19. Juni 2014 - Extremwetter-Kapriolen belasteten das Geschäftsjahr 2013 der in Hamburg ansässigen Grundeigentümer-Versicherung VVaG. Das Unternehmen setzt weiter auf Wohngebäude- und Hausrat-Versicherungen aus einer Hand - auch bei speziellen oder neugestalteten Tarifen.
Die Hamburger Grundeigentümer-Versicherung VVaG (www.rundvers.de) verzeichnete 2013 eine leichte Brutto-Beitragssteigerung von 1,1 Prozent auf 37 Millionen Euro. Auf der Schadenseite belasteten Hochwasser, Hagelereignisse sowie die Orkane „Christian" und „Xaver" das Jahresergebnis mit 4,2 Millionen Euro. Durch die differenzierten Tarifierungs- und Zeichnungsgrundsätze der Gesellschaft, deren Anfänge auf das Jahr 1891 zurückgehen, konnte der Bestandsmix in der Wohngebäude-Versicherung deutlich verbessert werden. Die Schadenaufwendungen entwickelten sich Unternehmens-Angaben zufolge im Vergleich zur Branche unterdurchschnittlich.
„Aufgrund der konsequenten Sanierungsmaßnahmen in der Wohngebäude-Sparte, die 63 Prozent unseres Bestandsvolumens ausmacht, verlangsamte sich das Beitragswachstum", sagt der Vorstandsvorsitzende Heinz Walter Berens (Foto: Grundeigentümer-Versicherung). „Ein ausgewogenes Verhältnis von Beitrag und Schaden ist uns aber wichtiger als Wachstum um jeden Preis."
Auch wenn sich viele Versicherer aufgrund des seit Jahren defizitär verlaufenden Geschäftes aus der Gebäudeversicherung zurückziehen, will die Grundeigentümer-Versicherung - wie der Name schon sagt - unverändert Partner für Immobilien- und Grundbesitzer sein, betont Berens. Allerdings sei die ertragsorientierte Steuerung der Wohngebäude-Sparte eine große Herausforderung. Beitragsanpassungen, Bestandssanierungen und eine geänderte Risikopolitik seien unausweichlich, weil Frost, Hagel, Starkregen, Hochwasser und Stürme als Auswirkungen der klimatischen Veränderungen neben einer hohen Zahl an Leitungswasserschäden zu einer branchenweit defizitären Situation in dieser Sparte beitragen.
Wie Berens weiter mitteilt, setzt die Grundeigentümer-Versicherung hierfür seit 2012 auf einen differenzierten Tarif und stellt im Rahmen der Zeichnungspolitik verstärkt auf die jeweilige Risikosituation ab. Weiter baue man darauf - so Berens, dass die von allen Seiten propagierte Sanierung der Wohngebäude-Sparte auch marktweit vollzogen wird: „Gerade in der Wohngebäude-Versicherung muss wieder stärker der Versicherungsgedanken und die Verantwortung der Solidargemeinschaft in den Vordergrund gestellt werden."
Wohngebäude und Hausrat: Am besten aus einer Hand
Unverändert habe die Wohngebäude-Versicherung - entsprechend der strategischen Ausrichtung des Unternehmens - zum Wachstum beigetragen, ebenso die Hausrat-Versicherung. Hier würde sich auch die Marketing-Kampagne des Versicherers „Wohngebäude und Hausrat: Am besten aus einer Hand!" aus, heißt es. Wenn durch Sturm, Hagel oder Hochwasser ein Schaden entstehe, sei meist nicht nur das Gebäude allein betroffen, sondern fast immer auch der Hausrat.
Obwohl Wohngebäude- und Hausrat-Versicherung Versicherungsschutz für unterschiedliche Sachen und Gegenstände anbieten, würden sie doch eng ineinandergreifen. Das Credo des in Hamburg ansässigen Versicherers: Wer im Schadenfall seine Immobilie und seinen Hausrat in einer Hand und mit aufeinander abgestimmten Konzepten versichert hat, profitiert davon, nicht in Zuständigkeitsstreitigkeiten zweier Gesellschaften zu geraten.
Es gebe häufig Differenzen, wenn Wohngebäude- und Hausrat-Versicherung bei unterschiedlichen Gesellschaften sind. Das zeige sich am Beispiel für Schäden an einer Einbauküche oder für den beschädigten Teppichboden und das Laminat. Günstig wären hier ein Ansprechpartner, eine Schadenmeldung und ein Sachverständiger. Sie sorgen dafür, dass aus einem großen Schaden nicht auch noch großer Ärger entstehe, weil sich keine der beteiligten Gesellschaften zuständig fühlt.
Investitionen für die Zukunft
Wie Grundversicherungs-Chef Berens weiter ausführt, erhöhte sich die Brutto-Schaden-Quote im Vergleich zum Vorjahr von auf insgesamt 72,5 (Vorjahr 68,4) Prozent. Trotz hoher Investitionen in Personal, Produkte und Technik wie Internet, Maklerportal und Bestandsführungssystem sei die Brutto-Kosten-Quote moderat auf 32,1 (Vj. 31,8) Prozent gestiegen. „Diese Steigerung haben wir bewusst mit der begründeten Aussicht in Kauf genommen, künftig dadurch positive Deckungsbeiträge zu ermöglichen", erläutert Berens. Somit ergebe sich für das Geschäftsjahr 2013 eine Brutto-Combined Ratio (Schaden-Kosten-Quote) von 104,6 Prozent.
„Mit unserer neuen Unfallversicherung sind nun alle Produkte im Rahmen eines zweijährigen Prozesses neu gestaltet. Gepaart mit dem neuen Internetauftritt und Tarifrechner für das Direktgeschäft sowie dem Onlineportal für den Maklervertrieb hat sich insbesondere im 4. Quartal 2013 das Neugeschäft sehr positiv entwickelt", betont Berens. Seinen Angaben zufolge resultierten im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut rund 30 Prozent des Neugeschäftes aus dem Direktvertrieb und 70 Prozent aus dem Maklervertrieb.
Wieder stärker steigenden Beitragseinnahmen
Für 2014 rechnet der Grundversicherungs-Chef mit wieder stärker steigenden Beitragseinnahmen, einerseits aus den notwendigen Sanierungen in Wohngebäude, andererseits vor allem aber aus der steigenden Nachfrage nach den in den letzten zwei Jahren neu eingeführten Produktvarianten für die Gebäude-, Hausrat-, Haftpflicht- und Unfallversicherung. „Unverändertes Ziel unserer Vertriebsstrategie ist es, uns sowohl bei Direkt-Kunden als auch im Maklervertrieb als der kompetente Spezialversicherer rund um die Immobilie nachhaltig zu positionieren", so Berens. (-el / www.bocquel-news.de)
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