18. September 2014 - 2014 nahm die Zahl der Autodiebstähle bundesweit um vier Prozent zu. Die Entschädigungssumme pro Fahrzeug steigt weiter. Bei den beliebtesten Marken der Diebe hat Audi BMW überholt. Berlin, Hamburg und Brandenburg sind die Hotspots beim Autoklau.
Nach der neuesten Kfz-Diebstahlstatistik vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV - www.gdv.de) wurden im Jahr 2013 bundesweit 18.805 kaskoversicherte Autos gestohlen. Die Zahl der Diebstähle stieg damit im Vergleich zum Vorjahr zwar um rund 4 Prozent an, blieb aber auf einem niedrigen Niveau. Zum Vergleich: Im Jahr 2001 wurden noch doppelt so viele Autos gestohlen, in den Jahren 1993 und 1994 lag die Zahl der Diebstähle bei über 100.000 Pkw. Konstant angestiegen ist hingegen die durchschnittliche Entschädigung für ein gestohlenes Fahrzeug: Sie lag 2013 bei rund 14.000 Euro, insgesamt zahlten die Kraftfahrtversicherer für gestohlene Pkw 263,9 Millionen Euro an die Versicherten aus.
Verschiebungen in der Rangliste
Auf der Rangliste der bei Autodieben beliebtesten Marken hat Audi den bayerischen Autobauer BMW überholt. So stieg die Zahl gestohlener Audis im Vergleich zum Vorjahr um 24 Prozent auf insgesamt 2.841 Fahrzeuge. Die Diebstahlrate von Audi kletterte damit von 1,0 auf 1,2 pro 1.000 kaskoversicherter Pkw. Besonders von Diebstählen betroffen waren Besitzer der Sport-Limousinen S4, S3 und S6. Eine höhere Diebstahlrate als Audi erreichte 2013 nur noch Land Rover: 192 gestohlene SUVs dieser Marke ergaben eine Diebstahlrate von 3,1. Hinter Land Rover und Audi auf Platz 3 liegt BMW: Mit 2.748 Autos wurden rund vier Prozent weniger Fahrzeuge dieses Herstellers gestohlen als im Vorjahr, die Diebstahlhäufigkeit sank von 1,1 auf 1,0 pro 1.000 kaskoversicherter BMW. Am häufigsten gestohlen wurden die BMW-Modelle X6 und X5.
In Berlin die Masse, in Hamburg die Klasse
Im Vergleich der Bundesländer wurden in Berlin mit 3,5 pro 1.000 kaskoversicherter Pkw nach wie vor die meisten Autos gestohlen. Mit deutlichem Abstand folgen Brandenburg (1,8) und Hamburg (1,6). Mit nur 0,2 Diebstählen pro 1.000 kaskoversicherter Pkw wiesen Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland die geringste Diebstahlhäufigkeit auf. Bundesweit lag die Diebstahlrate 2013 wie im Vorjahr bei 0,5. Gleichwohl gab es zwischen den Bundesländern deutlich unterschiedliche Entwicklungen: In Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Niedersachsen sank die Diebstahlhäufigkeit zwischen 5,9 und 8,3 Prozent, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern verzeichneten hingegen einen Anstieg von jeweils über 17 Prozent.
Die höchsten Entschädigungssummen zahlten die Versicherer in Hamburg: Hier lag der durchschnittliche Wert der gestohlenen Autos bei 17.807 Euro. Am unteren Ende dieser Skala lag das Saarland, wo die gestohlenen Autos im Schnitt lediglich mit 7.984 Euro entschädigt wurden.
Kaum gestohlen, schon in Polen
Dass der „Hotspot" beim Autodiebstahl in Berlin und Brandenburg liegt, hat im Wesentlichen seine Ursache in der Nähe zur polnischen Grenze. Osteuropäische Autodiebe haben ihre Beute in der Regel in einer knappen Stunde oder weniger außer Landes gebracht. In den grenznahen Regionen Brandenburgs und in Berlin werden nicht nur besonders viele Pkw entwendet, sondern immer mehr Landmaschinen und Baufahrzeuge. Die grenzüberschreitende Kriminalität war deshalb auch Gegenstand des Wahlkampfes in der jüngsten Brandenburger Landtagswahl. Die Brandenburger Landesregierung will die Polizeipräsenz im Grenzgebiet zu Polen erhöhen und intensivierte die Zusammenarbeit mit den polnischen Behörden. (hp / www.bocquel-news.de)
Achtung Copyright: Die Inhalte von bocquel-news.de sind nach dem Urheberrecht für journalistische Texte geschützt. Die Artikel sind ausschließlich zur persönlichen Lektüre und Information bestimmt. Abdrucke und Weiterverwendung - beispielsweise zum kommerziellen Gebrauch auf einer anderen Homepage / Website oder Druckstücken - sind nur nach persönlicher Rücksprache mit der Redaktion (info@bocquel-news.de) gestattet.