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Konzepte und Kriterien

Bürgerkrieg-Szenario mit 12 Millionen Euro Schäden

20. Juli 2017 - Bilder - fast wie im Bürgerkrieg: Brennende Autos, zertrümmerte Schaufenster und Plünderungen. Ob Privatperson oder Gewerbe, keiner blieb verschont. Jetzt gibt der GDV bekannt: Die Ausschreitungen beim G20-Gipfel in Hamburg kosten die Versicherer bis zu 12 Millionen Euro.

Die Ausschreitungen während des G20-Gipfels in Hamburg haben versicherte Schäden von bis zu 12 Millionen Euro verursacht. Das geht aus einer ersten Schätzung hervor, die des GDV Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de) in Berlin vorgelegt hat – begleitet von Bildern von bürgerkriegsähnlichen Zuständen in Hamburg, wie der Screenshot der GDV-Website zeigt. Berücksichtigt wurden Schäden an Autos, Wohngebäuden und Gewerbebetrieben, die im Zuge der G20-Demonstrationen entstanden sind. Bis zu ein Drittel der Schäden – circa 4 Millionen Euro – entfallen dabei auf beschädigte Autos. Nach Angaben der Huk-Coburg (www.huk.de), Marktführer der Autoversicherer, erhielt die Huk-Coburg rund 70 Schadenmeldungen zu Fahrzeugen, die von Randalierern und durch Feuer komplett zerstört worden sind. Eine Gesamtschadensumme – auch von nicht versicherten Gegenständen, die durch den Vandalismus ramponiert und zerstört wurden, steht noch immer nicht fest.

Wieder ergeht ein Aufruf der Versicherer an Betroffene, dass sie erlittene Schäden möglichst schnell ihrem Versicherer melden sollten – entweder über entsprechende Servicehotlines oder direkt über die Internetseite ihres Versicherers. Dabei sollten möglichst Fotos der beschädigten Sachen, Kaufbelege und Quittungen vorgelegt werden. Der Versicherer wird denn den Schaden wie vertraglich vereinbart regulieren (siehe bocquel-news 10. Juli 2017 Ausnahmezustand G20 - Bürgerkrieg - versichert?).

Wohngebäude- und Hausratversicherung sowie eine gewerbliche Sachversicherung übernehmen Feuerschäden, beispielsweise wenn bei einer Demonstration ein Brandsatz in ein Haus geschleudert wurde. Die Voll- bzw. Teilkaskoversicherung zahlt für Beschädigungen an Kraftfahrzeugen: Die Teilkaskoversicherung kommt dabei für Schäden durch Böller, Feuer und für zerstörte Autoscheiben auf. Eine Vollkaskoversicherung leistet darüber hinaus auch für Vandalismusschäden, beispielsweise durch Steinwürfe.

Stadt Hamburg richtet Härtefallfonds ein
Für die Opfer der G20-Ausschreitungen hat die Stadt Hamburg außerdem einen Härtefallfonds bei der Hamburgischen Investitions- und Förderbank (www.ifbhh.de) eingerichtet. Bei der Polizei Hamburg ist das Antragsformular erhältlich.

„Der Härtefallfonds übernimmt auch Selbstbehalte in der Teilkaskoversicherung und Kosten für eine Umstufung“, sagte eine Sprecherin des GDV. Für den G7-Gipfel auf Schloss Elmau 2015 und 2007 beim G8 in Heiligendamm hatte die Bundesregierung bei einem Versichererkonsortium unter Führung der Versicherungskammer Bayern (www.vkb.de) eine entsprechende Police abgeschlossen, durch die Schäden bei Privatleuten und Gewerbetreibenden gedeckt waren, wenn nur eine unzureichende Versicherung bestand. Für den G20-Gipfel in Hamburg war keine Versicherung abgeschlossen worden. (-ver / www.bocquel-news.de)

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