logo
logo

Konzepte und Kriterien

Riester: Zulagenrendite von 0,4 bis 8,5 Prozent

21. August 2014 - Pluspunkte verteilt die Stiftung Warentest zahlreichen Riester-Verträgen, die im Finanztest-Heft 9/2014 analysiert werden. Dabei geht es um die Riester-Förderung mit den staatlichen Zulagen und ihre Renditen, die von 0,4 bis 8,5 Prozent reichen können.

FinanztestVoller Erstaunen liest man in der Zeitschrift Finanztest (www.test.de) in der Ausgabe 9/2014: „Es gibt sie noch - die sichere Rendite für die Altersvorsorge. Sie versteckt sich in der Riester-Förderung, in den staatlichen Zulagen. Anders als die Zinsen sind diese Zulagen nicht gesunken und glänzen im derzeitigen Zinstief geradezu." Die Marktforscher von Finanztest haben errechnet, dass die staatlichen Zulagen je nach Sparer im aktuellen Test allein zwischen 0,4 und 8,5 Prozent Rendite im Jahr bringen. Diese Zulagen gibt es bekanntlich zusätzlich zur Rendite, die der Riester-Vertrag bringt.

Finanztest ist eines der Medien, mit denen sich die Stiftung Warentest an die Verbraucher wendet. Ihre Tester haben für die neue Riester-Analyse zwei Modellkunden zugrunde gelegt. Zum einen wurden Beispiele für „Verbraucher ohne Kinder" berechnet, zum anderen ging es um Angebote für „Verbraucher mit zwei nach 2007 geborenen Kindern". Insgesamt wurden den Berechnungen sieben unterschiedliche Einkommenshöhen und über jeweils vier verschiedene Laufzeiten (zehn, 20, 30 und 40 Jahre) zugrunde gelegt. Insgesamt standen so 49 Riester-Vertrags-Möglichkeiten mit den jeweiligen Zulagenrenditen auf dem Prüfstand.

Berechnungen für Arbeitnehmer mit gleichbleibendem Einkommen
Bei den Finanztest-Berechnungen ging es unter anderem um Arbeitnehmer mit gleichbleibendem Einkommen über den gesamten Zeitraum eines Riester-Vertrages. Sie sind selbst und direkt zulagenberechtigt und zahlen lediglich den Mindesteigenbeitrag ein. Die Berechnungen beziehen sich auf eine Vertragslaufzeit, die mit Erreichen des 67. Lebensjahres des Einzahlers endet.

Mit 8,5 Prozent die höchste Rendite errechneten die Experten der Stiftung Warentest bei dem Modell „Verbraucher mit zwei nach 2007 geborenen Kindern, einem versicherungs-pflichtigen Jahreseinkommen von 20.000 Euro und 30 Jahren Laufzeit (davon Kinderzulage über die ersten 17 Vertragsjahre)".

Große Diskrepanz
Wie groß die Diskrepanz zwischen den einzelnen Beziehergruppen und unterschiedliche Jahreseinkommen in Sachen Riester-Zulage und Rendite sein kann, zeigt das zweite Beispiel, das in Finanztest 9/2014 veröffentlicht wird. Bei einem Jahreseinkommen von 52.500 Euro würde die Rendite für die Familie mit ihren zwei nach 2007 geborenen Kindern nämlich stark abrutschen und sich erst bei 1,7 Prozent einpendeln. Noch weniger interessant ist laut Finanztest ein Riester-Vertrag für Kinderlose: Obwohl auch hier ein Jahreseinkommen von 52.000 Euro zugrunde gelegt wurde, kann die Zulagenrendite eines solchen Vertrages mit 40 Jahre Laufzeit im Endeffekt nur bei 0,4 Prozent liegen.

Im Bericht der Zeitschrift Finanztest wird explizit darauf hingewiesen, dass sich Geringverdiener im Alter trotz annehmbarer Renditen schlechter stehen würden. Ihre private Zusatzvorsorge via Riester-Vertrag wird nämlich im Alter mit staatlicher Grundsicherung verrechnet. Für Besserverdienende allerdings seien Riester-Verträge vor allem wegen der Steuerersparnis interessant, während Eltern und Geringverdiener lediglich von den Zulagen profitieren könnten.

Positiv zu bewerten sei unterm Strich, dass selbst beim Totalausfall beziehungsweise bei einem schlechten Riester-Vertrags-Angebot die Zulagenrendite sicher sind. „Die Zulagen sind unabhängig von den niedrigen Zinsen der Rentenmärkte, aber auch von der Unbeständigkeit der Aktienmärkte. Mit ihnen können Riester-Sparer immer rechnen - selbst wenn ihre Renten­Versicherung teuer ist, ihr Anbieter schlecht wirtschaftet oder ihr Fonds schlecht läuft. Jeder Anbieter muss sicher­stellen, dass bei Laufzeitende eines Riester-Vertrags mindestens alle eingezahlten Beiträge und Zulagen vorhanden sind. An der Zulagenrendite ist also nicht zu rütteln (...)." heißt es wörtlich in dem Bericht.

Aus fondsgebundenen Riester-Versicherung mehr herausholen
Und auch darauf weisen die Finanztest-Experten hin: Viele Kunden mit einer fondsgebundenen Riester-Versicherung könnten deutlich mehr aus ihrer Police herausholen, indem sie ihr Geld chancenreicher anlegen. Die Begründung: Einen Teil des Sparguthabens legen die Versicherer in Investmentfonds an; häufig könnten sich Riester-Sparer selbst zwischen mehreren Fonds entscheiden. Die Tester haben sich die Fondsauswahl von 35 Riester-Fondspolicen angeschaut. Wie Sparer das Beste aus ihrer Versicherungs­police machen können, zeigen sie in einem entsprechenden Test auf, der bereits im Finanztest-Heft 4/2014 veröffentlicht wurde. (-el / www.bocquel-news.de)

zurück

Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.