir in Deutschland um die Reform der geförderten privaten Altersvorsorge ringen.“

Insgesamt würden die Regeln für die Produktgestaltung und für die Vermittlung von Anlageprodukten rigider und komplexer, so der GDV. Das Ziel der EU-Kommission, als Teil der Kapitalmarktunion breite Bevölkerungsschichten an die Finanzmärkte zu bringen und ihnen den Vermögensaufbau zu erleichtern, werde so erschwert.

Es lägen aber auch Chancen im Vorhaben der EU-Kommission, so der Verband. Beispiele seien die Themen finanzielle Verbraucherbildung und die digitale Bereitstellung der Verbraucherinformationen, die kurz und verständlich sein sollten. Vor diesem Hintergrund werde sich der GDV im jetzt folgenden Legislativverfahren intensiv einbringen.

Wie es beim GDV heißt, soll die private Altersvorsorge mit Namen „Bürgerrente“ gerade Geringverdienern, die wenig Steuern zahlen, zugutekommen. „Für sie bietet ein einfaches, standardisiertes Altersvorsorgeprodukt – die Bürgerrente – mit leicht verständlicher attraktiver Förderung einen echten Mehrwert“, heißt es in einem GDV-Papier.

Jetzt will die Bundesregierung mit der von ihr ins Leben gerufenen Fokusgruppe ‚Altersvorsorge‘ am 26. Juni den Abschlussbericht vorlegen. Das ‚Konzept der Bürgerrente‘, an dem Jörg Asmussen „ausführlich“ mitgearbeitet hat, liegt noch nicht in Gänze vor. Mehr Details sollen noch nicht bekanntgeben werden, da man strenge Vertraulichkeit vereinbart habe (bocquel-news 27. März 2023 GDV nennt die wichtigsten Fakten zur Bürgerrente).

BVK-Präsident Michael H. Heinz befürchtet nun, dass die Einführung der Bürgerrente Riester-Kunden vor den Kopf stoßen könnte. Seine Kritik: Dieses Konzept könnte „das Signal aussenden, dass das private Altersvorsorge-System versagt“ hat. Wenig vertrauensbildend, was dazu führen könnte, dass sich Kunden nun vollends von der privaten Vorsorge verabschieden würden; ohne die aber gar kein Auskommen im Alter drohe.

Der BVK-Präsident Heinz, sieht auch wenig vertrauenserweckende digitale Vertriebswege, die ohne Beratung auskommen, denn da fehle der angestrebte Verbraucherschutz. Michael H. Heinz sagte dazu klipp und klar, dass der BVK am Riester-System festhalte. Erneut fordert erneut, dass es jetzt entsprechende Reformen für das bestehende Produkt geben müsse. (-el / www.bocquel-news.de)

 

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