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Konzepte und Kriterien

Baukreditgeschäft der Versicherer knickt ein

21. Februar 2024 - Die Zinswende hat das Immobilienfinanzierungsgeschäft der Lebensversicherer deutlich gebremst. Nach aktuellen Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ist die Summe der von ihnen ausgezahlten Kredite im Jahr 2023 um fast 12 Prozent auf rund 7,8 Milliarden Euro zurückgegangen.

„Angesichts der gestiegenen Finanzierungskosten ist das Interesse der Privathaushalte am Immobilienkauf merklich zurückgegangen“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer (www.gdv.de) Jörg Asmussen.

Auch die Darlehenszusagen sind drastisch gesunken: Von 9 Milliarden Euro im Jahr 2022 auf 5 Milliarden Euro im darauffolgenden Jahr – ein deutliches Minus von 44 Prozent. Diese Entwicklung dient als Indikator für das zukünftige Finanzierungsgeschäft, das laut GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen weiterhin rückläufig sein wird.

Markt in der Korrekturphase
Nach einer langen Phase des Booms und sinkender Zinsen befindet sich der Markt für Wohnimmobilien nun in einer Korrekturphase. Auf dem Höhepunkt des Immobilienbooms im Jahr 2021 hatten Lebensversicherer noch Hypothekenkredite in Höhe von rund 10 Milliarden Euro ausgezahlt. Derzeit warten potenzielle Käufer auf niedrigere Zinsen, während Verkäufer auf ein Ende der Preiskorrektur hoffen, was den Markt quasi einfriert.

Rückgang im Neubauvolumen
Ein weiterer Faktor für das schwächere Neugeschäft ist das gesunkene Neubauvolumen, das ebenfalls eine direkte Folge der gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten darstellt. Das geringe Neubauvolumen führt dazu, dass weniger Immobilien zum Verkauf stehen. Dies spiegelt sich in den Zahlen der Versicherer wider: Von den 2023 neu zugesagten Krediten entfielen lediglich 14,4 Prozent auf den Wohnungsneubau – ein signifikanter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.

Veränderung der Finanzierungsstruktur
Der Handel mit bestehenden Wohnimmobilien hat relativ an Bedeutung gewonnen, wobei der Anteil an den Kreditzusagen von 43,4 Prozent auf 73,4 Prozent gestiegen ist. Die Ablösung bestehender Finanzierungen machte im letzten Jahr 12,2 Prozent aus, verglichen mit 21,0 Prozent im Jahr 2022.

Rolle der Lebensversicherer
Obwohl Lebensversicherer im Vergleich zu Banken und Bausparkassen eine kleinere Rolle in der Wohnimmobilienfinanzierung spielen, tragen sie dennoch wesentlich zur Vermögensbildung privater Haushalte bei. Lebensversicherer können aufgrund der langfristigen Natur ihrer Kundengelder Kredite mit einer Zinsbindung von 20 oder sogar 30 Jahren anbieten – ein klarer Vorteil gegenüber den kürzeren Laufzeiten, die von Banken typischerweise angeboten werden. (-ver / www.bocquel-news.de)

 

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