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Rekord bei Absicherungen und weniger Insolvenzen

9. Dezember 2013 - Ein geringeres Schadenaufkommen, erneut gestiegene Beitragseinnahmen und ein Deckungsvolumen auf Rekordhöhe melden die deutschen Kreditversicherer für die ersten drei Quartale 2013. Gleichzeitig wird ein leichter Rückgang der Insolvenzen prognostiziert.

„Das Deckungsvolumen der Kreditversicherer ist deutlich stärker gewachsen als das Bruttoinlandsprodukt", sagte Ralf Meurer, der als Vorsitzender der Kommission Kreditversicherung im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (www.gdv.de), vergangene Woche in Köln einen ersten Rückblick auf das noch laufende Geschäftsjahr 2013 gab. Im Gespräch mit Journalisten wollte er angesichts volatiler Marktbewegungen jedoch keine Prognose für die Zukunft und auch für das jetzt laufende vierte Quartal 2013 geben. Insgesamt hätten Kreditversicherer noch nie so viele Außenstände ihrer Kunden abgesichert wie in diesem Jahr.

KREDIT Deckungsvolumen 2013 Das sogenannte Deckungsvolumen in der Warenkredit-Versicherung steigerten die Kreditversicherer hierzulande zum Ende des dritten Quartals 2013 um 5 Prozent auf 368 Milliarden Euro (drittes Quartal Vorjahr: rund 350 Milliarden Euro - siehe nebenstehende Grafik - Quelle: GDV). Damit habe das Deckungsvolumen inmitten der schwachen Konjunktur einen neuen Höchststand erreicht, sagte Meurer. Die Kreditversicherer hätten fast drei Millionen Lieferantenbeziehungen Sicherheit gegeben.

Nach Meurers Angaben rechnet man 2013 mit insgesamt 26.500 Unternehmen, voraussichtlich in die Insolvenz gehen - darunter Großunternehmen - wie der Baukonzern Alpine oder die Baumarktketten Praktiker und Max Bahr. „Viele Unternehmen waren gegen diese Fälle versichert", hob Meurer hervor.

Das Geschäft der Kreditversicherer ist naturgemäß an das Wirtschaftswachstum und die Zahl der Unternehmensinsolvenzen gekoppelt. Das Wachstum in Deutschland sei aktuell zwar geringer als ursprünglich erwartet ausgefallen, doch die inländische Wirtschaft habe sich im europäischen Vergleich sehr gut behauptet, betonte Ralf Meurer, der im Geschäftsalltag Chef der Euler Hermes Kreditversicherungs-AG (www.eulerhermes.com) ist. Die Kreditversicherer erwarten seinen Aussagen zufolge in diesem Jahr in Deutschland einen Rückgang der Insolvenzen um gut 6 Prozent auf 26.500.

„Sie sinken damit das vierte Jahr in Folge. Obwohl die Insolvenzzahlen 2013 deutlich niedriger sind als in den Vorkrisenjahren 2005 bis 2008, liegen die zu den Firmeninsolvenzen angemeldeten Forderungsausfälle mit rund 24 Milliarden Euro weiterhin auf hohem Niveau", machte Meurer deutlich. In der vergleichbaren Zeit das Jahres 2012 waren rund 41 Milliarden Euro an Forderungsausfällen angefallen. Weltweit würden die Kreditversicherer für das zu Ende gehende Jahr einen Anstieg der Insolvenzen um 2 Prozent sehen. „In Amerika und Asien dürften die Insolvenzen weiter zurückgehen, während sie in Europa steigen - besonders stark in den Mittelmeerländern", sagte Meurer.

Ralf Meurer „Selbst bei schwacher Konjunktur haben die Kreditversicherer für ihre Kunden 2013 mehr Risiken denn je übernommen", so Ralf Meurer (Foto: E. Bocquel). „Das neue Jahr verspricht aus heutiger Sicht ein noch größeres Engagement.

Die Leistungen der Kredit-, Kautions- und Vertrauensschadenversicherer gingen laut Meurer nach den hohen Schadenaufwendungen im vergangenen Jahr innerhalb der ersten drei Quartale 2013 um rund 5 Prozent zurück - auf circa 639 Millionen Euro (drittes Quartal Vorjahr: 671 Millionen Euro). Die Beitragseinnahmen wuchsen im gleichen Zeitraum um rund 2 Prozent auf rund 1,2 Milliarden Euro (drittes Quartal Vorjahr: 1,1 Milliarden Euro), meldet der GDV, bei dem die Kredit-, Kautions- und Vertrauensschadenversicherer als Mitglieder im GDV-Bereich der Kommission Kreditversicherung registriert sind.

Auch in der Kautionsversicherung sei mit rund 39 Milliarden Euro in den ersten drei Quartalen ein größeres Bürgschaftsvolumen übernommen worden (drittes Quartal Vorjahr: 34 Milliarden Euro). Neben den Bankkrediten gehörten Kautionsversicherungen inzwischen fest zur Liquiditätsplanung vieler Unternehmen und ermöglichen zusätzliche Investitionsvorhaben.

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland wird aus Sicht der Kreditversicherer 2014 voraussichtlich weiter zurückgehen auf 25.000. Nach wie vor bestehe aber die Gefahr von Großinsolvenzen. Meurer: „Die Forderungsausfälle dürften im nächsten Jahr nicht steigen." Weltweit stabilisiere sich die Zahl der Insolvenzen auf hohem Niveau, die Kreditversicherer erwarten nur 1 Prozent Rückgang. (-el / www.bocquel-news.de)

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