29. April 2013 - Die Versicherungswirtschaft startet die Initiative "gut beraten - Weiterbildung der Versicherungsvermittler in Deutschland" mit dem Ziel, Kompetenz und Beratungs-Qualität der Vermittler zu professionalisieren. Im Pressegespräch wurden die Aspekte vertieft.
Die Fach- und Beratungskenntnisse der Versicherungsvermittler steht immer wieder in der Kritik. Mit neuen Qualifizierungs-Elementen soll den echten Kundenansprüchen an ihre Vermittler entsprochen werden. So will die deutsche Versicherungswirtschaft jetzt mit ihrer freiwilligen Initiative „gut beraten - Weiterbildung der Versicherungsvermittlerin Deutschland" (www.gutberaten.de) das Weiterbildungsengagement der Vermittler in punkto Fach- und Beratungskompetenz stärken.
Bereits heute gibt es in der Assekuranz umfassende Weiterbildungsangebote für Vermittler. Mit der gemeinsamen Initiative von acht Initiatoren für das Branchenprojekts, die sich an den Weiterbildungsregeln der Ärzteschaft orientiert, wollen die beteiligten Verbände diese Weiterbildung besser strukturieren und transparenter machen. "Unser gemeinsames Ziel ist die Stärkung der Beratungsqualität in unserer Branche", sagt Josef Beutelmann, Vorstandsvorsitzender des BWV Berufsbildungswerks der Deutschen Versicherungswirtschaft und aktueller Sprecher der Initiative beim Pressegespräch in Berlin.
Initiative „gut beraten" |
Versicherungsvermittler müssten für die Teilnahme an entsprechenden unternehmensinternen und externen Bildungsmaßnahmen Weiterbildungspunkte sammeln. Den Angaben zufolge entspricht ein Punkt einer Lerneinheit von 45 Minuten. Nach dem Erreichen von 200 Punkten in fünf Jahren - was einem jährlichen Durchschnitt von 40 Punkten entspricht - erhält ein Vermittler ein unternehmensübergreifendes Zertifikat - einen Nachweis über seine Teilnahme an der Initiative bekommt er bereits nach einem Jahr. So kann er sein Weiterbildungsengagement gegenüber seinen Kunden transparent machen. Die Weiterbildungspunkte können aber ausschließlich von akkreditierten Bildungsdienstleistern verliehen werden, welche die Initiative derzeit auswählen.
Technisch sollen die Weiterbildungsaktivitäten jedes teilnehmenden Vermittlers und die dazugehörigen Punkte auf einem unabhängigen Weiterbildungskonto in einer zentralen Datenbank erfasst werden. Bis Ende 2013 werden die neuen Regeln und Verfahren mit zwölf Pilotunternehmen getestet, bevor die Initiative in Deutschland ab 2014 von rund 300.000 Versicherungsvermittlern, Versicherungs- und Finanzdienstleistungsunternehmen ebenso wie Bildungsanbietern genutzt werden kann.
Die Qualität der Erstqualifikation ist für die Versicherungsvermittler aus Sicht der Initiatoren der Initiative sehr hoch. Um dieses Niveau zu halten, sollen vor dem Hintergrund der neuen europäischen IMD-2-Richtlinie für Versicherungsvermittler, die eine dauernde Weiterbildung vorsieht, die Fortbildungsmaßnahmen professionalisiert werden. Bereits für Vermittler bestehende Weiterbildungsangebote sollen besser strukturiert und transparenter gemacht werden ("Allgemeingültige Standards bisher nicht etabliert").
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Acht Initiatoren für „gut beraten" an einem Tisch. Mit der Presse sprachen (.l.n.r.) Lüder Mehren, Michael H. Heinz, GDV-Pressesprecherin Ulrike Pott sowie Dr. Josef Beutelmann, Dr. Georg Jenssen und VGA-Präsident Hans-Ulrich Buß. |
Bis Ende dieses Jahres wird das Konzept „gut beraten - Weiterbildung der Versicherungsvermittler in Deutschland" als Pilotprojekt in zwölf Versicherungsunternehmen (in alphabetischer Reihenfolge) gefahren: Allianz Deutschland, Axa Versicherungen, Barmenia Versicherungen, Debeka Versicherungen, Ergo Versicherungsgruppe, Gothaer Versicherungen, LVM Versicherungen, R+V Allgemeine Versicherung, Signal Iduna Gruppe, SV Sparkassen Versicherung, Württembergische Versicherung und Zurich Gruppe.
Unter www.gutberaten.de können weitere Informationen zur Brancheninitiative - wie beispielsweise die Regeln zur Anrechnung von Weiterbildungsaktivitäten - heruntergeladen werden. (eb / www.bocquel-news.de)
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