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Arag expandiert auswärts + stoppt Beitragsrückgang

12. Dezember 2013 - Der Arag Konzern präsentiert sich heute in seiner neuen Struktur. Erstmals seit 15 Jahren gelang es dem Versicherer, den Beitragsrückgang im deutschen Rechtsschutz-Segment zu stoppen. Das zeigen erste vorläufige Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2013.

Dr. Paul-Otto Faßbender Arag Konzern steht nicht zur Disposition
Die Berichterstattung in der Süddeutschen Zeitung über ein vermeintliches Zusammengehen der Arag mit der Roland Rechtsschutz (www.roland-rechtsschutz.de) vor wenigen Tagen wurde gestern im Gespräch mit Journalisten bei der Arag in Düsseldorf thematisiert. Arag-Chef Dr. Paul-Otto Faßbender (Foto: Arag) sagte: „Jegliche Überlegungen, die darauf abzielen, die alleinige Inhaberschaft der Familie Faßbender an der Arag in Frage zu stellen, sind abwegig. Der Arag Konzern mit seinen verbundenen Unternehmen steht nicht zur Disposition. (...) Wir haben Ambitionen und sind an einem Ausbau unseres Geschäftes interessiert. Dazu prüfen wir kontinuierlich die Übernahme attraktiver Bestände und Unternehmen, so wie wir das in diesem Jahr in Norwegen durchgeführt haben. Egal, über welche Erwerbsvorhaben wir Gespräche führen, ob in der Vergangenheit oder in der Zukunft - von mir gibt es dazu weder Bestätigung noch Dementi."

Die international aufgestellte Arag SE (www.arag.de) steht gut da. Über erste vorläufige Ergebniszahlen zum jetzt ausklingenden Geschäftsjahr und künftige strategische Schritte informierte gestern Abend der Vorstand der Arag SE in der Hauptverwaltung in Düsseldorf. „Unser europäisches Geschäft wächst mit großer Dynamik zusammen", sagte Dr. Paul-Otto Faßbender, Chef der Arag SE, während des gestrigen Hintergrundsgesprächs mit Journalisten. „Wir haben unser Haus komplett von oben bis unten durchmodernisiert." ("Arag geht weiteren Schritt zur Internationalisierung"). Die Versicherer müssten künftig als Branche sehr viel stärker gesellschaftliche Verantwortung aus ihren Geschäftsmodellen heraus entwickeln, ist Dr. Faßbenders Ansicht. Entsprechend habe man einige Initiativen auf den Weg gebracht.

Insgesamt werde die Arag mit ihren Tochterunternehmen im deutschen Komposit-, Kranken- und Lebensversicherungsgeschäft sowie die internationalen Niederlassungen, Gesellschaften und Beteiligungen in 13 weiteren europäischen Ländern und den USA nicht an das außergewöhnlich erfolgreiche Geschäftsjahr 2012 anknüpfen können. Das habe man auch nicht erwartet, sagte Dr. Faßbender. Wie bereits zuvor angekündigt, werde der Arag Konzern planmäßig ein geringeres Wachstum ausweisen. Die Beitragseinnahmen werden laut Konzern-Angaben leicht um 1,5 Prozent auf 1,53 (Vorjahr 1,51) Milliarden Euro zulegen. Das bisher stark gewachsene Personenversicherungsgeschäft hierzulande haben die Düsseldorfer eigenen Angaben zufolge in diesem Jahr deutlich zurückgenommen. Entsprechend würden auf dem deutschen Markt die Beitragseinnahmen der Arag mit etwas mehr als 1,0 Milliarden Euro stabil bleiben.

„Das Wachstum der Arag beruht 2013 wesentlich auf dem Rechtsschutzgeschäft", machte Dr. Faßbender deutlich. Dort würden die Prämien um 3,4 Prozent zulegen und die Einnahmen auf 746,8 (Vj. 720,4) Millionen Euro steigen. „Besonders hebe ich hervor, dass wir den Beitragsrückgang im deutschen Rechtsschutz erstmals seit 15 Jahren gestoppt haben", sagte der Konzern-Chef. Da aber der Rechtschutz-Markt hierzulande ausgereizt sei, fokussiere man Wachstumsstrategien auf das Geschäft in den internationalen Niederlassungen, Gesellschaften und Beteiligungen in 13 weiteren europäischen Ländern und den USA, wo die Arag teilweise als Rechtsschutz-Versicherer Marktführer ist.

Insgesamt rechnet man bei der Arag für 2013 mit einem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von 51 Millionen Euro. Als Gründe nannte Faßbender unter andrem niedrigere Kapitalerträge sowie Schadenrückstellungen aufgrund der neuen Gebührenregelung für Gerichte und Rechtsanwälte in Deutschland, die insbesondere die Ertragslage des Konzerns belasten. „Allein für die neue Gebührenregelung für Anwälte und Gerichte haben wir unsere Reserven bereits um mehr als 20 Millionen Euro aufgestockt."

Dennoch erwarte man eine deutlich positive Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) im Konzern von 95,6 (Vj. 93,4) Prozent. Trotz moderaten Geschäftszahlen im Deutschland-Geschäft sei herauszustellen, dass jede Sparte des Arag Konzerns einen klaren positiven Ergebnisbeitrag leisten wird, betonte Dr. Faßbender. „Zu den profitabelsten Einheiten des Konzerns gehören immer noch das Rechtsschutz- und das Kompositgeschäft."

Das Sachversicherungsgeschäft außerhalb des Rechtsschutzes und das Sportversicherungsgeschäft bündelt der Arag-Konzern in seiner Komposit-Sparte. Auch im Jahr 2013 werde dieses Segment unter Führung der Arag Allgemeine seinem Ruf als einer der profitabelsten Komposit-Versicherer Deutschland gerecht werden können. Das Geschäft sei trotz Hochwasserkatastrophe in Ostdeutschland von Groß- und Katastrophenschäden verschont geblieben. Faßbender: „Wir rechnen erneut mit einer Schaden-Quote von unter 50 Prozent."

ARAG-PK_Faßbender+Rigau In Komposit wachse die Arag wieder auf dem deutschen Markt. Trotz des aktuell anspruchsvollen Schutzbriefgeschäfts in Spanien und Italien, das im Segment ebenfalls verbucht wird, sei das Kompositgeschäft mit Beitragseinnahmen von 227,3 Millionen Euro „dadurch insgesamt stabil", hieß es.

Wie in den Vorjahren nahm wieder ein ausländisches Arag-Vorstandsmitglied - diesmal Mariano Rigau (rechts im Foto: E. Bocquel) aus Spanien - am Pressegespräch teil. In den beiden Arag-Präsenzen Madrid und Barcelona arbeitet Rigau mit 500 Mitarbeitern zusammen - bei einem Umsatz von 100 Millionen Euro. Neben dem allgemeinen Rechtsschutz bietet die Arag in Spanien speziellen Auto-Rechtsschutz sowie mit Assistance-Leistungen gekoppelte Reise-Rechtsschutz-Versicherungen an.

ARAG_Maslaton+PetersenFür das Jahr 2014 haben die Produkt-Entwickler der Arag Einiges in der Pipeline. „Wir werden einen neuen Rechtsschutztarif anbieten, der unter anderem erstmalig das Bauherren-Risiko abdeckt. Das ist Teil eines neuen und sehr vollständigen Rechtsschutz-Angebotes im Immobilienbereich, das wir für Privatkunden und Selbstständige erarbeitet haben. Damit decken wir mit unserer Rechtsschutzpalette künftig alle schwierigen Risiken, wie Kapitalanlage, Studienplatzklagen und Baurecht ab", sagte Arag-Vorstand Dr. Matthias Maslaton (links im Foto: E. Bocquel) - daneben Hanno Petersen, der das Vorstands-Ressort IT/ Betriebsorganisation verantwortet.

ARAG_Werner_Nicoll+Johannes_Kathan Im Bereich der Personenversicherer wird die betriebliche Krankenversicherung (bKV) zu einem strategischen Geschäftsfeld ausgebaut. „Hier sind wir mit attraktiven Angeboten zu arbeitgeberfinanzierten stationären Tarifen und Zahnzusatztarifen bereits im Markt aktiv", sagte Werner Nicoll (rechts im Foto: E. Bocquel), der Finanzvorstand im Arag Konzern ist und auch die Sparte Krankenversicherung verantwortet; - links daneben Dr. Johannes Kathan, Vertriebs-Chef und auch für das internationale Geschäft im Arag-Vorstand zuständig.

Im Segment Lebensversicherung will die Arag eine neue Risiko-Lebensversicherung auf den Markt bringen und so ihr Portfolio bei biometrischen Risiken abrunden.

Ein Alleinstellungsmerkmal im Markt weise eine neue Spezialität im Bereich Hausrat-Versicherung auf, die kürzlich bereits bei der Arag-Allgemeine-Tochter Interlloyd (www.interlloyd.de) eingeführt wurde. Hier hatte man vor wenigen Wochen die „Zone 0" eingeführt. Darunter ist den Angaben zufolge zu verstehen, dass gute Hausratrisiken aus der „Zone 1" mit einem zusätzlichen Abschlag belohnt werden.

Dr. Joerg Schwarze Schließlich werden Arag im Kompositgeschäft mit einer neuen Invaliditäts-Rente unter dem Namen „Existenzschutz" in den Markt gehen. „Wir übernehmen dabei die Invaliditätsabsicherung bei schweren Erkrankungen", erklärte Werner Nicoll.

Obwohl die Arag nach Aussagen von Dr. Faßbender durch die Neuorganisation „etwas an Schwung verloren habe", zeige sich die Versicherungsgruppe mit einer weiterhin soliden Performance bei Wachstum und Ertrag. „Wachstum oder nur Ertragsmaximierung, steh nicht zur Debatte. Wir wollen profitabel wachsen", sagte Dr. Joerg Schwarze (Foto: E. Bocquel), Chief Risk Officer der Arag-Gruppe. Man habe setze in den kommenden Jahren auf Wachstumsraten für das bestehende Portfolio, die sehr ambitioniert seien, besonders in Norwegen und in Spanien." Der Arag Konzern werde die jetzt eingeschlagene Wachstums-Strategie fortsetzen, - möglicher Weise auch durch Zukäufe, ergänzte Konzern-Chef Dr. Faßbender. (-el / www.bocquel-news.de)

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