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Axa gewinnt und verliert gleichzeitig an Einnahmen

4. August 2016 - 4 Prozent Gewinn verbuchte die internationale Axa S.A. im ersten Halbjahr 2016. Das positive Ergebnis täusche nicht über große Schadenbelastungen durch Naturkatastrophen und eine Umsatzdelle im Bereich der Personenversicherungen hin, hieß es gestern in Paris. Der Umsatz sank um 0,5 Prozent.

Auf 3,2 Milliarden Euro bezifferte Thomas Buberl gestern in der französischen Landeshauptstadt Paris den Ergebnisgewinn des zweitgrößten Versicherungskonzerns Europas Axa (www.axa.com) für die beiden ersten Quartale 2016. Das entspreche zwar einem Plus von 4 Prozent – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum, sei jedoch geringer als erwartet ausgefallen, sagte der künftige Chef des Allianz-Rivalen. Bei der Axa sank der Umsatz von Januar bis einschließlich Juni um 0,5 Prozent auf 54 Milliarden Euro. Die Kosten für Schäden durch Naturgewalten seien durch Unwetter und Stürme in Deutschland sowie Überschwemmungen in Frankreich und Belgien im Frühjahr unverhältnismäßig hoch ausgefallen. Nach Berechnungen der Münchener Rück ist europaweit ein Schaden von 5,5 Milliarden Euro entstanden, von dem die Versicherungsbranche rund 2,5 Milliarden Euro tragen muss. Auch die Terroranschläge in Brüssel führten laut Thomas Buberl zu höheren Versicherungsschäden - ebenso wie in der Kfz-Versicherung in Italien, Großbritannien und der Türkei. So habe sich die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) sich auf 98,2 (96,9) Prozent verschlechtert.

Die Ungereimtheiten an den Finanzmärkten hätten die Axa Group ebenfalls abgebremst. Auch die Einnahmen in der Vermögensverwaltung seien wegen der historisch niedrigen Zinsen gesunken. Nach dem Votum der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union habe sich die Lage nochmals verschärft, sagte Buberl.

Die Axa Gruppe hat laut Thomas Buberl im ersten Halbjahr von einem guten Geschäft in Schwellenländern profitiert. Dadurch habe man die Umsatzdelle in der größten Sparte des Konzerns, dem Leben- und Krankengeschäft in entwickelten Märkten, nahezu wettgemacht. Auch dank eines Steuereffekts verdiente die Axa in der Lebens- und Krankenversicherung mehr als im Vorjahr. Die Prämieneinnahmen sanken hier zwar um 2 Prozent, doch der Gewinn stieg auf vergleichbarer Basis um 4 Prozent auf 1,9 Milliarden Euro.

Thomas Buberl, der ab September als Nachfolger von Henri de Castries an die Konzern-spitze tritt, aber gestern bereits die Pressekonferenz leitete, hat der Axa auf dem Weg in die Digitalisierung ein milliardenschweres Sparprogramm verordnet. Jährlich bis 2020 sollen die Kosten um 2,1 Milliarden Euro vor Steuern sinken. Zugleich will der Konzern mehr Geld in digitale Angebote und den Kauf anderer Unternehmen stecken: Pro Jahr circa 1 Milliarde Euro. (-el / www.bocquel-news.de)

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