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Konzepte und Kriterien

Bei den VDVM-Mitgliedern laufen die Geschäfte gut

20. September 2012 - Mit knapp 57 Prozent verbuchten Makler-Unternehmen, die Mitglied im Verband deutscher Versicherungs-Makler sind, gestiegenen Courtageeinnahmen. Schwarze Schafe in der Branchen seien dem wachsenden Geschäft des Berufsstandes nicht gerade förderlich.

Dr. Hans-Georg Jenssen „VDVM-Makler fühlen sich zu Unrecht an den Pranger gestellt", sagte Dr. Hans-Georg Jenssen (Foto), der als geschäftsführender Vorstand des VDVM (www.vdvm.de) das Berufsbild des Versicherungsmaklers stets im Auge behält. Die zahlreichen Veröffentlichungen in Zeitungen und Fernsehsendungen über Missstände im Finanz- und Versicherungsvertrieb hat dem Image des Maklers einige Schrammen verpasst. „Das Verhalten einiger weniger schwarzen Schafe zerrt inzwischen am Image einer ganzen Branche", kritisiert Dr. Jenssen. Dabei hätte die Maklerschaft mit kompetenter, unabhängiger Beratung sowie umfassendem Service in den letzten zwölf Monaten im Geschäft erneut zugelegt. Dr. Jenssen zitierte damit das Ergebnis der jährlich vom VDVM durchgeführten Mitgliederbefragung.

Der VDVM-Vorstand bezog sich in einem Gespräch mit Journalisten in Hamburg auf das kürzlich veröffentlichte „Statistische Taschenbuch der Versicherungswirtschaft 2012", das aufzeigt, dass es in Deutschland aktuell über 457 Millionen Versicherungs-Verträge gibt. Nachzulesen sei ebenfalls, dass Versicherungsmakler seit Jahren gut 30 Prozent des Neugeschäfts für die Assekuranz erbringen.

Dr. Jenssen betonte, dass sich VDVM-Makler trotz der gestiegenen Anforderungen in den letzten zwölf Monaten gut behaupten konnten. Das zeige die jährlichen Mitgliederbefragung des VDVM zu aktuellen Geschäftslage:

  • 56,8 (Vorjahr 60,1) Prozent der Unternehmen verbuchten in den ersten acht Monaten 2012 gestiegenen Courtageeinnahmen,
  • 30 Prozent konnten ihr Einnahme-Niveau konstant halten.

Wie schon in den vergangenen Jahren hat die VDVM-Mitgliederbefragen den Angaben zufolge die höchste Rücklauf-Quote bei Unternehmen, die bis zu zehn Mitarbeiter beschäftigen. Die Antworten aus dieser Gruppe bestimmen mithin laut Dr. Jenssen das Lagebild erheblich und machen deutlich: Auch kleineren Makler-Unternehmen gelingt es, mit ihrem Geschäftsmodell erfolgreich am Markt zu agieren.

  • Mit 48,3 (Vorjahr 42,5) Prozent empfinden aktuell mehr Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als gut.
  • 45,5 Prozent der befragten Unternehmen bezeichnen ihre Gewinnsituation als befriedigend.
  • 93,8 Prozent sind im Großen und Ganzen zufrieden.

Wie der VDVM-Vorstand weiter erklärte, sind die VDVM-Makler, was das kommende Jahr betrifft, zurückhaltender: Erwarteten 2011 noch 65,5 Prozent der Makler-Unternehmen steigende Courtageeinnahmen in der nächsten Berichtsperiode, rechnen damit aktuell nur noch 46 Prozent. Von gleich bleibenden Courtage-Einnahmen gehen 41 Prozent der befragten Firmen aus.

Diese Zahlen spiegeln aus Sicht des VDVM ein multikausales Unsicherheitsmoment in der Maklerschaft: eine Konjunktureintrübung ist nicht ausgeschlossen, die Gesetzesinitiativen in Berlin und Brüssel im Hinblick auf die Vergütung rütteln am Geschäftsmodell Versicherungsmakler, und bei Verbrauchern greifen die von verschiedenen Seiten gesäten Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Lebensversicherungen.

Zügeln der Kosten gelingt
Dr. Hans-Georg Jenssen verwies darauf, dass die Sach- und Personalkosten wichtige betriebswirtschaftliche Größen sind; die geplanten Investitionen dürften darüber nicht vergessen werden. Hier würden sich jedoch die VDVM-Makler diszipliniert zeigen: Der Anteil an Unternehmen, die weiter steigende Sachkosten zu schultern haben, ging laut VDVM-Umfrage um 10 Prozent zurück - von 37 Prozent im Vorjahr auf 27 Prozent im Berichtsjahr. Das habe Luft für Lohnerhöhungen und das Einstellen neuer Mitarbeiter gebracht: Im Berichtszeitraum sind demnach die Personalkosten bei 57,8 Prozent der Firmen gestiegen. 31,5 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen hat zudem neues Personal an Bord geholt. „Erfreulich ist auch, dass bei 57,5 Prozent der Makler-Unternehmen die Arbeitsplätze sicher blieben", sagte Dr. Jenssen.

Die Investitionsbereitschaft unter VDVM-Maklern zeigt den Angaben zufolge steigende Tendenz, denn auch bei verhaltenerem Optimismus sei allen klar: Hinterm Horizont geht's weiter.

79 (Vorjahr 71) Prozent der Unternehmen haben demnach angegeben, dass sie im laufenden Geschäftsjahr zwischen 2 und 10 Prozent ihres Umsatzes investiert haben. Damit würden 86 Prozent innerhalb ihres Planungsrahmens liegen. Rund 5 Prozent hätten sogar mehr investiert als ursprünglich für 2012 angesetzt.

Courtageeinnahmen VDVM Courtage als Leitvergütung des Versicherungsmaklers
Vor dem Hintergrund der diversen Gesetzesinitiativen zur Transparenz der Vergütung im Versicherungsvertrieb und der Honorarberatung hat der VDVM noch einmal die Tendenzen am Markt zu diesen Themen abgefragt. Die Antworten zeigen laut Dr. Jenssen: Die Courtage als Leitvergütung des Versicherungsmaklers ist im Markt akzeptiert. Lediglich 7 Prozent der Makler-Unternehmen hätten angegeben, dass sie im Berichtsjahr häufiger als bisher von ihren Kunden auf das Thema Honorar angesprochen wurden, 75 Prozent bemerken keine Veränderung im Kundenverhalten, und 18 Prozent melden rückläufige Anfragen.

Aufschlussreich findet Dr. Jenssen in diesem Zusammenhang den Anteil der Honorarberatung am Geschäft der VDVM-Mitglieder: Genau wie 2011 habe sie bei 90 Prozent der Unternehmen keine Rolle gespielt oder lag unter 5 Prozent. Lediglich im Segment der Industrie-Versicherung sei der Anteil am Honorargeschäft etwas höher. Hier meldeten einige Unternehmen einen Umsatzanteil der Vermittlung und Betreuung gegen Honorarberatung zwischen 5 Prozent und 15 Prozent.

Transparenz der Vergütung
Auch beim Thema Transparenz der Vergütung werde deutlich, dass der Markt sich nicht um mehr Informationen reiße: Nur 8 Prozent der Unternehmen gaben demnach an, dass ihre Kunden sie auf eine weitergehende Transparenz angesprochen hätten, 78 Prozent konnten keine Veränderung zum Vorjahr feststellen. 14 Prozent gaben an, dass sie weniger häufig um mehr Transparenz gebeten wurden - als früher.

VDVM fühlt sich in seiner Position bestätigt
Die freien Kommentare zu diesem Themenkomplex würden den VDVM in seiner Position bestätigen, dass die in Brüssel und Berlin geplanten Veränderungen im Versicherungsvertrieb den Verbraucherschutz so nicht fördern. „Der kleine Privatkunde, der eigentlich durch die neuen Gesetze und Richtlinien gestärkt werden soll, wird eher der Verlierer bei Honorar-Vereinbarungen sein", heißt es dort. Auch für mittelständische Unternehmen werde eine Verschlechterung der Betreuung befürchtet: „Die Abschlussprovisionen stehen im Vordergrund der Diskussionen - geprägt durch vermeintlich hohe Vergütungen bei Lebens- und Krankenversicherungen und im Anlagebereich. In den gewerblichen und industriellen Sachversicherungen stehen den Courtagen jedoch sehr hohe Kosten für die zu erbringenden Leistungen des Maklers gegenüber. Dies wird in den Diskussionen zu wenig beachtet", sagte Dr. Jenssen abschließend. (db / www.bocquel-news.de)

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