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„Charter of Trust“ gegen Cyberkrieg unterzeichnet

19. Februar 2018 - Neun Unternehmen mit Weltgeltung unterzeichneten während der Münchner Sicherheitskonferenz 2018 eine sogenannte „Charter of Trust“ – unter ihnen die Allianz SE. Gemeinsam rüsten sie gegen den Cyberkrieg in der vernetzten Welt und formulierten Handlungsfelder für Politik und Wirtschaftsunternehmen.

Die Angriffe der Cyberkriminellen nehmen in letzter Zeit Ausmaße an, die Schäden in Milliardenhöhe verursachten. Im Rahmen der 54. Sicherheitskonferenz in München am Wochenende trafen auch Großkonzerne zusammen, um gemeinsam ein Zeichen gegen die mittlerweile größte Gefahr aus dem Netz durch Hacker- und andere Cyberangriffe zu setzen. Sie unterzeichneten eine „Charter of Trust“.

Für die Allianz SE (www.allianz.de), die neben Siemens, Airbus, Daimler, IBM, NXP, SGS, Deutsche Telekom und der Veranstalter selbst, die msc, zu den Unterzeichnern zählt, betonte Operations-Chef Christof Mascher als Mitglied des Vorstands der Allianz SE, dass die zunehmende Digitalisierung immer mehr Chancen, aber auch immer mehr Herausforderungen biete. Er wies darauf hin, dass das Allianz Risikobarometer 2018 zu dem Ergebnis kam, dass Unternehmen weltweit Cyber-Vorfälle als eines der größten Risiken für ihre Organisation betrachten. Die Allianz glaube an eine digitale, aber auch an eine sichere Zukunft, insbesondere „für unsere Kunden und ihre Daten“.

Aktuelle Zahlen aus der Politik zeigen, dass die Schadenssummen im Bereich Cyberkriminalität zwischen 2009 und 2016 nach statistischen Erhebungen um rund 6 Millionen auf über 16,7 Millionen Euro gestiegen sind. Und schließlich hätte sich diese Position im Jahr 2017 sogar verdoppelt - auf 31 Millionen Euro. - Bedrohungen der Cybersicherheit richteten laut dem ENISA Threat Landscape Report allein im Jahr 2016 einen weltweiten Schaden von mehr als 560 Milliarden Euro an. Für einige europäische Länder beziffert sich der Schaden auf 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Und die Bedrohungen der Cybersicherheit nehmen in einer digitalisierten Welt beständig zu: 2017 waren laut Gartner 8,4 Milliarden vernetzte Geräte in Gebrauch – das sind 31 Prozent mehr als 2016. Bis 2020 sollen es bereits 20,4 Milliarden sein.

In der von Siemens initiierten Satzung der „Charter of Trust“ werden verbindliche Regeln und Standards gefordert, damit Vertrauen in die Cybersicherheit aufgebaut und die Digitalisierung weiter vorangetrieben werden.

Zehn Handlungsfelder für Cybersicherheit formulierten die Unterzeichner an die Adressen der Politik und der Unternehmen. Die Forderung: die Verantwortung für Cybersicherheit auf höchster Regierungs- und Unternehmensebene zu verankern und dort ein eigenes Ministerium sowie einen Chief Information Security Officer einzuführen. Des Weiteren sollen verpflichtende, unabhängige Zertifizierungen durch Dritte für kritische Infrastrukturen im Internet der Dinge etabliert werden. Dies werde immer wichtiger – vor allem an Stellen, wo es zu gefährlichen Situationen kommen könnte. Das sei vorstellbar - etwa beim autonomen Fahren oder für Roboter in der Produktion, die in Zukunft direkt mit Menschen zusammenarbeiten.

Eine weitere Forderung besagt, dass Sicherheits- und Datenschutzfunktionen künftig in Technologien vorkonfiguriert und Regeln zur Cybersicherheit ein Teil von Freihandelsabkommen sein sollen. Auch in der Ausbildung und bei internationalen Initiativen erwarten sich die Unterzeichner der Sicherheits-Urkunde mehr Impulse, um die Cybersicherheit zu fördern. „Sichere digitale Netzwerke sind die kritische Infrastruktur, die unsere vernetzte Welt untermauert“, sagte die kanadische Außenministerin Chrystia Freeland. „Kanada begrüßt die Initiative dieser Schlüsselunternehmen, um einen sichereren Cyberspace zu schaffen. Cybersicherheit wird eine wichtige Rolle in Kanadas G7-Präsidentschaft spielen.“

Wolfgang Ischinger, Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, betonte, dass dieses Thema auch für die Münchner Sicherheitskonferenz zu den Prioritäten zähle: „Die Politik muss eine Führungsrolle einnehmen, wenn es um Transaktionsregeln im Cyberraum geht“, sagte er. „Entwickeln und umsetzen müssen die Standards aber die Unternehmen, die an vorderster Front die Zukunft des Cyberspace sehen und gestalten. Deswegen ist die Charta so wichtig. Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir das Thema vorantreiben und inhaltlich begleiten.“

„Ein wichtiges Element des digitalen Wandels ist die Glaubwürdigkeit darüber, dass die Sicherheit von Daten und vernetzten Systemen gewährleistet ist. Deshalb müssen wir die digitale Welt sicherer und Vorstandsvorsitzender von Siemens.

Christof Mascher vertiefte das Allianz-Engagement für die Charter of Trust mit den Worten: „Als Partner des Vertrauens für unsere Kunden schützen wir deren Daten und bieten ihnen Versicherungsschutz gegen Cyberangriffe an. Darüber hinaus beraten wir unsere Kunden, wie sie Cyberrisiken minimieren können. Wir müssen die Herausforderungen von Cybersicherheit erkennen und umgehend darauf reagieren. Ausschlaggebend ist eine branchenübergreifenden Zusammenarbeit, um einen Schutz vor den sich kontinuierlich wandelnden Formen von Cyberrisiken aufzubauen.“ (-el / www.bocquel-news.de)

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