31. Juli 2014 - Die Anzahl der Schäden aus Warenkredit-Versicherungen steigt an. Wie der Industrieversicherungsmaklers Marsh mitteilt, kündigen sich deshalb steigende Prämien bis 2015 an. Wegen zuvor sinkender Schadenzahlen rechnete man zunächst mit stabilen Preisen.
„In der EMEA-Region und speziell in Deutschland haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verbessert, und das Vertrauen der Unternehmen steigt. Trotz dieser positiven Indikatoren lehrt uns die Vergangenheit, dass einige Unternehmen in ihrem Wachstumsbestreben ihre finanziellen Kapazitäten nach einer Rezession überstrapazieren", sagt Dietmar Bulla (Foto: Marsh), Leiter des Geschäftsbereichs Credit, Surety & Political Risks bei Marsh Deutschland. Die positive Wirtschaftsleistung in Deutschland lasse die Zahl der Unternehmens-Insolvenzen im Vergleich zu 2013 noch einmal sinken, die Schadenhöhen bei einer Insolvenz jedoch steigen.
Wie Dietmar Bulla berichtet, wird in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) in den verbleibenden Monaten des Jahres 2014 mit einem Anstieg der Schäden aus Warenkredit-Versicherungen gerechnet. Viele Unternehmen in dieser Region leiden unter Liquiditätsengpässen, weil sie sich mit ihren Wachstumsbestrebungen übernommen haben.
Laut aktuellem Bericht zum Wirtschaftsraum EMEA „Trade Credit Market Update" des Industrieversicherungsmaklers Marsh (www.marsh.de) verzeichneten mehrere Länder im ersten Quartal dieses Jahres einen Anstieg der Schäden in der Kreditversicherung. In den letzten drei Quartalen des Jahres 2013 war noch ein kontinuierlicher Rückgang festzustellen. Marsh geht nun davon aus, dass die steigende Zahl der Kreditversicherungsschäden in den kommenden 12 bis 18 Monaten ihren Höhepunkt erreicht.
Dietmar Bulla macht deutlich, dass die Versicherer in diesem Umfeld angesichts des intensiven Wettbewerbs um attraktive Risiken einen weitreichenderen Versicherungsschutz zu historisch günstigen Prämien anbieten. „Wir gehen davon aus, dass die Schäden in der EMEA-Region in diesem Jahr zunehmen, was dazu führen könnte, dass die Prämien der Warenkredit-Versicherungen deutscher exportorientierter Kunden 2015 und darüber hinaus steigen", so Bulla.
Dem Bericht von Marsh zufolge sind die Versicherungs-Prämien in den Regionen und Branchen, in denen die Versicherer um gute und gut gemanagte Risiken wetteifern, nach wie vor sehr attraktiv. Über 50 Prozent der Kunden von Marsh kamen im ersten Quartal dieses Jahres sogar in den Genuss einer Prämiensenkung.
Weitere Ergebnisse des Marsh-Berichts auf den Punkt gebracht:
- Die Deckungssummen werden zwar in den meisten westeuropäischen Ländern erhöht, es gibt jedoch nach wie vor Wirtschaftsbereiche mit eingeschränkter Deckung, wie beispielsweise Papier/Zellstoffe, Bauwesen und Elektronik.
- Im Hinblick auf die Deckungssummen in Osteuropa zeigen sich die Versicherer zurückhaltender, was teils auf politische Unsicherheiten und Insolvenzprognosen zurückzuführen ist.
- In der Türkei und in Dubai hingegen führen die in großem Maße vorhandenen Kapazitäten am Versicherungsmarkt sowie der lokale Wettbewerb dazu, dass Unternehmen bei einer Vertragsverlängerung von günstigeren Konditionen profitieren.
- In Südafrika werden die Versicherer angesichts zunehmender Insolvenzen vorsichtiger.
Marsh gilt weltweit als einer der führenden Industrieversicherungsmakler und Risikoberater. Rund 27.000 Spezialisten von Marsh arbeiten gemeinsam in einem weltweiten Netzwerk und beraten Kunden in mehr als 100 Ländern bei der Umsetzung von Risikomanagement- und Versicherungslösungen. Für die Marsh GmbH sind in Deutschland rund 600 Mitarbeiter an den Standorten Berlin, Detmold, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, München und Stuttgart tätig. (-el / www.bocquel-news.de)
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