19. Dezember 2013 - Ende 2013 wollte sich Rüdiger Burchardi, 65-jährig, beruflich zurückziehen. Die Generali Deutschland Gruppe will den Chef der Dialog Lebensversicherungs-AG noch nicht gehen lassen. Der Welt der biometrischen Produkte bleibt Burchardi so noch erhalten.
Eigentlich war Wachswechsel auf der Kommandobrücke der Dialog Lebensversicherungs-AG (www.dialog-leben.de) zum Jahresende angesagt. Aber es kam anders. Der Chef des auf biometrische Risiken spezialisierten Versicherers, Rüdiger Burchardi (Fotos: E. Bocquel), hat sich der finanziellen Absicherung der grundlegenden Veränderungen der biologisch bedingten Lebensverhältnisse verschrieben. Ein hochtrabender Satz, den der Vorstandssprecher der Dialog Lebensversicherungs-AG, so verschnörkelt auf keinen Fall ausdrücken würde. Bei ihm heißt es schlicht: Als Spezialversicherer für biometrische Risiken entwickeln wir unsere Vorsorgelösungen maßgeschneidert - und zwar laufend weiter. Wer den Versicherer in Augsburg kennt, weiß, dass Rüdiger Burchardi in den letzten zehn Jahren aus dem früher kleinen Risiko-Lebensversicherer eben jenen Spezialversicherer formte, der heute zu den Marktführern dieser Sparte im Maklermarkt gehört. Das geschah mit viel Arbeit, Eigeninitiative und Herzblut.
Das alles wollte Rüdiger Burchardi nach Vollendung seines 64. Lebensjahres hinter sich lassen, um in den „Unruhestand" eines jung gebliebenen sogenannten „Best Agers" zu wechseln. Das Datum für die Abschlussfeier war längst bekannt, ein Nachfolger für den insgesamt dreiköpfigen Vorstand in Augsburg benannt. Und dann kam alles anders: Bei der Dialog Lebensversicherungs-AG, hundertprozentige Tochtergesellschaft der Generali Deutschland Gruppe (www.generali-deutschland.de), will man auf Burchardi noch nicht verzichten, zumal die Konzernmutter den ursprünglich vorgesehenen Nachfolger mit einer anderen Aufgabe in der Gruppe - und nicht in Augsburg - beauftragt hat.
„Solange ich gebraucht werde, bleibe ich."
Burchardi, der bisweilen ein wahrer Workaholic sein kann, bat sich für sein Comeback in den Beruf, den er noch gar nicht verlassen hatte, eine kurz Bedenkzeit aus; denn eigentlich hatte er schon einen ausgedehnten Urlaub direkt nach dem Ende seines Berufslebens geplant. Doch für ihn war sehr schnell klar: „Solange ich gebraucht werde, bleibe ich." Wenn allerdings seine Gesundheit nicht mehr mitspiele, würde er genauso von heute auf Morgen mit dem Arbeiten Schluss machen. Wer Rüdiger Burchardi kennt, weiß dass Familie und Freizeit einen genauso hohen Stellenwert in seinem Leben haben - eben alles zu seiner Zeit und in der richtigen Dosierung.
Mit seinem persönlichen „Ja" zum Weitermachen wurde Burchardi zum Sprecher des Vorstandes der Dialog Leben ernannt. In einem Gespräch mit den bocquel-news berichtet Burchardi, ganz wieder Chef und Manager, von ersten Hochrechnungen der Bilanz des Geschäftsjahres 2013.
„Wir haben 2013 sehr gutes Geschäft eingefahren", betont er. Wahrscheinlich wird dieses Jahr zu den Spitzenjahren der Dialog gehören, denn aus dem relativ kleinen Unternehmen, in dessen Vorstand Burchardi vor zehn Jahren berufen wurde, entwickelte sich ein starkes Unternehmen ausschließlich mit Versicherungsmaklern als Vertriebspartner. Zu Beginn - 2003 - verbuchte die Dialog Leben 120 Millionen Euro Beitragseinnahmen; und jetzt - zehn Jahre später - fällt diese Position doppelt so hoch aus. Die Versicherungssumme kletterte von damals 16 Milliarden auf heute mehr als 40 Milliarden Euro.
Großer Bedarf an verbrauchergerechten Produkten
Gern verharrt der gebürtige Nordhesse aus Karlshafen an der Weser beim dienstlichen Erfolg, den er auch nach Aussagen anderer Marktkenner wirklich verdient hat. Es soll ja noch weiter aufwärts gehen im Wachstumsmarkt des Absicherns biometrischer Risiken: „Im wachsenden Markt der Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) herrscht großer Bedarf an echten verbrauchergerechten Produkten. Wir haben daher zum Herbst eine wirkliche BU-Produktinnovation auf den Markt gebracht. Wir tragen damit dem Bedarf der Gesellschaft nach einer hochwertigen und zugleich preisgünstigen Absicherung in besonderer Weise Rechnung. Angesichts des unsteten ‚Auf und Ab' im Alltag eines Jeden haben wir in den neuen BU-Tarif eine Beitragsbefreiung bei finanziellen Engpässen eingebaut; und was ebenso wichtig ist, eine sogenannte Überbrückungshilfe auch für gesetzlich Krankenversicherte - schließlich ergänzt durch eine Pflegerenten-Option."
Damit nicht nur der Endkunde, sondern auch der Versicherungsmakler als erster „Kunde" der Dialog Leben von Innovationen profitiert, hat die Dialog laut Burchardi auch großen Aufwand betrieben, um die Vertriebsunterstützung für den Makler auf elektronischer Basis - und zwar für den gesamten Beratungs- und Antragsprozess - zu erleichtern und damit zu vereinfachen.
Eigenständige IT hier am Direktionssitz in Augsburg
„Wir gehören zur großen Generali Deutschland Gruppe und profitieren von vielen Synergien in der Verwaltung und im Einkauf; aber als einzige unter den acht produktgebenden Gesellschaften unter dem Holding-Dach verfügen wir über eine eigenständige IT hier an unserem Direktionssitz in Augsburg", sagt Rüdiger Burchardi und erklärt damit, dass der Support für die 15.000 Vertriebspartner - Makler in Deutschland und Österreich - mit speziellen Tools und Apps dank der eigenen Fachleute in der Informationstechnologie wirklich „made in Augsburg" sind. „Wir laufen fast komplett separat neben den anderen in der Generali Deutschland Gruppe - außer beim Einkauf und ein paar anderen Regularien."
Für die „kleine" IT in Augsburg ein großes Ding war die Umstellung auf SEPA (Single Euro Payments Area" wie die Bezeichnung des neuen auf EU-Ebene einheitlichen Standards für bargeldlose Zahlungen heißen). Am 1. September 2013 lief dann alles reibungslos, SEPA war installiert, womit die Dialog Leben vermutlich zu den ersten Unternehmen in der Branche gehört, wo schon alles so funktioniert, als ob es der 1. Februar 2014, dem Datum zur SEPA-Einführung hierzulande, wäre. SEPA kostete allein die Dialog Leben in Augsburg rund 600.000 Euro - auf Konzernebene sogar viele Millionen Euro ("SEPA schon fertig - IT und Personalarbeit im Lot").
Burchardi ist es auch, der alle IT-Angelegenheiten besonders forciert wissen will. Bald schon nahm die Dialog Leben im Maklermarkt eine Vorreiterrolle bei der elektronischen und mobilen Kommunikation mit den Vertriebspartnern ein. Auf die neue Dialog Berater-App ist man in Augsburg besonders stolz, weil angeschlossene Makler unterwegs vor Ort beim Kunden jetzt fast alles komplett elektronisch erledigen können - vom Anschauungsmaterial bis zur Kalkulation einzelner Tarife.
Der einzige Wermutstropfen in Sachen IT ist nach Burchardis Aussagen, dass IT-Fachleute lieber in die großen Zentren und eben nicht nach Augsburg gehen. Hier im Voralpenland werden Informatiker & Co bis auf weiteres dringend gesucht.
Andere Arbeiten und Leistungen, die bei allen Generali-Konzern-Gesellschaften gleich sind, werden nach Maßgabe der Holding gebündelt; und zwar an unterschiedlichen Orten, wie beispielsweise das Rechnungswesen (Zahlungsaufträge etc.) werden in Karlsruhe im Hause der zur Gruppe gehörenden Badenia (www.badenia.de) erledigt, die Policierung aller Verträge werden in Aachen bei der Schwestergesellschaft AachenMünchener (www.amv.de) erstellt, und die „Hauptpoststelle" aller Generali Gesellschaften in Deutschland hat ihren Sitz in München - im Haus der Generali Versicherung (www.generali.de) - auch für die Dialog Leben.
Im Mai 2014 große Roadshow der Dialog Leben
Burchardi, der in Maklerkreisen hoch angesehen ist, ist auch immer wieder darauf erpicht, mit neuen Produkten nach vorn zu drängen. Für den frühen Sommer 2014 avisiert er eine neue Pflege-Renten-Versicherung. „In Deutschland gibt es vier bis fünf ernsthafte Pflege-Rentenversicherer mit guten Produkten; ab 1. Mai 2014 gehört die Dialog Leben ebenfalls dazu." Mehr lässt er sich dazu nicht „aus der Nase ziehen", außer dass die neue Police kein „Pflege-Bahr" werde. Und: „Wir planen einen Tarif mit Alleinstellungsmerkmal." Auf jeden Fall werde es dazu im Mai 2014 eine große Roadshow der Dialog Leben durch etliche deutsche Städte geben.
Wie beliebt in Maklerkreisen die Dialog Leben insgesamt und Rüdiger Burchardi im Speziellen sind, zeigen viele Auszeichnungen von Makler-Pools, von Rating-Experten und Beratungsinstituten. Wenn es um biometrische Risiken und das Zusammenarbeiten mit Versicherungsmaklern geht, sind die Dialog und ihr Chef immer mit auf dem Sieger-Treppchen.
Mit dem Original-Glockenschlag von Londonds Wahrzeichen Big Ben endet unser Gespräch mit Rüdiger Burchardi in dessen Arbeitszimmer. Stolz zeigt er auf eine Tischstanduhr, die im Stundentakt die Glockenmelodie des Uhrenturms des Palace of Westminster ertönen lässt. Ungewöhnlich und wohltuend, so etwas in einem Vorstandssprecherzimmer anzutreffen. Burchardi outet sich als Uhren-Fan. - Das dienstliche Zeitspektrum und die Terminplanung für bundesweite Vertriebs-Aktivitäten ist für Rüdiger Burchardi heute berechenbar, das Datum zum Eintritt in den Rentneralltag kennt der 65-Jährige noch nicht genau. Er fühlt sich eben wohl in Augsburg. Vom Norden herkommend - seine Arbeit führte ihn früher bis nach Schleswig-Holstein, führte Burchardi der Weg über Köln schließlich nach Augsburg. Die Fuggerstadt machte er für sich und seine Familie schon 2004 zum Lebensmittelpunkt. Die Umgebung - das Voralpenland - ist für ihn ein genialer Ausgangspunkt für seine Interessen und Hobbies, Wandern, Golf spielen und Kunst genießen. (-el-db / www.bocquel-news.de)
Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.