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Konzepte und Kriterien

Nur sechs Hausrat-Policen erhielten ein "sehr gut"

31. März 2014 - 372 Hausratversicherungs-Policen stehen beim Öko-Test-Magazin April 2014 auf dem Prüfstand. Sechs bestanden den Test mit „sehr gut". Angebote „mit Elementarschutz" fielen dagegen schlechter aus. Hier überzeugte nur der XXL-Tarif der Interrisk Versicherungen.

HAUSRATVERSOhne Hausratversicherung geht es nicht. Das haben die Tester des Magazins Öko-Test April 2014 (www.oekotest.de) überprüft. Ihr Urteil: Eine gute Hausratversicherung gehört zu den Policen, die man haben sollte. Öko-Test hat deshalb 372 Angebote von 46 Versicherern und Konzeptanbietern kritisch unter die Lupe genommen. Insgesamt sechs Angebote haben den aufwendigen Test mit der Note 1 bestanden. Sie sichern das von Öko-Test geschätzte Kostenrisiko für die unterschiedlichsten Schadenszenarien fast optimal ab. Daneben gebe es aber auch teure Tarife, die gerade einmal eine „ausreichende" Leistung aufweisen, heißt es.

Rund 25 Prozent aller Haushalte haben laut Allensbach keine Hausratversicherung. Dabei steigt das Risiko, denn immer mehr Diebe schlagen in Deutschland zu. So verzeichnet die polizeiliche Statistik für 2012 wieder einen Anstieg der Wohnungseinbrüche um fast 9 Prozent auf über 144.000 Fälle. Und: Die Diebe werden immer dreister. Denn die Einbrüche am helllichten Tag sind sogar um fast 10 Prozent gestiegen. Sie machen inzwischen einen Anteil von fast 43 Prozent an allen Einbrüchen aus. „Hoffnung auf Schadenersatz durch gefasste Diebe brauchen sich die Betroffenen kaum zu machen", heißt es bei Öko-Test. Denn mit 15,7 Prozent sei die Aufklärungs-Quote auf dem historisch niedrigsten Stand angekommen. Zudem sei bei den eigentlichen Tätern oft nichts zu holen, und an die Hintermänner komme man nicht ran.

Hausratversicherer zahlten 1,3 Milliarden Euro aus
Die Hausratversicherer sind hier gefragt. 2012 haben die Assekuranzen gut 1,3 Milliarden Euro an Geschädigte bezahlt. Knapp 45 Prozent davon für Einbruchsdiebstähle. Eine Hausrat-Police sichert den kompletten Hausrat zudem gegen Sturm, Hagel, Blitz, Feuer und Schäden durch Leitungswasser ab. Kommt es zu Überschwemmungen durch Starkregen, brauchen Hausbesitzer und Mieter allerdings eine zusätzliche Elementarschadenversicherung.

Laut Öko-Test gibt es sechs sehr gute Tarife (ohne zusätzlichen Elementarschutz) und keine mangelhaften oder ungenügenden Tarife mehr. Vor allem gebe es Leistungen ohne Abzüge, wenn gesetzliche oder Sicherheitsbestimmungen wie die Pflicht, Rauchmelder zu installieren, grob fahrlässig nicht beachtet werden und es deshalb zu einem schweren Schaden kommt. "Es ist sehr begrüßenswert, dass nun erste Versicherer bei grob fahrlässiger Missachtung von Sicherheitsvorschriften mehr Schutz bieten", sagt Reinold König, Versicherungsberater aus dem hessischen Korbach.

Im Test erreichten weitere 23 Tarife ohne zusätzlichen Elementarschutz Rang 2. Vor allem weil immer mehr Versicherer - wie Öko-Test es seit Jahren fordert - auch bei grob fahrlässiger Herbeiführung des Versicherungsfalls zahlen. Das heißt, sie leisten zum Beispiel, wenn ein auf Kippe gestelltes Fenster Einbrechern die Arbeit erleichtert hat.

Nachholbedarf beim Elementarschutz
Nachholbedarf sehen die Tester beim Elementarschutz. Denn das Ergebnis, wenn man zusätzlichen Elementarschutz braucht, werde immer schlechter. Wer eine solche Erweiterung beim Versicherer abschließe, hat den Angaben zufolge nicht nur, wie üblich Schutz vor Hagel und Sturmschäden, sondern ist vor allem gegen Überschwemmung abgesichert. Aber auch Schäden durch Erdsenkung, Erdfall, Erdrutsch, Schneedruck, Rückstau, sogar Lawinen, Erdbeben und Vulkanausbruch sind demnach mitversichert.

Interrisk mit ihrem XXL-Tarif auf dem ersten Platz
Die Menge der Angebote sei befriedigend (49) oder ausreichend (31), teilt Öko-Test mit. Nur die Interrisik (www.interrisk.de) habe mit ihrem XXL-Tarif den ersten Platz erreicht. Zehn weitere Tarife sind "gut". Ausschlaggebend für die Gesamtbewertung für die Tarife mit zusätzlichem Elementarschadenschutz sei übrigens laut Öko-Test immer das schlechteste Teilurteil gewesen. Denn Policen, die zwar Elementarschäden gut absichern würden, aber im Übrigen unzureichende Leistungen hätten, würden Geschädigte ebenso im Regen stehen lassen wie Versicherungen mit einem umgekehrten Leistungsprofil.

"Viele kennen den hohen Wert ihres Hausrates nicht", wird Versicherungsmakler Johannes Brück aus Düsseldorf im Öko-Test-Heft zitiert. Er erachte es als sinnvoll, eine Liste zu führen, um den Gesamtwert des Hausrates sicher feststellen zu können. Zudem sollten alte Bedingungen erneuert werden. Sie würden nämlich oft unzureichende Klauseln enthalten, nach denen die Versicherer zum Beispiel nur den Zeitwert ersetzen müssen. Nach neuen Bedingungen zahlen sie dagegen den Neuwert. Das heißt, dass man einen Gegenstand der gleichen Art und Güte wieder erwerben kann, wenn ein Totalschaden eingetreten ist.

Jedes Jahr werden rund gestohlene 326.000 Fahrräder bei der Polizei gemeldet
Auch der Schutz von Fahrrädern lasse sich am sinnvollsten durch die Hausratversicherung organisieren, heißt es. Der Fahrrad-Klau sei zwar mit 326.000 im Jahre 2012 laut Polizeistatistik marginal gesunken, doch die Schadensummen würden steigen, weil immer hochwertigere Zweiräder verkauft werden. Automatisch sind Drahtesel allerdings nur mit einer kleinen Summe versichert. Daher mussten die Anbieter im Test Fahrräder mit mindestens 2.550 Euro (3 Prozent der Versicherungssumme von 85.000 Euro) absichern. Weitere Details sind im Öko-Test-Magazin April 2014 nachzulesen. (-el / www.bocquel-news.de)

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